#213 - 3 Tipps zum Umgang mit Hass im Netz – Laura live aus Berlin von der re:publica 2022

Shownotes

Hasskommentare, Fake-Profile, Trolls und negative Bewertungen machen vielen von uns virtuell arbeitenden oder zumindest aktiven Selbstständigen das Leben manchmal schwer.

Doch, wie damit umgehen? Was hilft gegen den Hass? Ignorieren, gegen an arbeiten oder eigene Strategien entwickeln?

In dieser Podcast Folge nimmt Laura Dich live aus Berlin von der diesjährigen re:publica mit hinter die Kulissen und gibt einen kleinen Einblick in ihre Arbeit als Wirtschaftspsychologin im Bereich “Hass im Netz”.

Mit 3 schnell anwendbaren Tipps gehst Du aus dieser Folge und bist gut gewappnet, wenn ein Troll mal wieder über Dein virtuelles Grundstück wütet!

Wie sind Deine Erfahrungen mit virtuellem Hass? Ist Dir schon persönlich begegnet? Wie gehst Du damit um, wenn Du Hass auf anderen Kanälen siehst?

Let’s talk about it!

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Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Schnack bei Gretel und Laura. Heute ist nach dem Freitag auch schon eine besondere Folge war mit Gretel unterm Schreibtisch. Falls du die nicht gesehen hast, hör sie die unbedingt. Also hör oder schau sie dir unbedingt noch mal an! Es war eine sehr spontane Folge und hat auch mal wieder gezeigt, wie es bei Laura und Gretel, bei Gretel und Laura hinter den Kulissen zum Teil aussieht. Und da machen wir auch keinen Hehl draus, denn für uns ist es sehr, sehr wichtig, authentisch und ehrliches Business zu betreiben. Und ja, oftmals überschlagen sich die Ereignisse, unsere Projekte. Es ist so so viel, was wir machen und dann gehen Dinge auch mal unter oder sind sehr spontan. Und das ist auch manchmal einfach wahnsinnig anstrengend. Da müssen wir jetzt auch nicht so tun, als wäre das immer total easy und schön alles. Heute ist eine besondere Folge, weil wenn du mich vielleicht siehst, siehst du, dass ich einen ganz anderen Hintergrund habe als sonst. Wenn du mich nicht siehst, sondern nur hörst, dann, ich sitze gerade in einem Hotelzimmer in Berlin und sonst nehme ich meine Podcast folgen meistens aus Schweden auf. Das heißt ich bin in einem ganz anderen Setting ganz anders unterwegs als sonst. Und wenn du dich fragst, wieso sagt sie eigentlich immer, wenn du mich sehen kannst? Weil du uns vielleicht über Spotify oder Apple Podcast hörst. Wir streamen diesen Podcast auch immer live zu Facebook und YouTube. Das heißt, wenn du da Laura und Gretel suchst, dann findest du uns auch dort und dort siehst du uns auch immer mit Bild. Also wenn du gerne mal reinschauen möchtest, kannst du diesen Podcast auch immer als Video Spur sozusagen auf Facebook und auf YouTube sehen. Wenn du eine Freundin davon bist, die das auf die Ohren zu donnern, dann bist du genau richtig verpasst auch in dem Sinne nichts. Es ist nur so, dass du uns sonst auch mal im bewegten Bild sehen kannst. Warum bin ich in Berlin und warum mache ich von hier eine Podcastfolge? Ich bin in Berlin auf der republica 2022, einem großen Festival rund um Digitalisierung, Journalismus, Technik, künstliche Intelligenz, die Zukunft, die Gesellschaft, Politik, Umwelt, Klimawandel. Also ganz viele große, tolle gesellschaftliche Themen. Und ich bin dort eingeladen als Speakerin und durfte am Donnerstag einen Panel, ein Panel mitgestalten zum Thema Hass im Netz. Und vielleicht fragst du dich jetzt, was soll das denn? Wieso spricht die Roschwitz über Hass im Netz? Tatsächlich ist das als Wirtschaftspsychologin eines meiner Steckenpferde. Eines der Themen, auf das ich mich in den letzten Jahren konzentriert habe. Ich mache ja mit Gretel zusammen diesen tollen Podcast und unsere tolle Masterminds Smash it!, wo wir selbstständige Frauen von der Selbstständigkeit zum Unternehmerinnentum begleiten und eine tolle Community geschaffen haben. Das ist aber nur ein Part meiner Arbeit. Ein anderer ist, dass ich als Wirtschaftspsychologie tätig bin und dort die beiden Bereiche Psychologie und Arbeit miteinander verbinde und schaue, wie können wir unsere Arbeit so gestalten, dass wir psychisch gesund bleiben? Das ist meine Interpretation von Wirtschaftspsychologie. Und was über die letzten Jahre gerade durch die Pandemie sich gezeigt hat, ist, dass die mentale Belastung sehr hoch ist durch verschiedene Dinge, vor allem durch viel unfreiwillige Veränderungen, die wir alle durchlaufen haben. Und das macht sich auch im Netz sehr bemerkbar, und zwar vor allem in Hasskommentaren. In dem Ton, der so eingeschlagen wird, und darauf habe ich mich spezialisiert. Ich arbeite sehr viel mit Journalistinnen zusammen und bearbeite mit ihnen die Themen gerade so im Community Management. Wie können wir denn mit diesem riesigen Hass umgehen, der uns jeden Tag entgegen schwappt? Und dazu wollte ich euch heute einmal ein bisschen mit hinter die Kulissen nehme bzw. ein paar Insights geben, was wir da gestern auf diesem Panel, in dieser Folge hier am Freitag auf gestern durfte ich das Panel mit halten, was wir da thematisiert haben. Aber vorweg noch mal einen Schritt zurück würde ich dich gerne fragen, hast du schon mal selber vielleicht Hass im Netz erfahren? Das heißt, ist dir schon mal so etwas begegnet? Jetzt vielleicht auch auf deine eigene Selbstständigkeit bezogen? Oder ein Thema, was dir wichtig ist oder wie es deine Berührung mit dem Thema, Wenn du magst, schreib das sehr gerne mal in die Kommentare oder schick uns eine DM, PM, wie auch immer, du findest uns ja überall auf den gängigen Portalen. Folge uns auch gerne Grete Niemeyer und Laura Roschewitz auf Instagram und schick uns deine Nachricht, wenn du magst. Ich persönlich habe mich ja auch viel und tue das auch aktuell noch mit dem Thema Umweltschutz und Klimaschutz befasst und habe dazu auch viel gepostet, auch Vorträge gehalten und habe in diesem Rahmen schon große Erfahrungen mit dem Thema Hass im Netz machen müssen und dürfen. Es gab da eine Situation, wo ich sehr ähm wo mich jemand sehr versucht hat bloßzustellen und schlecht zu machen und so eine richtige Hetzkampagne gemacht hat. Und da habe ich mein erstes Mal, das ist jetzt schon lange her, mein erstes Mal so richtigen Kontakt mit diesem Thema bekommen, so richtig, richtig echte Berührung. Das ist jetzt so vier Jahre her, glaube ich. Hm. Und damals habe ich so ganz intuitiv diese Person einfach ihren Hass an mir aus agieren lassen und ein bisschen meine Community mit einbezogen und gesagt, hey, wie seht ihr das denn? Und habe nicht weg gebloggt, habe den Kommentar nicht gelöscht, sondern habe Rückfragen gestellt und habe meine Community mit einbezogen und andere gefragt, wie seht ihr das? Seht ihr das auch so wie dieser Herr, der mich da ja ziemlich, ziemlich heftig angegangen hat? Und es hat irgendwie eine sehr schöne Dynamik bekommen tatsächlich, indem meine Community und die Menschen, die mit mir arbeiten, die mich mögen, die mich kennen, eine Art Partei ergriffen haben und diesen Menschen gezeigt haben, dass er irgendwie auf dem Holzweg ist damit, was er da versucht zu unterstellen. Und rückwirkend war ich sehr froh, dass ich nicht das gelöscht habe, was ich nicht einfach so sehr auf Anti getriggert war, sondern ich war natürlich total getriggert und total genervt und wütend auf diesen Menschen, habe aber einfach erstmal das weggelegt und erst mal spazieren gegangen. Habe einen gewissen Raum zwischen Reiz und Reaktion gepackt. Das ist auch ein großes Thema, immer in allen Bewältigungsstrategien, dass wir möglichst nicht sofort reagieren sollten bei so etwas. Weil im Netz sich so was auch total schnell hochschaukeln kann und damit ist letztendlich erst mal keinem geholfen. Das ist meine Meinung. Es gibt auch Situationen, wo ich dafür plädiere, sofort zu handeln und Gefühle auszusprechen und intuitiv zu sein. Aber in diesem Fall hat es sich bei mir sehr bewährt, ein bisschen Ruhe zu bewahren. Und es würde mich interessieren, was deine Erfahrungen sind. Wie nimmst du das wahr vielleicht. Wie nimmst du es auch auf öffentlichen Kanälen im Netz wahr? Hattest du schon mal Post, wo irgendwelche Trolle oder irgendwelche Hater dir drunter Kommentare gesetzt haben? Erzähl doch mal! Auf meinem Talk gestern hier auf der republica habe ich mit einigen Journalistinnen und Forscherinnen gesprochen und wir haben ganz interessante Perspektiven eingenommen und haben uns gefragt, wie kann, der Talk ging vor allem darum, wie können Menschen die im Community Management arbeiten, zum Beispiel von großen deutschen journalistischen Vereinigungen, wie können diese Menschen sich schützen und wie können die noch einen lebenswerten und mental gesundheitsfördernden Beruf ausleben, sprich einen Beruf, der sie nicht krank macht innerhalb von kurzer Zeit, wenn sie jeden Tag mit diesen wahnsinnig vielen Hasskommentaren konfrontiert sind. Und wir haben dazu drei Punkte, oder ich habe heute dazu drei Punkte rausgepickt, die ich euch gerne mitgeben würde, die sich auch auf individuelle Situationen beziehen lassen. Der erste Punkt ist, dass wir uns Mühe geben sollten, uns nicht auf die negativen Sachen zu konzentrieren. Wir haben häufig einen sehr defizitären Blick. Vielleicht kennst du das auch. Du hast was weiß ich, 20 Bewertungen bei Google. Oder du hast einen Workshop gehalten und eine Feedback Runde gemacht und zehn Menschen waren positiv und einer sagt das war ein bisschen wenig oder es war ein bisschen viel oder es war ein bisschen und dies oder ein bisschen das oder nach 20 positiven Google Bewertungen schreibt dir eine Person eine negative Bewertung. Und wir neigen oft dazu, diese eine negative Bewertung wahnsinnig ins Gewicht fallen zu lassen und die anderen die positiven dann so für selbstverständlich zu nehmen und sagen Naja, das waren halt die positiven, aber jetzt gibt es eine negative und die ist krass. Nehmen wir uns da ganz viel raus, müssen es verarbeiten, sprechen mit 100 Menschen drüber, sind manchmal auch wirklich gelähmt, wissen nicht mehr, ob wir weitermachen sollen, stellen vielleicht Dinge in Frage und da möchte ich euch einfach einladen, dass das wieder geradezurücken und so zu gucken. Okay, ich hatte jetzt hier so viele positive Bewertungen, eine negative. Das kann gut sein, dass es auch an dem Menschen liegt, auch zu gucken ist da wirklich eine Kritik dran, die ich mir zu Herzen nehmen möchte. Das finde ich gut. Ich bin ein Entwicklungsfan. Also sich Kritik auch zu Herzen zu nehmen, finde ich toll. Und dann, wenn du merkst, nee, das ist jetzt nichts, das entbehrt jeglicher Logik. Oder ich kenne diesen Menschen gar nicht oder er hat einfach nur seinen Hass bei mir abgeladen und dann zu sagen, okay, das ziehe ich mir nicht rein und sich abzugrenzen, wieder auf die positiven Sachen zu achten. Ich kenne das auch, gerade so nach Workshops oder so, wenn ich danach ein Feedback Fragebogen habe. 20 positive, eine nicht positive, die muss dann nicht mal negativ sein. Dann ziehe ich mir das sehr rein. Wir sind sehr auf diesen defizitären Blick gepolt und dazu ist ganz klar, das sagt die Wissenschaft, das sagt die Psychologie, das sagt auch die Soziologie. Wenn wir uns große Menschengruppen angucken, ist es super wichtig, sich auf die positiven Dinge zu gucken und sich durch die zu bestärken. Ja, Kritik annehmen ist wichtig, um sich weiterzuentwickeln. Und gerade beim Hass im Netz und bei Trollen ist es super wichtig, sich aber auch wirklich abzugrenzen. Das zweite ist, gerade wenn es um diese Hass im Netz Thematik geht, diese virtuellen Dinge. Es ist einfach so schnell, dass virtuell jemand hier was sehr negatives rein drückt, dass virtuell jemand sich abhatet. Das geht so viel schneller. Da gibt es auch Studien zu, dass einfach Menschen nicht zu ihrem Nachbarn gehen und irgendwie ein faules Ei im Briefkasten legen oder den irgendwie verprügeln, weil wir einfach eine zwischenmenschliche soziale Komponente haben, die stärker ins Gewicht fällt. Aber online, virtuell, anonym, im großen anonymen Internet geht das so so viel schneller. Und viele Menschen, die da sein Hasskommentar schreiben, würden es niemals im Reallife auf der Straße machen. Das heißt der zweite Tipp oder die zweite Perspektive, die ich mit reinbringen möchte heute ist, mach so viele Real Life Erfahrungen wie möglich. Und wenn du merkst, gerade online passiert ganz viel, du hast irgendwie eine negative Erfahrung gesammelt, dann verbinde dich mit realem Leben, geh raus, trifft deine Crowd, verbinde dich, geh auf Netzwerk Events. Ja, verbinde dich mit der Natur. Also tu die Dinge, die dir wirklich gut tun, im Real Life, denn dort sind die Chancen sehr niedrig, dass das oder die Risiken so niedrig, dass das passiert. Die Chancen sehr hoch, dass du mit wertschätzenden Menschen und Situationen in Kontakt kommst. Und ja, dass ist so ein Tipp, der sehr wichtig ist, so viele wie möglich oder anders ausgedrückt, das Verhältnis von virtuellen Erfahrungen zu Reallife Erfahrung in einem gesunden Ausmaß zu behalten. Und drittens, was auch ganz wichtig ist im Bereich virtuelle Kommunikation ist, positive Dinge zu belohnen oder zu bestärken oder wenn jemand was Positives schreibt, wirklich auch darauf einzugehen und mit Menschen in Interaktion zu gehen. Wir neigen dazu und Algorithmen neigen auch dazu, die negativen Sachen so hoch zu spülen und daraus so ein riesen Ding zu machen und das auch bei anderen zu machen. Wenn jihr einfach was seht, was ihr toll findet, vielleicht nicht nur ein Herz zu vergeben, sondern auch mal was runter zu schreiben, also großzügig zu sein. Seid großzügig mit Komplimenten, mit Freundlichkeiten und mit Liebe. Und das finde ich wirklich auch wichtig, weil ja, wenn wir selber sozusagen uns merken, wie schlecht es uns tut, so defizitär zu sein und so und negative Dinge zu bekommen. Dann die Einladung, sei großzügig mit Positivem, schreib, wenn du mal was tolles liest, schreib, wenn dich was inspiriert. Schreib, wenn dich jemand berührt schreib, wenn etwas schön ist und nicht so dieses google prinzip von nur ne negative Bewertung, wenn die Pizza nicht geschmeckt hat, sondern zu sagen hey, da habe ich das fand ich total inspirierend. Danke, dass du diese Zeit genommen hast, diese Story zu machen über dieses Thema, was mich total bewegt. Wir konsumieren auch so viel und da würde ich mir einfach noch mal wünschen und das ist auch psychologisch wichtig zu sagen, ich mache selber den Schritt und gebe auch positives Feedback, wenn das vielleicht ja irgendwie auch selbstverständlich wirkt. Aber ich finde, das ist nicht selbstverständlich, dass wir uns alles so in Social Media zeigen, dass wir wahnsinnig viel Zeit investieren, um Content zu erstellen. Und wenn, was wir uns wünschen, ist ja immer toll, das den anderen auch zu geben. Deswegen finde ich einfach seid großzügig mit Komplimenten, mit Liebe, mit positiven Dingen. Das stärkt uns alle. Und das lässt dann im Verhältnis nachher die Hater, die Trolls, die negativen Sachen eben einfach weniger wirken. Was ja auch so ist. Im Real Life sind es unter 5 %, auch im Netz sind es nur maximal 5 % der Personen, die wirklich abhassen und Hasskommentare schreiben. Aber die anderen sind stummer, stiller und da lade ich uns ein, zu so einer positiven Welle zu kommen. Liebe verschenken und wirklich nicht nur über ein Herz oder ein Like, sondern vielleicht auch mal über wirkliche Worte oder jemand mal persönlich anschreiben und sagen, ich hab das von dir gesehen. Ich finde es echt toll, danke, dass du das machst. Das tut uns allen so gut und damit dürfen wir einfach großzügiger sein. Schreib doch gerne noch mal, wie es für dich ist bei dem Thema Hass im Netz. Wie gehst du damit um? Was sind deine Erfahrungen? Was hast du schon gelernt? Kontaktiere uns, leite diese Folge gerne weiter, schenk uns gerne ein paar Sternchen in den bekannten Podcast Plattformen und wir sehen uns wieder am Mittwoch. Wir hören uns wieder am Mittwoch zu einer neuen Folge um Moin um Neun, dem Business Schnack mit Gretel und Laura. Ich freue mich sehr darauf und habe eine gute Zeit bis dahin. Ciao.

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