#205 - Interview mit dem langjährigen Gründungberater Frederic Breiler
Shownotes
Businessplan, Finanzen, Gründungszuschuss… Viele Themen und Mythen ranken sich um das Thema Gründung. In dieser Moin um Neun Folge zeigt Gründungsberater Frederic Breiler einen Einblick in seine Arbeit und gibt uns einige spannende Insights und Impulse mit.
Mehr Infos zu Frederic: Website: https://www.garagestartups.de LinkedIn: https://de.linkedin.com/in/frederic-breiler Facebook: https://www.facebook.com/garagehamburg
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Laura Roschewitz: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Snack bei Gretel und Laura. Und es ist wieder Mittwoch. Es ist wieder Interviewzeit und ich freue mich sehr, heute aus Schweden nach Hamburg zu schnacken sozusagen und ein Interview Gast zu haben, den ich schon länger kenne, aber noch gar nicht so gut. Und ich bin sehr gespannt, was uns heute sozusagen dieses Interview an rotem Faden und Themen bieten wird. Hallo und herzlich Willkommen Frederic.
Frederic Breiler: Hallo Laura, hi.
Laura Roschewitz: Moin! Wir haben ja diese Woche das Thema Gründung uns noch mal vorgeknöpft und gesagt, ja, wir haben jetzt schon über ein Jahr Podcast aufgenommen. Von Gretel und mir gibt es ganz viele Insights für Selbstständige, für die Entwicklung von der Selbstständigen zur Unternehmerin. Also wir sind schon ziemlich weit vorgeprescht in vielen Themen und haben uns nach der 200. Folge mal überlegt, was ist denn eigentlich noch mal so ganz interessant und haben ja noch mal ein bisschen das Pferd von Anfang an aufgesäumt. Weil manchmal sind wir so die, die dann sagen und das und das und das und dann fehlt uns vielleicht manchmal der Anfang und am Anfang einer Selbstständigkeit steht ja meistens würde ich sagen, eine Gründung und dafür haben wir diese Woche uns noch mal hingenommen. Und Frederic, Frederic Breiler, du bist Experte im Bereich Gründung. Du begleitest Menschen, ich glaube schon seit vielen Jahren in Gründungsprozessen und deswegen ist uns kein besserer eingefallen als du. Und ich will dich an der Stelle einmal einladen, dich vorzustellen, denn vielleicht kennen dich noch nicht alle von unseren Zuhörenden.
Frederic Breiler: Ja, vielen Dank. Das mache ich gerne. Genau. Ich bin Frederik Breiler, bin Gründungsberater. Das mache ich tatsächlich seit 18 Jahren mittlerweile. Bin auch selbstständig, seit 18 Jahren, seit 2004. Und wie du richtig gesagt hast, ich unterstütze Menschen, die sich selbstständig machen wollen. Meistens sieht das so aus, dass Menschen sich an mich wenden, die sagen, ich habe hier eine Geschäftsidee, eine Gründungsidee. Ich möchte irgendwann demnächst loslegen, in ein paar Wochen oder in ein paar Monaten. Und ich brauche vielleicht Tipps zum Businessplan, zu Fördermitteln. Ich möchte mit jemandem über meine Geschäftsidee sprechen oder übers Geschäftsmodell. Also wie konkret verdiene ich Geld? Womit? Wie sollte ich meine Preise festlegen? Also alles rund um den Gründungsprozess. Manchmal geht es dann auch um einen Startkredit und ähnliches. Das sind so die Themen und in den 18 Jahren ist da einiges zusammengekommen an Beratungsfällen. Also ich zähl da immer so grob mit. Ich habe über 1500 Menschen inzwischen beraten zu diesem Thema und das macht mir weiterhin viel Freude. Und ja, insofern erzähle ich da gerne ein bisschen aus dem Nähkästchen.
Laura Roschewitz: Yes, aus dem Nähkästchen plaudern, das ist etwas, was wir sehr gerne tun. Vielleicht fangen wir da auch mal von vorne an, sozusagen Wie bist du denn? Das würde mich wirklich mal interessieren. Wie bist du auf die Idee gekommen, dich selbstständig zu machen, damit andere Menschen in der Selbstständigkeit zu unterstützen? Das ist ja schon mal ein ganz spannender Prozess, vielleicht.
Frederic Breiler: Das ist tatsächlich spannend. Also wirklich auch bei fast jedem Gründungsberater oder Gründungsberaterin, weil es das ja nicht als Ausbildungsberuf gibt und das kann man auch nicht studieren. Also das ist ein reiner Beruf für Quereinsteiger. Und bei mir war es so, ich habe mal Bankkaufmann gelernt, fünf Jahre in einer Großbank gearbeitet, hier in Hamburg, habe dann Marketing studiert an der Berufsakademie und habe währenddessen angefangen für einen meiner Profs dort zu arbeiten. Also nebenberuflich, die ein bisschen unterstützt in Marketing Dingen und habe danach den Plan gehabt. Eigentlich so es darf gerne zurückgehen in die Festanstellung und dann vielleicht aber irgendwas mit mit Marketing oder PR, gerne auch wieder im Finanzwesen. Da kannte ich mich halt aus. Ja, und dann ist man nach dem Studium erst mal arbeitslos gemeldet, bezieht Arbeitslosengeld, schreibt eine Bewerbung, schreibt noch eine, merkt irgendwann so schnell geht das jetzt gerade gar nicht, einen Job zu finden. Und die Nebentätigkeit hatte ich ja schon. Und dann war die Grundidee erst mal mit dem, was man gerade gelernt hatte, sprich mit Marketingberatung sich selbstständig zu machen. Also das stand damals auf meiner Anmeldung als Freiberufler drauf beim Finanzamt 2004 und damals war es so, dass man hier in Hamburg tatsächlich vom Arbeitsamt aus einen Kurs machen musste, also jeder, der gründet aus dem Arbeitslosengeld heraus und dann eben auch das entsprechende Fördermittel beantragt hat. Heute ist das ja der Gründungszuschuss. Damals war es. Was noch? Ein anderes Fördermittel, Vorgänger. Überbrückungsgeld hieß das, genau, das habe ich damals beantragt. Dann musste ich einen Kurs machen und der Kursleiter vorne stand da und erzählte das so eine riesen Nachfrage nach seinen Kursen sei, dass er sich eigentlich vierteilen müsste. Und genau diese Chance erkannt, hingegangen, gesagt, so ich glaube, die Themen, die sie uns heute vermittelt haben, da bin ich auch ganz gut bewandert, ging ja viel um, um Finanzen, um Marketing. Fördermittel muss man sich eh neu aneignen. Und ja, der hat mich dann als freiberuflichen Dozent unter Vertrag genommen. Und dann habe ich ein Jahr lang wirklich fast jeden Werktag Gründerseminare gegeben. Also aus dem Nichts natürlich vorher noch viel recherchiert, angelesen, sein Skript durchgelesen, mehrfach und auch aktualisiert. Das war dann hinterher besser als vorher. Das war mein Einstieg. Aber wie gesagt, gemeldet habe ich mich als Marketingberater und PR Berater, habe dann aber im ersten Jahr direkt fast ausschließlich Gründungsberatung gemacht. Und nach ein paar Jahren habe ich dann auch realisiert okay, eigentlich bin ich Gründungsberater und nicht Marketingberater. Das spielte zweimal auch noch mit rein und hier und da mal ein PR Auftrag auch noch ganz ganz spannende Sachen. Aber spätestens als ich dann beim Garage Gründungs Zentrum angefangen habe, war dann klar ich mach Gründungsberatung. Das ist meine Expertise und da bin ich auch nach wenigen Jahren schon, sag ich einfach mal selbst schulterklopfend, also besser gewesen oder einfach effektiver im Arbeiten mit den Kunden gewesen, als etliche andere. Und insofern habe ich da durch Zufall mein Traumberuf gefunden.
Laura Roschewitz: Ja, durch Zufall, das ist klar. Ich bin ja auch Zufallsexpertin sozusagen. Hier bei mir im Leben passiert und bei mir in der Selbstständigkeit ist auch sehr viel durch Zufall geschehen, wenn man die Augen offen hält. Es ist immer so mein Credo, wenn ich die Augen offen habe, dann sehe ich auch die Chancen. Also das stelle ich mir auch so vor, als du da in dem Seminar sahst, dass du die Chance einfach gesehen hast. Und dann braucht es, finde ich, auch immer diesen Mut, dann in dem Moment auch loszugehen und die Chance auch am Schopfe zu packen. Also das die Chancen sind da, was ich jetzt sozusagen was in meinem Kopf als nächstes dann die Frage ist, ist sozusagen wie kann ich es mir denn heute vorstellen? Also wie sieht dein Team, deine Arbeit heute aus? Ich glaube, du sitzt in Hamburg und begleitest viele Selbständige und Start ups. Erzähl doch mal, wie sieht die Arbeit aus, die ihr und die du heute machst?
Frederic Breiler: Gerne. Also die hat sich tatsächlich in den letzten Jahren wegen der Pandemie auch ein bisschen geändert. Also klassischerweise ist es eben so, das, dass sich ja Menschen bei mir melden und sagen, Frederic oder Herr Breiler, ich, stehe jetzt gerade an diesem Punkt, demnächst soll es in die Gründung gehen. Ich brauche Unterstützung bei der und der und der Sache. Also wie gesagt, meistens Businessplan, Fördermittel beantragen, Kredit beantragen, solche Dinge. Da gibt es auch viele Unsicherheiten bei diesen Themen. Bin ich gewerblich? Bin ich freiberuflich? Welche Rechtsform soll ich nehmen, was gibt es steuerlich zu beachten? Da hat man dann halt auch um sich rum so ein Expertenteam für solche Spezialthemen. Und aktuell läuft seit zwei Jahren alles über Zoom-Konferenzen, tatsächlich die ganze Beratung. Ich habe auch ein Büro angemietet in der Innenstadt, also ganz klassisch nicht Coworking Space oder so, also einfach das Thema. Ich sitze zwar auch viel und arbeite alleine vor Monitor, lese mit Businesspläne durch, aber mein Tagesablauf besteht schon zu mehr als 50 % aus Kundengesprächen und das wird schwierig im Coworking Space, auch wenn ich das Umfeld sehr gern mag. Aber da bin ich wirklich zu Hause, im Homeoffice oder in meinem Büro ungestörter. Also aktuell arbeite ich zu 95 % von zu Hause aus. Das hat sich etabliert. Die Kunden hinterfragen das nicht mehr. Wenn ich sage, so, hey, lass das mal online machen, es ist einfach schneller, unkomplizierter. Man muss nicht durch die Gegend fahren. Und genau das ist ein Großteil des Alltags, eben diese Kundengespräche zu führen. Mit einigen Kunden habe ich vielleicht insgesamt zwei, drei Stunden zu tun. Es gibt Themen, die sind sehr schnell abgehakt. Also einige haben so formale Themen und und wollen einfach sich Sicherheit holen, weil sich vielleicht auch Infos im Internet widersprochen haben oder unklar waren. Oder der große Klassiker, man man hat in einer Facebookgruppe gefragt und da gibt es dann von fünf Leuten sechs Meinungen und viel gefährliches Halbwissen. Das ist ja leider häufig so und dann fragt man jemand, der halt wirklich seit Jahren sich ständig mit diesem Thema beschäftigt dann hat man die Sicherheit und man vertraut dem auch. Und genau und mit anderen Kunden bin ich, bin ich 10 - 20 Zeit Stunden unterwegs, teilweise dann eben auf auf Basis von Fördermitteln. Dass ich es also nicht selber zahlen, sondern das Arbeitsamt und alles dazwischen gibt es halt auch. Also auch, dass ich Menschen sehr kurz berate oder betreue, betreue, ich so ein komisches Wort berate, sagen wir mal lieber, zwei, drei Stunden, vielleicht verteilt über zwei Wochen und andere dann 20, 30 Stunden, verteilt auf drei, vier Monate. Das kommt beides vor. Meistens sind es Kurzberatungen, tatsächlich. Ich sage mal 3 - 4 Stunden im Schnitt und dann sind diese Themen abgehandelt. Dann hat jemand einen Businessplan Zahlenteil, den er alleine nicht erstellen wollte oder konnte. Also ich glaube viele haben da so im Kopf immer dieses, ich kaufe da jetzt Beratung ein und dann muss ich gleich 10, 20, 30 Stunden investieren oder Monats Pakete oder was auch immer. Das ist bei mir anders. Das ist wirklich auf Abruf. Und dann zahlt man Stundensatz oder zahlt einen kleinen Paket Preis für bestimmte Leistung, wie jetzt Gründungszuschuss beantragen. Genau. Und dann arbeitet man halt mit bestimmten Software Tools dafür. Und ansonsten? Du hast vom Team gesprochen? Genau. Ich habe auf meiner Webseite ein paar tolle Expertinnen und Experten auch, aber das sind nicht meine Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen, das sind externe Experten, wo ich dann sage, du brauchst, du hast ein steuerliches Thema, dann geh zu der Steuerberaterin oder geh zu der Rechtsanwältin oder geh zu dem Coach mit bestimmten Spezialthemen. Und die rechnen entsprechend selber ab. Genau. Ich nutze hin und wieder virtuelle Assistenten für bestimmte Themen, manchmal für Social Media oder SEO oder um Events einzustellen und also hab mir mal fest vorgenommen, das stärker zu machen, um mich da zeitlich stärker zu entlasten. Und genau das ist aber da bin ich noch auf dem Weg, sage ich ganz offen.
Laura Roschewitz: Sehr spannend, ist ein Thema, was Gretel und ich hier häufig auch im Podcast schon thematisiert haben, mache ich mir nach meinem Knoten im Hinterkopf, dass wir da noch mal eine Folge zu machen, weil das erleben wir sehr häufig auch bei unseren Kundinnen, vor allem in unserer Mastermind Gruppe aus Smash It, die wirklich schon lange und auch erfolgreich zum Teil selbstständig sind, aber das Thema Team Aufbau tatsächlich für viele ja so ein bisschen ausgesessen wird, weil vielleicht auch viele vielleicht genau wie bei deinen Kundinnen, kann ich mir vorstellen, die wissen auch nicht genau, wo setze ich denn an mit einem Businessplan, mit den ganzen Zahlen, teilweise bei uns. Wir erleben das auch oft, dass viele gar nicht wissen, wo fange ich denn an, so richtig mit einer Assistentin oder einer Festanstellung oder 450 € Job? Was kann ich da eigentlich machen? Und ähm, ich muss oder ich muss oder darf erzählen, dass seitdem ich eine feste Assistentin habe, ich wirklich so viel leichter und angenehmer arbeite und gar nicht mehr weiß, wie ich das vorher gemacht habe. Aber wir gehen nochmal zurück zu den Gründerinnen und Gründern. Wer sind denn vielleicht mal so ein bisschen konkreter gesprochen? Was sind das konkret für Menschen, die bei dir eine Beratung, ich meine, es ist wahrscheinlich von bis, aber vielleicht kannst du ja mal so ein zwei verschiedene Gründungsformen und Menschen skizzieren. Bei uns hören ja auch einige zu, die in der Gründung sind, die zu dir kommen und so eine Beratung in Anspruch nehmen. Wer ist das? Vielleicht auch so ein bisschen typischerweise. Wir wissen ja immer, es gibt rechts und links ganz viel, aber wer ist das typischerweise?
Frederic Breiler: Genau da gibt es tatsächlich ein paar Gruppen, die sehr, sehr typisch sind. Die nenne ich auch gleich, muss aber wirklich vorausschicken, also ich bin da völlig offen für jeden, also für jede Geschäftsidee, mir ist das egal, ob man da Handel, Handwerk, eCommerce oder Kreativwirtschaft macht als Freelancer. Das ist mir völlig schnuppe, weil die Prozesse tatsächlich in vielerlei Hinsicht auch immer die gleichen sind, die dann anstehen. Aber tatsächlich hier in Hamburg, das ist eine Medienstadt. Also haben wir viele Leute aus dem Medienbereich, aus dem Kreativbereich. Das waren mal an die 70, 80 % meiner Kundschaft sozusagen, es sind jetzt ein paar weniger. Weil ich aber auch durch Marketingmaßnahmen mich da noch ein bisschen breiter aufgestellt habe. Aber ich würde sagen, es sind immer noch bestimmt 40, 50 %, die aus der Kreativwirtschaft kommen. Das heißt, wir haben da entsprechend Grafikdesigner, Webdesigner, Texter, aber auch Schauspieler und Ähnliches, Illustratoren, Fotografen. Das ist schon eine große Gruppe, wenn man die mal zusammenfassen darf. Die machen ja sehr unterschiedliche Dinge, aber Oberbegriff ist Kreativwirtschaft dann tatsächlich viele beratende Berufe, also die klassischen Consultants oder Interim Manager und aber eben auch die ganze Bandbreite an Coaches, die da ja auch groß ist, muss man sagen. Also Life Coach und Business Coach und alles dazwischen, auch eine relativ große Gruppe. Und der Rest verteilt sich sehr stark. Also einmal tatsächlich echte, echte Start ups. Das ist ein Begriff, da muss man immer ein bisschen definieren, wie man den benutzt. Aber eben dann also Teams, die wirklich technologisch irgendwas entwickeln und auf jeden Fall skalierbare Produkt haben oder eine skalierbare Dienstleistung haben. Das werden immer mehr was, was ja auch schön ist. Das sind immer sehr spannende Sachen. Also alles andere ist auch spannend. Aber bei denen weiß man immer so okay, wenn die es wirklich schaffen, ein Investor zu finden und dann eben ihr Produkt gut voranzubringen, dann ist das etwas, was wirklich groß wird und viele Arbeitsplätze schafft und auch vielleicht für den Standort Hamburg gut ist. Wobei ich mittlerweile auch immer stärker bundesweit berate. Ich habe jetzt aktuell gerade relativ viele Kunden aus Süddeutschland. Also insofern, wer Fragen hat zum Thema Selbstständigkeit, kann sich gerne bei mir melden. Da gibt es ein kostenloses Erstgespräch und dann sieht man ja auch, ob man zusammenpasst und ob ich wirklich helfen kann bei den Themen, die bei denjenigen dann gerade anliegen. Also das sind so die Gruppen tatsächlich.
Laura Roschewitz: Also das finde ich ganz spannend. Also bei uns ist es ja. Bei Gretel und mir ist es ja eher so, dass wir die Menschen, die schon in der Selbstständigkeit sind, begleiten, weil wir einfach überzeugt sind davon, dass es zusammen besser geht als alleine in vielen Punkten. Nicht immer und nicht für jede Person. Aber wir sind so und deswegen sind wir davon überzeugt, also ich bin auch ein Mensch, ich nehme unglaublich gerne und eigentlich auch unglaublich schnell Hilfe an! Also ich denk mir oft, ich nehme gerne die Abkürzung, vielleicht bin ich auch einfach faul. Das könnte man auch mal in den Raum stellen. Ich muss jetzt für mich nicht alles neu erfinden, wo ich aber weiß, dass andere den Weg schon gegangen sind. Ich gehe dann sehr, sehr gerne auch diese Abkürzung und so ist letztendlich auch unsere Mastermind entstanden, weil da genau ist es auch so, da fragen die uns ja, wie habt ihr den Funnel gemacht? Was ist eigentlich mit Email Marketing? Wie schreibe ich eine gute Sales Email? Also all diese Fragen, die wir in unserer Selbstständigkeit eben schon jetzt mehrere Jahre durchlaufen sind, da geben wir eben sehr gerne Infos weiter. Und so ein bisschen ähnlich sehe ich es ja auch bei deiner Arbeit. Und was ich jetzt schonmal spannend fände, wäre so wie sich aus deinem, du hast gesagt, die letzten Jahre hat sich zum Beispiel Zoom sehr etabliert. Was würdest du sagen? Wie hat sich die Gründungsszene, wenn ich sie mal so nenne, weil du ja, wie ich weiß, ziemlich tief auch drin bist. Wie hat die sich durch die Pandemie verändert? Haben sich die Themen verändert? Haben sich die Menschen verändert? Was würdest du sagen? Ist das so ein Geschmack, der sich vielleicht verändert hat? Ich finde, wir können es ja gesellschaftlich total sehen. Wir können es in vielen Firmen auch sehen. Themen wie Remote Arbeit usw., also was würdest du sagen ist in der Gründungsszene vielleicht so eine Entwicklung der letzten zwei Jahre gewesen?
Frederic Breiler: Ja, auf jeden Fall noch stärker die Nutzung von digitalen Tools. Und dass das Anerkennen der Notwendigkeit, dass man da wirklich ein bisschen up to date sein muss und also Gründung, ich habe eben ganz bewusst keine Altersspanne genannt. Es gibt natürlich so ein Durchschnittsalter, so die meisten Menschen, die zu mir kommen, sind irgendwas zwischen zwischen Ende 20 und Ende 30 und vielleicht auch so ein bisschen drüber hinaus. Alles, was älter ist, ist ein Ausreißer eigentlich. Natürlich gründen auch Menschen über 50 und über 60, aber das ist ein Tick seltener. Aber ich bin manchmal überrascht, wie undigital einige eben auch unterwegs sind, die vielleicht Mitte 30 sind oder so und ja, das hat die Pandemie jetzt einfach gezeigt, dass es grundsätzlich clever ist und so ein bisschen auch Risiko abwehrend ist, wenn man digitaler unterwegs ist. Trotzdem also hat die Pandemie ganz sicherlich nicht Leute davon abgehalten, ihren Traumberuf zu ergreifen, auch wenn er völlig undigital ist. Also es haben auch Menschen in der Pandemie oder eben auch jetzt, wo wir uns hoffentlich dem Ende nähern, Ladengeschäfte aufgemacht. Ganz normal, oder eben, also eCommerce ist natürlich digital, aber da dann halt Produkte eben auch zu verkaufen, die, die man vielleicht als relativ langweilig empfinden würde. Also ich, also Geschäftsideen, also ich bin ja jemand, der in der Regel gebucht wird, um zu beurteilen, kann eine Geschäftsidee tragfähig sein, also entweder, weil man diese Einschätzung braucht, um Fördermittel zu beantragen wie den Gründungszuschuss, oder weil man einfach sagt, ich möchte, dass das jemand einmal abklopft, mich hinweist auf irgendwelche Lücken oder so in meinem Geschäftsmodell. Das heißt, ich persönlich hinterfrage selten, wie jemand auf die Idee gekommen ist. Die meisten erzählenes von alleine und das interessiert mich auch sehr. Aber da denke ich immer, es muss jeder selber wissen. Alles freie Menschen. Wenn jemand sagt ich möchte mich selbstständig machen mit, was weiß ich. Ja, Kräuterkissen, die ich verkaufe, im Internet oder so? Dann soll derjenige das machen. So für mich. Finde ich auch vermessen das, dass ich das hinterfrage. Und insofern geht es bei mir viel um Tragfähigkeit und alles andere überlasse ich meinen Kunden und denke, die werden sich schon was dabei gedacht haben. So und ich würde sagen eins was sich nicht verändert hat ist, die Menschen gründen immer das, wonach ihnen ist einerseits und andererseits merken sie okay, offensichtlich kann mal so etwas passieren wie ne Pandemie, da muss ich irgendwie auch drauf achten. Und das hat dann eben gewisse Einflüsse, vielleicht auf die Umsetzung. Und ansonsten gibt es so ein paar Trendberufe. Der Trend Sparten, die vielleicht auch ohne die Pandemie stärker durchgekommen wären. Es gibt schon viele, die sich interessieren für CBD Geschichten, Hanf Anbau und Krypto Geschichten. Also ich glaube, das ist jetzt einfach die Zeit. Das hat weniger mit der Pandemie zu tun. Aber das ist schon die gesamt Veränderung, dass in die Richtung mehr Geschäftsideen kommen. Also das würde ich jetzt mal so zusammenfassen aus den letzten Jahren.
Laura Roschewitz: Ja, was ich spannend finde, ich stelle immer gerne auch mal so eine Frage, die vielleicht ein bisschen schwieriger zu beantworten ist, aber die mute dir jetzt mal zu, ich traue sie dir auch zu. Hattest du ein Lieblingsprojekt in all den Jahren? Gab es ein Produkt oder irgendwas, wo du sagst, das war wirklich, nicht im Sinne von, dass die anderen weniger wert waren, sondern im Sinne von, das hat dich vielleicht persönlich auch besonders interessiert oder einen besonderen Ehrgeiz geweckt oder du fandest einfach die Idee, so cool das du vielleicht selber investiert hast. Also irgendwie so was. Das würde mich mal wirklich sehr interessieren.
Frederic Breiler: Genau. Also ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass es immer wieder mal Ideen gibt, die mich persönlich mehr touchen als andere. Das sind vor allem Ideen, die, die neu sind, also wo ich eben nicht sage, okay, dazu habe ich jetzt schon 20 Businesspläne gelesen. Ich lese alle sehr gewissenhaft, aber es gibt welche, die liest man halt mit mehr persönlichem Interesse. So, und das sind, dann muss ich sagen, entweder grundsätzlich Startups, die sagen, okay, wir wollen groß werden und wir wollen hier auch ein bisschen was bewegen, wir wollen Impact ausüben, wie man immer so schön sagt. Und da gibt es dann ja halt so diese Impact Goals und wer da halt etwas machen will für Umwelt und Gleichberechtigung und Ähnliches. Also um wirklich einfach die Welt, die Gesellschaft weiter voranzubringen. Das sind schon Ideen, die mich dann immer so ein Tick mehr beeindrucken und die auch herausfordernder in der Umsetzung sind. Das muss man sagen. Also gerade wenn es, wenn es oder wenn Bestandteil der Idee ist, dass man nicht ganz so kommerziell ist, also vielleicht auch klassisch wirklich ein Social Startup ist, dann ist es ja leider nicht so, dass sich da die Investoren drum reissen. Die wollen ja schon, dass das Unternehmen irgendwann mal fette Gewinne macht und dann irgendwann auch ein Exit halt dann eben vollzogen wird. Also soziale Startups, die haben es grundsätzlich schwerer und grundsätzlich bin ich da dann mit mehr Herzblut dabei, das kann ich schon sagen.
Laura Roschewitz: Ja, spannend. Ja, das ist natürlich auch ein Trend, würde ich sagen, dass wir viele von uns, die auch selbstständig sind, vielleicht auch noch mal in anderen, nicht alle, aber vielleicht eine höherer Prozentzahl als in der Allgemeinbevölkerung sich schon sehr mit dem Warum und dem Purpose irgendwie auseinandersetzen. Warum mache ich das eigentlich? Weil natürlich, ich habe das schon oft gehört, ich weiß, wie es dir geht, aber wenn man somit wirklich Menschen aus dem komplett Corporate Umfeld aber redet, die wirklich gar nicht Berührung mit uns haben, mit Selbstständigkeit, die fragen mich schon manchmal, was motiviert dich denn so, jeden Tag denn wirklich aufzustehen, weiter zu machen, so dran zu bleiben? Und ich kann diese Frage aber gar nicht verstehen, weil für mich völlig normal. Aber ich glaube schon, dass diese Frage nach dem Warum sich als selbstständige Person oder als Unternehmerin wirklich noch mal ein bisschen mehr aufdrängt. Weil wir natürlich auch einige Verantwortungen selber tragen, die wir als Angestellte so nicht haben. Ich würde gar nicht sagen, dass es schwieriger ist oder so, diesen Unterschied würde ich gar nicht mehr machen. Ich glaube auch, das Angestelltenverhältnis ist nicht mehr so wie vor 30, 40 Jahren. Das ist ja auch viel komplexer geworden. Viel höhere Ansprüche, viel mehr Erreichbarkeit. Und so weiter. Nichtsdestotrotz hab ich diese Frage nach dem Warum? Weil man eben auch so selber Einfluss nehmen kann als Selbstständiger. Gerade wenn man One Woman oder One Man Show ist, kann man ja wirklich alles jeden Tag neu gestalten. Das ist natürlich sehr besonders.
Frederic Breiler: Zumindest kann oder sollte man sich nicht über die Geschäftspolitik aufregen. Der Boss ist halt sein eigener Boss, so oder so seine eigene Chefin. Und das finde ich wahnsinnig schön und und trotzdem bin ich jemand, also ich bin kein Business Evangelist in dem Sinne ich verkünde nicht die frohe Botschaft So, Leute, macht euch alle selbstständig. Da gibt es ja auch Menschen, die das tun. Und das tue ich nicht. Ganz einfach, weil ich sage, das muss jeder für sich entscheiden und das muss man vielleicht auch einfach ausprobieren. Und dann vielleicht ermutige ich da auch und sage, ja, wenn du schon über eine Selbstständigkeit nachdenkst und du bist jetzt gerade arbeitslos, ja, dann mach es doch jetzt, ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, dann auch eben Fördermitteltechnisch. Aber ich dränge niemanden in die Richtung, auch wenn es für mich vielleicht gut wäre für mein Business, wenn mehr Menschen sich selbstständig machen. Aber nein, das muss jeder selber wissen und und ich denke für einige ist Festanstellung auch genau richtig. Es kommt immer drauf an, eben macht der eigene Job Spaß oder nicht? Also ich glaube, das ist der wichtigste Punkt. Es gibt ja auch genug Menschen, die in ihrer Selbstständigkeit nicht so, nicht so glücklich sind, oder? Also ich bin ein Riesenfan von diesem Thema Business Mythen entkräften. Man spricht ja gerne von diesem Hamsterrad. Und meint dann immer die Festanstellung. Ja, also ich würde mal sagen, da gibt es viele, viele Selbstständige, für die Selbstständigkeit das schlimmere Hamsterrad ist, was vielleicht einige Nebenthemen nicht liegen. So von wegen, oh, jeden Monat Buchhaltung machen oder immer wieder neu Akquise machen oder was auch immer. Also bei geringem Stundensatz dieses Stunden immer wieder verkaufen müssen, weil man sonst nicht genug Geld am Ende des Monats hat. Also wer da Werbung macht mit dem Thema raus aus dem Hamsterrad, um Leute dazu zu bewegen, sich selbstständig zu machen. Das finde ich immer so ein bisschen fragwürdig und es muss passen. Es muss die richtige Selbständig sein mit dem richtigen Geschäftsmodell und dann kann es absolut hinkommen und man muss sich organisieren. Ich fand da ein Beispiel eben gut mit dem Thema virtuelle Assistenz. Das kann einem super, den Kopf frei bekommen oder eben den Rücken freihalten und aber auch da das muss passen.
Laura Roschewitz: Also absolut. Und wir erleben das auch ganz oft. Ich würde auch nie, also ich würde zum Beispiel über mich selber auch gar nicht sagen, dass ich zwingend für mein ganzes Leben selbstständig bleibe. Ich habe das schon oft gesagt. Kann auch sein, dass es irgendwann eine tolle Firma oder, dann wären wir wieder beim Zufall, wenn in meinem Leben irgendwas passiert, was mir vor die Füße fällt oder wo ich etwas mitbekomme, was mich einfach, was einen starken Sog auslöst, dann würde ich, ich bin auch nicht die Person, die sagt Selbstständigkeit ist das Gelbe vom Ei. Ich liebe einfach die Selbstwirksamkeit, das ist ein sehr hoher Wert bei mir. Ich finde das sehr, sehr wichtig. Selbstwirksamkeit, weil. Aber das gibt auch tolle Firmen, in denen ich Selbstwirksamkeit kann und wo ich vielleicht sogar bei dem einen oder anderen Thema noch einen größeren Hebel habe, weil ich ein großes Team habe, vielleicht auch andere finanzielle Ressourcen usw. Und was ich spannend finde, dass eben der Punkt, welche Chef oder welche Chefin bist du dir denn als Selbstständige? Weil ich würde jetzt schon sagen, dass von den Menschen, mit denen ich arbeite, ein relativ hoher Prozentsatz eine noch schlechtere Chefin gerade in den ersten Gründungsjahren für sich selber ist, als es die Person war, wegen der man seinen letzten Job gekündigt hat.
Frederic Breiler: Manchmal ist das so, einige beuten sich selber prima aus, finanziell und zeitlich. Auch da versuche ich ein bisschen gegen zu arbeiten. Wir machen ja manchmal auch so eine Zeitplanung. Also gerade bei Freelancern, die Zeit gegen Geld arbeiten, ja, was übrigens auch gar keine Schande ist. Ich hasse dieses Wort Zeit gegen Geldfalle, raus aus der Zeit gegen Geldfalle. Weil kann ja jeder handhaben wie er will, aber es ist nicht verwerflich Zeit gegen Geld zu arbeiten aus meiner Sicht. Viele, viele Geschäftsmodelle basieren darauf und werden es auch immer tun, weil es immer Menschen geben wird, die bestimmte Dinge einfach machen müssen.
Laura Roschewitz: Ja, da gibt es ja andere Hebel, die man dann ansetzen kann. Wie realistisch ist mein Zeitplanung? Wie ist mein Stundenlohn? Da gibt es ja viele Dinge, die man.
Frederic Breiler: Ganz genau genau. Es gibt immer mehrere Hebel und am Ende ist auch wichtig, was für Aufträge nimmt man an? Für wen arbeitet man? Macht man das gerne? Wie kommt man mit den Menschen klar, bei denen man Aufträge, von denen man Aufträge hat als Freelancer? Und so weiter. Aber es gibt viele Arten von Selbstständigkeit. Da arbeite ich immer dagegen, dass da so viel verallgemeinert wird. Aber genau. Also das ist so.
Laura Roschewitz: Ich habe noch eine Frage. Also, ich hab noch zwei Fragen. Wir sind schon auf der Zielgeraden der Folge. Die Zeit vergeht ja immer relativ schnell, aber zwei Fragen, eine ganz kurze. Naja, weiß nicht, ob sie kurz ist. Was ist dein warum oder dein Wert? Also warum machst du das nach 18 Jahren sozusagen immer noch? Sag ich mal, was ist deine Motivation, wenn du so sagst, das ist es, was willst du in die Welt bringen? Oder du sagst, du willst nicht Menschen überreden, in die Selbstständigkeit zu gehen? Das müssen sie schon selber entscheiden. Aber was ist so der, würdest du sagen, was ist der Kern deines Antriebs?
Frederic Breiler: Ja, es gibt also erst mal Grundsätzlich bringt mir die Arbeit Spaß, also A: Menschen zu beraten. B: Also eben auch die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten und sich die Zeit selber einteilen zu können. Das sind so Dinge, die mich grundsätzlich sehr ansprechen. Und das Schöne ist ja, dass ich einfach so viel, ja wertvolles Feedback und Dankbarkeit bekomme. Man muss, man muss wirklich das Wort so nennen. Es ist Dankbarkeit, wenn die Menschen dann halt eben ihren Kredit bekommen haben, ihren Gründungszuschuss bekommen haben mit meiner Unterstützung oder eben einfach auch die Startphase ihnen leichter fällt. Das merken wir ja schon, dass ich viele vielleicht Fragezeichen beseitigen konnte. Da kriegt man sehr wertschätzende Emails oder eben auch Bewertungen entsprechend, wenn man dann danach fragt. Das spüre ich halt schon sehr stark, dass ich da Menschen wirklich helfe, um mal das Wort zu nehmen. Ich sage immer lieber unterstützen, so helfen hat immer so was karitatives. Aber die Menschen empfinden es als Hilfe. Das ist einfach so und man ist so ein bisschen, wenn man sagt, so, die Gründung ist so eine Art Baby, was die Leute haben und damit ja erstmal gedanklich schwanger gehen, dann ist man so eine Art Geburtshelfer und ich glaube, das ist ja auch ein toller Job. Also insofern fühlt sich das immer gut an, auch wenn ich mir bewusst bin, dass diese ganze Umsetzung, das machen die Gründerinnen und Gründer ja selber, also ich trage da zu einem kleinen Prozentsatz bei, aber ich glaube, für meine Kundinnen und Kunden fühlt es sich nach einem größeren Prozentsatz an, die sagen einfach, ohne dich, Frederic, wäre ich nicht so weit gekommen oder nicht so schnell so weit gekommen oder ich hätte einfach noch ewig weiter suchen müssen nach einer anderen Person, die mich unterstützt und dann hätte ich vielleicht irgendwelche Fristen verpasst oder was auch immer. Also ich glaube, eine Besonderheit bei mir ist, dass ich einfach schnell unterstützen kann und schnell Termine anbieten kann. Und da wünsche ich mir, dass es auch immer so bleibt. Und da hebe ich mich dann ganz sicher auch ab von, vielleicht Gründungsberatungsstellen die öffentlich sind, wo du dann halt auf den Termin auch mal länger wartest und dann natürlich vielleicht weniger zahlst oder gar nichts zahlst, aber dann halt nicht so schnell deine Fragen beantwortet bekommst und vielleicht auch nicht so umfassend oder ich würde mal sagen, vermutlich auch nicht so umfassend.
Laura Roschewitz: Ja, was würdest du denn vielleicht als letztes. Ähm, wenn uns jetzt jemand zugehört hat, die oder der vielleicht gerade in der Gründung ist oder mal über Gründung nachdenkt, ich glaube, es gibt auch, wir erleben das auch relativ häufig, dass Menschen nebenberuflich sozusagen gründen wollen und noch eine Anstellung haben und sagen, ich habe da eine Idee und ich würde da gerne mal hin, ich sag mal so ein bisschen klassischerweise die Yogalehrerin, die noch nebenbei sich selbstständig macht oder so was würdest du vielleicht sagen, nochmal so ganz zum Abschluss, wenn wir eine Schleife drum machen. Was sind Indikatoren, um sich Hilfe zu holen? Also was willst du sagen? Was sind so Momente, wo eine selbstständige oder angehende selbständige Person steht? Wo du sagst, hey Leute, wenn ihr an dem Punkt seid, sucht euch Unterstützung, dann müsst ihr nicht alleine durch. Was können vielleicht Gefühle oder Themen sein, ob das du bist oder jemand anders sei nochmal dahingestellt. Aber wo würdest du sagen, was sind so Indikatoren sich doch Hilfe zu holen, es nicht ganz alleine zu machen?
Frederic Breiler: Ja, das ist eine gute Frage und ich glaube, die kann man sehr allgemein damit beantworten, wenn es irgendeine Form von Unsicherheit gibt, wenn man sich unsicher fühlt in Bezug auf bestimmte Dinge, das kann eine große Unsicherheit sein. So wie, wie zur Hölle schreibe ich einen Businessplan? Was genau wird da von mir erwartet? Also wenn man vielleicht schreiben muss für das Arbeitsamt oder für eine Bank oder ähnliches oder einfach die Erkenntnis, das kann ich nicht oder das will ich nicht, ich will diesen Businessplan nicht schreiben, ich will den Zahlenteil nicht selber erstellen, weil ich mich komplett lost fühle bei dem Thema. So ergeht es zumindest einigen, dann ist die Sachlage sehr klar. Aber wenn kleine Unsicherheiten da sind, so nach dem Motto, also ist das jetzt, brauche ich wirklich einen Gewerbeschein? Ist das ein Gewerbe oder bin ich vielleicht doch Freiberufler? Was übrigens beides keine Rechtsformen sind. Das sind steuerliche Einordnung, sage ich immer gerne dazu, weil viele dann auch sagen, ich mache mich selbstständig als Freiberufler, als Freelancer. Das wird auch oft gleichgesetzt, obwohl es das nicht ist. Also die meisten gründen als Einzelunternehmer, das wäre die Rechtsform und das ist so ein Themenkomplex, da gibt es viel so Unsicherheit, was muss ich genau anmelden, bis wann muss ich das anmelden? Also bis hin zu Unsicherheiten in Bezug auf ganz bestimmte Fördermittel. Da hat man irgendwas gehört von jemanden, der hat den Gründungszuschuss bekommen vor fünf Jahren und erzählt einem da noch was zu. Und das ist dann halt ein Erfahrungswert, was nie verkehrt ist, ist halt nur ein Erfahrungswert. Also ich habe bei bestimmten Themen dann eben 1500 Erfahrungswerte, so auch wenn ich die Menschen dann entsprechend begleitet habe und kann dann sagen, so läuft es normalerweise mit dem Arbeitsamt oder mit der Behörde oder wie lange dauert das, bis das bearbeitet wird usw. Das sind halt Dinge, die ich weiß, die jetzt aktuell sind und die andere Gründerinnen und Gründer dann vielleicht aus der Erinnerung wissen, wie es damals war. Aber es muss halt nicht aktuell sein. Also viele Infos veralten auch oder waren dann tatsächlich nur das eine Mal so. Also ich würde gerne sagen, wenn jemand sich mit dem Gedanken beschäftigt, sich selbstständig zu machen, mal aufschreiben, was sind so meine Themen, was muss ich alles dafür machen, was muss ich alles klären, was muss ich alles recherchieren? Und wenn da Punkte dabei sind, die man alleine nicht geklärt bekommt oder nicht verbindlich geklärt bekommt, dann doch gerne mal Menschen wie mich ansprechen und dann mal gucken, wie man da zusammenarbeiten kann. Ich kann es nur empfehlen. Also ich höre gar nicht so selten, dass Leute sagen, ach Frederic, mensch, das ist ja cool, dich hätte ich mal vor ein paar Jahren schon gebraucht. Also ich möchte da wirklich ermutigen. Und wie gesagt, es müssen ja keine Mammut Beratungsbuchungen sein. Also manchmal kann ich auch in einer Stunde schon alle Fragen beantworten und dann ist auch fein für mich.
Laura Roschewitz: Aber ist auch schön. Na ja, wie schön. Ich würde mal sagen, das ist schon ganz schön viel Input. Wenn du jetzt gerade zugehört hast und vielleicht neugierig geworden bist, dann findest du natürlich in den Shownotes alle Kontaktmöglichkeiten zu Frederic. Du kannst natürlich auch sehr gerne in den Kommentaren auf den bekannten Wegen uns kontaktieren. Wir können den Kontakt auch herstellen. Und du kannst natürlich auch einfach mal hier drunter in den Kommentaren unter dieser Folge posten, wo du gerade stehst, was deine Geschäftsidee ist, oder wenn die sehr streng geheim ist, darfst du sie uns natürlich auch per PN schicken und das soll es heute auch schon wieder mit unserem Interview gewesen sein. Frederic, vielen Dank für deine Zeit an der Stelle und für dein Wissen, deine Insides. Du warst übrigens jetzt hier heute unser zweiter männlicher Interview Gast in über 200 Folgen Moin um Neun. Wir sind sehr weiblich geprägt. Deswegen also schön, dass du als Geburtshelfer das übernehme ich mal als Geburtshelfer für Selbstständigkeitsbabys sozusagen heute hier bei uns warst. Und danke für deine Zeit und dein Wissen.
Frederic Breiler: Ja, vielen Dank für das Interview und ganz viel Spaß und Freude und Erfolg weiterhin mit eurem Podcast.
Laura Roschewitz: Ja, vielen Dank. Und euch allen wünschen mir einen schönen Tag und wir hören uns wieder in der nächsten Folge Moin um Neun am Freitag und bis dahin schickt uns gerne ein paar Sterne rüber auf den bekannten Bewertungsplattformen oder ein Däumchen und wir freuen uns sehr. Macht's gut und habt einen guten Tag. Bis bald. Tschüss. Ciao. Ciao.
Foto Laura: Kareen Kittelmann Fotografie
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