#216 - Warum Angst nicht schlimm ist als Selbstständige - und wie Du trotzdem mutig sein kannst!

Shownotes

Wie oft habe ich gesagt: ich will nie wieder diese scheiß Angst fühlen - die soll einfach abhauen aus meinem Leben!

Ich denke, es waren 10 039 847 mal – etwa!

Nach vielen Jahren mit Ängsten in ganz vielen und sehr heftigen Formen, kann ich heute sagen: die Angst ist meine Begleiterin geworden. Sie sitzt aber nicht mehr am Steuer – sondern auf dem Beifahrersitz. In dieser Podcast-Folge nehme ich Dich mit auf meine ganz eigene Reise zum Thema Mut & Angst und zeige Dir, wie ich meinen Weg mit diesem Thema gefunden habe.

Und jetzt bist Du dran: wie ist Deine Beziehung zum Thema Angst & Mut? Würdest Du Dich als mutig oder ängstlich beschreiben? Teile Deine Gedanken gerne in den Kommentaren oder schreibe uns auf Insta eine Nachricht – wir freuen uns von Dir zu hören!

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Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Schnack bei Gretel und Laura. Es ist wieder Montag und ich Laura, darf heute eine neue Woche, eine neue Podcast Woche einleiten, einläuten und diese Woche geht es um ein Thema, was mir sehr am Herzen liegt. Diese Woche möchten wir das Thema Mut in diesem Podcast beleuchten. Und Mut ist ein relativ, ich will nicht sagen abgegriffenes Wort, aber Mut ist mittlerweile so ein bisschen in aller Munde und du musst nur mutig sein und bring den Mut auf. Und wenn du mutig bist, dann wird es alles, alles gut und toll. So wollen wir es diese Woche nicht unbedingt beleuchten. Aber wir wollen schon mit euch einmal in dieser Woche intensiv eintauchen. Auch mit einer tollen Gästin am Mittwoch. Was Mut eigentlich bedeutet. Wie wir selber mutig sind. Wo wir uns mutig empfinden. Wo andere uns vielleicht mutig empfinden und was Mut und Angst miteinander zu tun haben. Und da, wenn ihr mich schon ein bisschen kennt, wisst ihr vielleicht, dass das eines meiner Steckenpferde Thema ist, sozusagen. Denn das Thema Angst ist für mich ein sehr, sehr wichtiges in meinem Leben und in meinem Beruf. Fangen wir vielleicht noch mal ein bisschen weiter vorne an, denn wir haben auch viele, viele neue Zuhörende bei unserem Podcast, was uns immer sehr sehr freut. Und nicht alle haben wahrscheinlich schon die 200 x Folgen vorher gehört und deswegen will ich ein bisschen ausholen. Wenn ich Laura Roschewitz, eine Folge zum Thema Mut mache. Dann muss es für mich auch automatisch eine Folge zum Thema Angst sein. Denn in unserer Gesellschaft, wenn man so ein Quiz machen würde, wo man immer so Gegenteile nennen soll, so was schwarz - weiß, groß - klein, hell - dunkel, hm, viel - wenig. Ähm, da würde, wenn auf der einen Seite Mut steht, würden die meisten auf die andere Seite die Angst packen. Oder andersherum, wenn auf der einen Seite die Angst steht, würden wahrscheinlich die meisten den Mut als Gegenspieler auf die andere Seite packen. Und das habe ich auch lange so getan. Und in a way ist es auch richtig, aber in Another way ist es eben komplett falsch. Denn, und das ist wirklich ein ein wichtiger Teil meiner Geschichte. Ich bin heute davon überzeugt, dass wir nicht mutig sein können, wenn wir keine Angst spüren und kennen. Was meine ich damit? Also genau wie etwas nur klein sein kann, weil etwas Großes daneben steht oder daneben ist als Vergleich. Genau wie etwas nur hell sein kann, weil es eine dunkle Fläche daneben gibt. Genauso können wir auch nur mutig sein, wenn wir wissen, dass es die Angst gibt. Ich möchte euch ein paar ganz konkrete Beispiele nennen. Menschen, die zum Beispiel große Angst davor haben, in einem Podcast zu sprechen, die sich trotzdem überwinden und zu uns als Gäste kommen und danach ganz mutig auf sich zurückschauen und sage, boah, das war jetzt echt mutig von mir. Ich habe mich getraut, in diesem Podcast zu sprechen. Die würden von sich behaupten, dass sie vielleicht ängstliche Personen sind, aber in dieser Situation mutig waren. Menschen, die sagen, es fällt mir überhaupt nicht schwer, in einem Podcast zu sprechen, ist ja gar kein Problem. Ich mach das einfach. Ich muss mich gar nicht vorbereiten. Die würden danach wahrscheinlich nicht von sich behaupten, dass sie mutig sind, weil es irgendwie selbstverständlich für sie war. Anderes Beispiel Menschen, die Flugangst haben und trotzdem in ein Flugzeug steigen und irgendwo hinfliegen. Die steigen meistens danach mit dem Gefühl aus, zu sagen, ja, das war total mutig, ich habe mich das getraut. Menschen, die keine Flugangst haben und fliegen total super finden oder zumindest okay. Die steigen meistens nicht aus und sagen, hey, das hab ich mich getraut, das war total mutig, sondern es war selbstverständlich. Und das lässt sie auch in unsere Selbstständigkeit auf ganz, ganz viele Bereiche übertragen oder auch auf angehende Selbstständigkeiten. Menschen wie ich, für die es vielleicht relativ selbstverständlich ist, selbstständig zu sein, weil ich auch so groß geworden bin. In meiner Familie sind ja alle selbstständig Mutter, Vater, Bruder, Großmutter, Großvater, alle selbstständig. Ich würde nicht sagen, dass es besonders mutig war, selbstständig zu werden. Es war normal für mich, dass die normale Art der Arbeit ist die Selbstständigkeit für mich. Menschen, die aber vielleicht aus einem sehr sicherheitsbedürftigen Umfeld kommen oder aus einem Beamten-Umfeld oder aus einem Umfeld, wo es einfach ganz klar ist, dass man angestellt tätig ist, die finden den Schritt in die Selbstständigkeit häufig sehr mutig. Menschen, denen es sehr leicht fällt, auf Social Media über sich und ihre Angebote zu sprechen oder zu verkaufen, die würden auch nicht sagen, boah, das war jetzt mutig, dass ich mein Angebot in die Welt gebracht habe. Menschen, denen das sehr schwer fällt, würden das behaupten. Also, was möchte ich euch sagen? An diesem Tag möchte ich euch mitgeben, dass es zwar Gegenspieler in a way sind, weil das eine ist die Angst, das andere ist die Mut. Das heißt, es ist ein bisschen gegensätzlich, aber sie brauchen einander. Sie können gar nicht ohne einander existieren. Und warum ist mir das so wichtig? Ich habe und das habe ich in diesem Podcast auch schon an der einen oder anderen Stelle erzählt, ich erzähle es aber nochmal in aller Klarheit und in aller Deutlichkeit, seit nunmehr, ich bin jetzt 35 Jahre alt, seit gut zehn Jahren habe ich in meinem Leben mit Angstzuständen und Panikattacken zu tun. Seit drei, vier Jahren sind es nur noch sehr wenige Momente, wo ich damit in Kontakt bin. Aber es gibt sie noch. Und vor zehn Jahren war es aber sehr, sehr, sehr heftig. Und 2016 war es so weit vor sechs Jahren, dass ich damit sogar in der Klinik war für elf Wochen. Also wirklich sehr, sehr lange. Fast drei Monate war ich in einer, sozusagen in einer Einrichtung, die auf Angstzustände spezialisiert ist. Das heißt, ich war wirklich in einer Klinik und habe mich mit Angstzuständen behandeln lassen, weil ich im Alltag nicht mehr funktioniert habe und weil es nicht mehr ging. Weil ich nicht mehr alleine das Haus verlassen mochte, weil ich nicht mehr in den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren konnte, weil ich nicht mehr Auto fahren konnte, weil ich nicht alleine sein konnte, weil ich nicht in Menschenmengen sein konnte. Also es gab ganz, ganz viele Dinge, die ich nicht konnte, die ich zum Glück Gott sei Dank heute wieder kann. Aber nicht zum Glück eigentlich, sondern weil ich daran gearbeitet habe. Weil ich genau geschaut habe, was die Ursachen sind, was die Gründe für meine Ängste sind, weil ich mir Hilfe geholt habe. Und all diese Jahre, die ich an mir gearbeitet habe, habe ich versucht, die Angst wegzubekommen, dass sie einfach weggeht. Ich wollte sie einfach weghaben aus meinem Leben. Sie war wahnsinnig unangenehm, sie war wahnsinnig laut und aufdringlich und ich wollte einfach, dass sie weggeht. Das hat auch ein Stück weit funktioniert, aber so ein Rest blieb immer da und ich musste dafür erst mal verstehen, dass ich gleichzeitig, obwohl ich die so sehr, sehr ängstliche Person war, eine Person war, der andere oder denen andere, also mir wurde von anderen immer wieder signalisiert und zurückgemeldet, dass ich ja so ein extrem mutiger Mensch sei. Ich bin dann, hab versucht zu reisen, ich habe mich selbstständig gemacht. Ich habe öffentlich über Themen gesprochen, die mir wichtig waren, die vielleicht ein bisschen ungemütlich waren. Ich habe mich im Klimaschutz sehr eingesetzt. Ich habe sehr viele Dinge getan, wo mir von außen zurückgemeldet wurde. Das ist aber mutig. Und ich dachte immer, das kann nicht sein. Es kann nicht sein, dass ich mutig bin, weil ich bin ja ängstlich. Ich habe ja Ängste. Das ist so, als würde mir als Mensch ich bin knapp 1 Meter 70 groß jemanden die ganze Zeit sagen Aber du bist ja 2 Meter groß. Nein, war ich nicht. Ich war ängstlich. Ich hatte große Ängste. Ich hatte soziale Ängste. Ich hatte Phobien. Ich hatte Platz-Ängste, Raum-Ängste. Und wenn mir dann jemand gesagt, du bist ja mutig, habe ich sagt, ne, das kann ja nicht sein. Nee, das geht ja nicht. Quatsch! Du redest Quatsch. Vor einigen Jahren habe ich dann in meiner Persönlichkeitsentwicklung in der Arbeit mit vielen anderen Menschen festgestellt, dass das für mich nicht so stimmt, dass Mut und Angst keine Gegenspieler in dem Sinne sind. Sondern dass ich wahrscheinlich diese mutige Person geworden bin, die ich heute bin. Und heute würde ich auch sagen, ja, ich würde mich schon als verhältnismäßig mutig bezeichnen. Ich liebe Veränderungen. Ich gehe viel mit Veränderung mit im Leben. Ich kann ganz gut loslassen. Ich kann ganz gut Neues anfangen, aber auch Altes ganz gut loslassen. Also im Sinne von, wenn wir uns anschauen, was in der Corona Pandemie passiert ist, da habe ich mein ganzes Business verloren, meine ganzen Aufträge, innerhalb von einer Woche waren die weg. Und ich würde sagen, ich bin ganz mutig darin, neue Dinge zu machen und neue Wege einzuschlagen. Und nichtsdestotrotz habe ich auch sehr viel Angst. Und ich möchte, dass wir aufhören immer nur in der Vergangenheit davon zu sprechen, dass wir vielleicht mal eine Krise hatten oder eine mental breakdown oder so, sondern, nein, ich habe das auch heute noch. Ich habe auch heute noch Ängste. Ich habe auch heute noch Momente, wo ich denke Ah, könnten wir diese Ängst jetzt nicht weggehen. Ich möchte nur noch die mutige Person sein. Aber ich glaube mittlerweile, dass ich diese Ängste, diese Sensibilität, diese Sensitivität für meine Ängste, dass ich die brauche, um auch mutig sein zu können. Weil sie zeigen mir etwas, sie zeigen mir Grenzen, sie zeigen mir Sorgen, dass ich wieder über meine Grenzen gehe. Meine Ängste zeigen mir auch ganz oft, dass ich auf dem Holzweg bin. Das ich mich verrenne, dass ich vielleicht gerade nicht gut auf mich achte. Also mittlerweile sehe ich meine Ängste eher als Bedingung dafür, auch mutig sein zu können. Ganz wichtig ist für mich, dass ich meiner Angst sozusagen immer einen Schritt voraus bin oder dass ich am Steuer sitze und meine Angst auf dem Beifahrersitz parke. Die Angst darf bei mir nicht mehr ans Steuer. Ab und zu schleicht sie sich dahin und dann ist das auch okay. Und dann sage ich ihr liebevoll, hej Angst, hör mal. Wir müssen mal reden. Ich kenne dich jetzt schon eine ganze Weile und du kennst mich auch eine ganze Weile. Ich weiß, früher habe ich nicht so gut auf mich aufgepasst und auch heute passe ich manchmal nicht so gut auf mich auf. Aber ich brauch dich nicht am Steuer. Am Steuer sitze ich als mutige Laura Roschewitz. Hier ist dein Platz. Setz dich gerne neben mich als Beraterin. Da kann ich dich hören. Das ist völlig in Ordnung. Aber du sitzt hier nicht am Steuer. Das heißt, ich habe daraus die MindAvA Methode entwickelt. Das ist die Methode aus den Kürzeln, Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, MindAva und danach arbeite ich mit Menschen, wenn ich im eins zu eins arbeite oder auch mit Teams über mentale Gesundheit. Denn häufig gibt es Menschen, die sehr viele Ängste haben und die deswegen automatisch denken, dass sie nicht mutig sein können, was ein großer Irrglaube ist. Ich würde sagen, die ängstlichen Menschen sind die Mutigsten. Wenn, wir nicht in der Angst stecken bleiben. Und dazu möchte ich abschließend zu dieser Folge noch einen Impuls mit reingeben. Denn Mut braucht ja, dass wir atmen, dass wir vorangehen, dass wir nicht stecken bleiben in unserer Angst. Und man sagt auch. Angst plus Atem ist Neugierde. Ein Beispiel, weil ich zum Beispiel eine Angst vor einer Spinne habe, was relativ viele erwachsene Menschen betrifft, was erst mal jeder Logik entbehrt, weil Spinnen in unseren Breiten und Längengrade hier eigentlich nicht gefährlich sind, dann kann man das mit erwachsenen Menschen und auch mit Kindern ganz schön sehen, dass wir natürlich schreien und kreischen können und sagen Oh Gott, oh Gott, oh Gott, die Spinne! Oder wir sagen, ach, guck mal, ist ja interessant. Wie viele Beine hat denn diese Spinne? Und dann sagen vielleicht erst mal viele so, äh, das will ich gar nicht sehen. Aber wenn wir es schaffen, von der Angst in die Neugierde zu gehen, dann können wir keine Angst mehr haben. Neugierde und Angst, die sind zwar nah miteinander verwandt, aber sie sind nicht parallel da. Das heißt, wann immer ich eine Angst fühle, versuche ich und es ist nicht immer einfach, es gelingt mir nicht immer, aber versuche ich mit dieser Mindava-Methode, wo ich mich immer wieder dran erinnere. Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Mut ist, Angst zu spüren und weiterzugehen. Angst zu spüren, innezuhalten. Was ängstigt mich? Und weitergehen meine ich nicht unbedingt nach vorne, sondern nicht in Stagnation zu gehen, in Bewegung zu bleiben. Entscheidungen zu treffen und nicht aus einer Angst, mich lähmen zu lassen, dann ist Angst wirklich sehr toxisch auch. Das ist mein Impuls heute zum Thema Mut und Mut ist vor allem nicht die Abwesenheit von Angst. Die beiden bedingen sich, sie brauchen sich, sie sind wichtig füreinander. Und mich würde wahnsinnig interessieren, was deine Erfahrungen zum Thema Mut und Angst ist. Und wenn du magst, schreibt es doch gerne mal in die Kommentare oder schick uns eine DM oder PM, folge uns auch gerne auf Instagram Laura.Roschewitz und GretelNiemeyer, wir beide freuen uns sehr, wenn du uns connectest und vielleicht auch mal erzählst, wie dir diese Folge gefallen hat und was du dazu denkst. Wie ist deine Beziehung zu Angst und Mut in deinem Leben? Außerdem freuen wir uns sehr, wenn du uns ein paar Sterne hier in dem Podcast Player deiner Wahl hinterlässt. Bei Spotify oder Apple oder wo auch immer du uns gerade hörst, da kann man Sternchen vergeben und darüber freuen wir uns sehr. Denn dann wird der Podcast mehr Menschen vorgeschlagen und das ist unser großes Ziel, dass wir viele Menschen erreichen, die sich mit dem Thema Selbstständigkeit, Unternehmerintum, Persönlichkeitsentwicklung und all den anderen Themen beschäftigen, die wir hier im Podcast Moin um Neun bei Gretel und Laura, jede Woche zurzeit mit drei Folgen in der Woche thematisieren. Also wir freuen uns sehr über dein Feedback und hören uns wieder am Mittwoch in einer neuen Folge Moin um Neun dem Business Schnack. Mach's gut. Habe eine gute Woche. Bis dann. Ciao.

Foto: Kareen Kittelmann Fotografie

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