#223 - Wie Du Dein Business nach Deinen Regeln aufbaust – Interview mit Unternehmensberaterin Lena Busch
Shownotes
“Es war für mich einfach nicht akzeptabel, dass ein Leben mit 3 Kindern bedeuten sollte, dass ich in Teilzeit automatisch in diese Spirale von weniger Geld, Zeit und Flexibilität gerate” sagt Lena Busch im Interview.
Wie die dreifache Mutter sich auf den Weg gemacht hat, wie sie mit Ängsten umgegangen ist und wo sie heute steht - hör’ unbedingt mal rein in diese neue Folge!
Du findest Lenas Arbeit spannend?
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Laura Roschewitz: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Schnack mit Gretel und Laura. Und heute ist wieder Interview Zeit und nicht Gretel ist meine Interviewgästin, sondern die wundervolle Lena Busch. Hallo, herzlich willkommen. Schön, dass du da bist.
Lena Busch: Hallo, Laura. Herzlichen Dank, dass ich da sein darf.
Laura Roschewitz: Total schön. Ich freue mich sehr. Und kleiner Spoiler schon mal vorab, wir sprechen mit ganz schön vielen Kilometern Luftlinie zwischen uns gerade und das ist, wie ich finde, auch schon so ein ganz cooler erster Punkt, über den wir sprechen wollen, nämlich auch um das Thema Online Business und überhaupt Business und Selbstständigkeit und Unternehmertum. Aber bevor wir da gleich ein bisschen eintauchen werden und gemeinsam ein paar rote Fäden aufnehmen, erzähl doch vielleicht erst mal denjenigen, die uns zuhören, die dich vielleicht bisher noch nicht kennen, wer du bist und was du machst.
Lena Busch: Ja, sehr gerne. Also mein Name ist Lena Busch. Ich bin Unternehmensberaterin und Business Coach und ich unterstütze vorrangig Unternehmerinnen mit Kindern und solche, die es werden wollen, dabei ihr Business auf und auszubauen und so zu gestalten, wie es zu ihnen passt. Das tue jetzt mittlerweile schon sehr lange und auf viele verschiedene Arten, als aus der klassischen internationalen Unternehmensberatung im Konzern kommend bis bis hin zum eigenen Business über Führungskraft und so weiter, online und offline und ja, so sieht das aus bei mir.
Laura Roschewitz: Was hat dich dazu bewegt, dann letztendlich final nach den vielen, auch sehr erfolgreichen Stationen, die du vorher sozusagen auch eingeschlagen hattest, dann zu sagen, doch das selbstständige Unternehmerinnentum, das ist es für dich persönlich, dass ist der Weg, den du jetzt gehen möchtest.
Lena Busch: Also im Grunde Flexibilität, vor allem für die Kinder. Ich habe drei Kinder und habe die auch immer überwiegend selbst betreut, sozusagen. Und das war schlicht und ergreifend, obwohl ich sehr, sehr gute Voraussetzungen hatte, auch im Angestelltenverhältnis als Führungskraft, konnte meine Führungstätigkeit in Teilzeit teilweise im Homeoffice ausüben und hatte wirklich da auch einen tollen Chef und Mentor. Aber nichtsdestotrotz ging das irgendwie. Eine zunehmende Kinderzahl ging irgendwie antiproportional zu der ganzen, ja Organisation einerseits und wie ich auch schlicht irgendwie mein Leben leben wollte andrerseits. Also mir ist immer beides wichtig gewesen, also geht nicht, gibt's nicht und ich will alles. Ist auch so ein bisschen mein Credo. Also ich war weder bereit, irgendwie bei dem, wie ich mir mein Leben und Familienleben vorstelle, noch an Beruf und Karriere, wenn man so will, irgendwie Abstriche zu machen. Und da an sich bleibt fast nur Unternehmerschaft. Nun habe ich ganz ursprünglich auch mal in einem kleinen Steuerbüro gearbeitet und fand so die klassische Offline Selbstständigkeit fand ich tendenziell eher sehr, sehr abschreckend, muss ich sagen. Und auch mit den Blicken hinter die Kulissen und klassische Unternehmerschaft, das ging dann wiederum auch viel mit, okay, da brauchst du, da brauchst du Räumlichkeiten, da arbeitest du eher selbst und ständig. Über viele, viele Jahre. Da hast du viele Mitarbeiter und dies und das und jenes. Na also, war irgendwie auch keine richtige Option. Brauchte auch gefühlt eher andere Voraussetzungen, aus denen man kommt, was man so auch von eigenem, sozusagen familiär finanziellem Background so mitbringt. Und dann nun gehöre ich noch der Generation an, die jetzt nicht als Digital Natives auf die Welt gekommen ist. Und diese Möglichkeiten, die sich uns online bieten, die habe ich dann als wahre Offenbarung erlebt und dachte, das ist so wirklich das. Das bietet ungeahnte Möglichkeiten generell und gerade für Menschen mit Familie, mit Kindern und Ortsunabhängigkeit, zeitliche Unabhängigkeit. Das waren so ganz, ganz große Punkte für mich. Wobei Ortsunabhängigkeit erst mal gar nicht bedeuten musste, jetzt irgendwie wie wir viele Kilometer auseinander zu sein, auch wenn ich das immer noch. Also wenn man so drüber nachdenkt, finde ich das immer noch unfassbar, unglaublich und großartig. Aber schlicht und ergreifend auch so was wie nicht mehr in ein Büro pendeln zu müssen. Ne wirklich örtlich unabhängig zu sein, dass man auch, wenn das Kind krank ist, schlicht und ergreifend einfach zu Hause bleiben kann. All solche Sachen und auch sich die Zeit ganz anders gestalten zu können und nun aus der Unternehmensberatung kommt, war auch irgendwie Skalierung und unterschiedliche Geschäftsmodelle gestalten zu können. Das war eh auch ein Thema und das habe ich dann mit den Möglichkeiten zusammengebracht, wie sie sich online so bieten. Also das war so mein Hintergrund dazu.
Laura Roschewitz: Das ist ja hochgradig spannend. Ich bin ja aktuell auf jeden Fall kinderlose Frau und höre aber, auch Gretel und ich in unserer Mastermind Gruppe auch immer mal wieder das Thema Kinder natürlich auch als Grund auch unter Selbständigen oder Personen, die sich vielleicht selbstständig machen möchten, als doch auch großes Hindernis oder zumindest Erschwerung, sag ich mal und du hast das jetzt ja gerade so beschrieben, dass es für dich eigentlich eine Art Antrieb Motivation war, wirklich dein Leben auch daran, sozusagen an deiner Familie, an deinen Werten auszurichten. Wie würdest du das beschreiben in deiner Arbeit? Du arbeitest ja schon viele, viele, viele Jahre damit und dabei sozusagen Selbstständige zu unterstützen. Was ist ein oder was sind mehrere Schlüssel, um sozusagen diesen Switch hinzubekommen? Vielleicht von, das ist etwas, was es erschwert, so die ganze Familiensituation hinzu, da ist ein großes Potenzial. Also wie kann Selbstständigkeit aussehen? Oder wie begleitest du Menschen, dass das vielleicht sich switchen kann von Belastung hin zu: Wow, cool. Ich kann mein Leben so gestalten.
Lena Busch: Ja, ja. Also was man immer berücksichtigen darf, sobald man mit mehreren Menschen plant, macht das Organisation und soweiter erst mal einen Ticken komplizierter. Das wirst du schon kennen, da du mit einer Partnerin zusammen arbeitest. Das kennt man als Führungskraft. Also das ist schon in Partnerschaft und Co so, also sobald mehrere Menschen und somit auch mehrere Bedürfnisse ins Spiel kommen, darf man das alles berücksichtigen. Das ist das eine, das sozusagen mit zu planen, nicht nur wie ist es für mich, sondern wie ist es auch für die anderen Beteiligten, was auch die Kunden mit einschließt. Deswegen ist das für mich immer so ein Dreieck sozusagen. Also das es für mich als Unternehmerin passt, dass es für meine Kundinnen passt und das es eben auch für die Familie passt. Wenn man sich erst mal so die Grundbedürfnisse überlegen darf. Was brauchen denn die einzelnen Beteiligten? Dann ist ganz viel, ich will es mal unter dem Überbegriff Mindset und gesellschaftliche Vorstellungen packen. Ich glaube, mein Vorteil war so ein bisschen, ich komme ja im Grunde aus männerdominierten Bereichen, wenn man so will. Und gerade je höher die Führungsebene wird, umso dünner wird auch die oder umso weniger Frauen gibt es schlicht und ergreifend. Und ich habe mich davon aber nie ins Bockshorn jagen lassen, sozusagen. Aber da gibt es natürlich und ich will jetzt gar nicht groß ausschweifen ins Patriarchat oder irgendwohin. Aber es gibt dann schlicht und ergreifend auch viele Vorstellungen und Glaubenssätze, die dann auch bewusst oder unbewusst beeinflussen. Eine gute Mutter tut dieses oder lässt jenes, oder? Na ja, als Frau ist es halt schwieriger. Mit Kindern ist es komplizierter. Entweder du bist Rabenmutter oder du bist Karrieremutter oder du bist irgendwas. Also und dieses quasi diese Rollenbilder oder Rollenvorstellungen irgendwie nicht zu nah an sich ran zu lassen. Ich glaube, da liegt ein großer Schlüssel sozusagen. Und für mich war es immer so ein bisschen die Haltung. Im NLP nennt man es glaube ich Gegenteil Sortierer. Also so ich fand das nie akzeptabel, dass irgendetwas nicht geht, dass man in Teilzeit nur noch die Hälfte verdient oder dass irgendwie Familie und berufliche Zufriedenheit nicht zusammengehen sollen. Und fand dann so den Ansatz okay, dann müssen wir einen Weg finden, wie es geht und wie es gehen kann. Und das war für mich, glaube ich, so der Schlüssel.
Laura Roschewitz: Was unsere Zuhörenden immer total spannend finden. Und du bist ja jetzt auch schon lange im Business und hast schon irgendwie eine große, tolle Community aufgebaut. Mal so ein Blick hinter die Kulissen, wie sieht es denn in deinem Leben aus? Ich weiß das, dass du gerade in Portugal bist. Das heißt, dass du auch dieses örtlich unabhängige Sein, zumindest zum Teil auch in dein Leben integrierst und dass das vielleicht auch ein großer Vorteil ja sein kann von dieser Art Arbeit. Wie händelst du es ansonsten? Wir haben ja auch vorher schon darüber gesprochen, so über, dass Selbstständigkeit eben auch nicht bedeutet, wenn ich doppelt so viel Arbeit verdiene, ich doppelt so viel, wenn ich halb so viel arbeite, ist es die Hälfte. Wie also das, was du erzählen willst? Aber wie sieht das Leben der Unternehmerin Lena Busch sozusagen mit drei Kindern mit verschiedenen Lebensorten, wie würdest du das so beschreiben? Weil ich finde, das ist so ein Tabu, über das wir auch mal ein bisschen sprechen dürfen. Wie viel arbeite ich denn wirklich? Das geht jetzt ja nicht um die genaue Stunde, aber ich finde, es wird ganz oft gibt es ja noch dieses Credo von Work Hard Play Hard. Also du musst wahnsinnig, du musst schon 60, 70 Stunden arbeiten. Ansonsten kannst du auch kein sechsstelliges Unternehmen aufbauen oder kein Team haben. Was gibt es vielleicht noch für Insights aus deiner Familie und aus deinem Business, wo du sagst, die würdest du gerne teilen?
Lena Busch: Ja, ja, also das ist wir haben ja viel, diese ja, Präsenzkultur, dieses sichtbare Arbeiten sozusagen. Also aus der Unternehmensberatung kenne ich das ganz Arg, hauptsache, man war viel da für lange da, viel, viel sichtbar. Und das ist oft noch drin. Für mich ist es so, im Grunde kann man sagen, it´s a numbers game and it´s not a numbers game. Je weniger Stunden du arbeitest, kommst du schon erstmal einen Ticken langsamer voran. Wenn ich so überlege die ersten Jahre hatte ich vielleicht fünf Stunden die Woche, vielleicht zehn und die auch noch sehr zerstückelt, wenn man so will. Da war dann irgendwie morgens mal ein Stündchen und abends, wenn mein Mann dann zu Hause war, mal zwei und zwischendurch, irgendwie habe ich auf dem Spielplatz oder im Kinderzimmer habe ich irgendwelche Posts geschrieben. Also das ist schlicht auch etwas zu gucken, wie kann ich denn überhaupt arbeiten, welche Tätigkeiten kann ich so machen und für welche Tätigkeiten brauche ich irgendwie wirklich zwei oder vier Stunden am Stück und effektiv, ich meine jetzt, inzwischen ist es so, vor drei Jahren konnte ich dann meinen Mann in Anführungsstrichen in Rente schicken, also so zu sagen. Dann wurde er Teil des Family Business und ist dann auch sozusagen zu Hause und arbeitet ein Stück weit jetzt auch wieder zum Teil eigene Projekte von zu Hause, aber na ja, das war etwas, wo wir hinwollten, aber da, das gab mir dann auch mehr Arbeitszeit, aber unterm Strich, rein netto betrachtet, arbeite ich wahrscheinlich immer noch nicht mehr als 20, 25, wie viel auch immer Stunden, wenn man alles zusammenrechnet, was man da berücksichtigen darf, ist, dass man mit Kindern je nachdem auch wie viel oder wenig die in Betreuung sind oder eben auch nicht, dass diese Zeit oder Care Arbeit im allgemeinen ja noch obendrauf kommt, also dass man dann unterm Strich irgendwie dennoch 40 Stunden, 60 Stunden, wie viel auch immer die Woche beschäftigt ist, irgendwie arbeitet und das hat man nicht so sehr im Kopf. Hatte ich kinderlos ja auch nicht, die Kolleginnen, die dann irgendwie um 14:00 nach Hause gegangen sind. Da habe ich auch gesagt: "Schönen Feierabend, schönes Wochenende." Und hatte irgendwie so den unbewusst im Kopf, dass die dann mittags zu Hause die Füße hochlegen oder was auch immer. Also man hat das nicht so präsent und das ist auch eine Vorstellung, die viele, die viele Mütter oder viele Eltern wenngleich Männer immer noch einen Ticken weniger als Frauen, aber die man so im Kopf hat. Ich komme nicht so schnell voran, ich arbeite nicht so viel. Und wenn man dann mal zusammenrechnet, was die Menschen so den ganzen Tag über tun. Es ist doch relativ viel, was so zusammenkommt. Und was jetzt nicht unbedingt ich liege im Pool und lass die Beine baumeln fällt. Also das darf man sich, glaube ich, sehr bewusst machen.
Laura Roschewitz: Und ich finde es ja auch so einen spannenden Punkt, sich dann mal zu fragen, was es eigentlich auch wirklich als Unternehmerin, als Selbstständige alles Arbeit, weil es gibt ja auch wirklich diese Momente, wo du die Wäsche aufhängst oder das Essen kochst und aber vielleicht noch über ein Projekt von einer Kundin nachdenkst oder einfach mit ein bisschen Abstand noch mal auf eine Situation drauf blickst. Und ich kenne das auf jeden Fall auch, dass ich da auch sehr, sehr gute Ideen habe. Also dieses Arbeit ist ja oft bei uns so definiert als das, wo wir eine To Do Liste abarbeiten und irgendwie so, aber es gibt ja neben dem To Do auch noch das To be, also da, wo ich irgendwie bin, wo ich, wo ich einfach vielleicht mit dem Hund spazieren gehe, sag ich mal in meinem Leben jetzt, aber trotzdem dabei bin ich ja nicht, ich bin ja nicht leer dabei, sondern ich bin ja, ich gehe ja trotzdem noch als Unternehmerin auch spazieren. Das heißt auch in dem Moment passieren ja noch Prozess. Und du bist ja auch die Unternehmerin, die du bist. Du bist ja auch Lena Busch, Unternehmerin, wenn du Mittagessen kochst. Das gibst du ja nicht ab vor dem Kochen.
Lena Busch: Ja, ja, so ist es. Und ich meine, das kennen auch Arbeitnehmerinnen. Also ich werde irgendwann nicht mehr besser, je mehr Stunden ich auf den Bildschirm starre oder je mehr ich tippe. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, was du da sagst und viel mehr ist es oft so und es gibt ja auch, gibt ja auch eher sogar Untersuchungen und Überlegungen von Ökonomen, von Philosophen, dass man eigentlich irgendwo bei 20, 30 Stunden am effektivsten sogar ist. Also ich merke das ganz, ganz oft, dass entweder ich saß auf einem Spielplatz oder laufe heute am Meer entlang und bekomme entweder da schon gute Ideen oder nachdem ich dann ein paar Stunden komplett raus war, komplett was anderes gemacht habe. Ob das eben, ob das Mittagessen kochen war oder ob das wirklich draußen Unterwegssein war, dass ich dann vielleicht nicht mal währenddessen drüber nachgedacht habe, aber dann eine kreative Idee habe. Ja, und ganz ehrlich. Also schon als Führungskräfte, aber erst recht als Unternehmerinnen werden wir nicht für die Stunden bezahlt, die wir arbeiten, sondern für Strategien und kreative und gute Ideen.
Laura Roschewitz: Ja, absolut, absolut. Und das ist, finde ich, auch etwas, wo wir doch sozusagen ja auch, finde ich dran arbeiten dürfen selber als Selbstständigen Bubble. Auch wenn ich so dieses Credo was verbreiten wir da, weil ja, kennst du diese kennst wahrscheinlich diese Puzzle, die in so einem Rahmen sind, die man dann so schiebt, bis man dann nachher das Bild richtig sortiert hat oder so und das nutze ich auch in Workshops ganz oft, weil da braucht es ja eine Lücke, es braucht die Lücke. Wenn die alle voll sind, kannst du sie nicht schieben. Du kannst da nichts machen und das finde ich immer ein ganz gutes Bild. Also es braucht einfach ja auch einfach, das wissen ja die meisten, aber wir handeln manchmal nicht danach. Das braucht einfach diese Lücke, damit unser Gehirn in dem Raum also ich sage immer, es braucht also diese Zeit, wo so Dinge hochkommen können, die wenn wir dann nur im Stress sind und muss auch noch eine Email abarbeiten, da ist ja überhaupt kein Raum, dass gute Ideen, Impulse noch mal eine Runde extra drehen dürfen in unserem Gehirn und dann aufkommen dürfen. Das heißt ja, das ist ja vielleicht auch ein Grund, warum dein oder Teile von dem, wie du arbeitest, auf jeden Fall eher so längerfristige Programme sind. So kann ich mir das auch vorstellen, weil du wahrscheinlich auch sagst und das ist ja auch eine Haltung von uns, dass es, manche Dinge lassen sich manchmal auch erstaunlich schnell lösen. Aber gerade für einen soliden Business Aufbau braucht es doch auch einfach Zeit, um verschiedene Dinge sich anzuschauen, zu evaluieren was passt zu mir? Wo möchte ich eigentlich hin? Dafür braucht es ja auch Raum. Erzähl doch mal gerne ein bisschen was dazu, wie da so deine Erfahrung ist. Ähm. Zu Zeiträumen und sich den Raum nehmen, um das eigene wirklich zu entwickeln.
Lena Busch: Ja, ja, absolut. Also der erste Punkt ist so wo komme ich her und wo will ich hin? Ich vergleiche das oft einerseits mit Reisen oder mit einem Berg Aufstieg, andererseits mit Kindern oder mit Gärtnern. Also wenn ich irgendwie den Dorf Hügel hoch wilde, der vielleicht 500 Meter über Meeresspiegel ist, da brauche ich keine große Vorbereitung. Das dauert auch nicht sehr lange. Wenn ich dagegen den Mount Everest besteigen will, dann dauert das einfach länger und dann muss ich es auch vorbereiten. Und dann muss ich mir entsprechende Strategien überlegen. Dann muss ich mir überlegen, wie gehe ich von Etappe zu Etappe, wo übernachte ich? Und so weiter und so fort. Wenn wir jetzt zueinander wollten, von Portugal nach Schweden, dann ist das eine andere Geschichte, als wenn ich von Hamburg nach Flensburg möchte. Also und das alleine schon im Kopf zu haben von dem Weg, von allem, wo komme ich auch von meiner Einstellung, vom Mindset, von meinen sonstigen Voraussetzungen her, das alles wirklich zu betrachten. Und dann ist es eben oft auch wie beim Gärtnern oder wie bei Kindern dann säht man oder ein Kind kommt zur Welt oder man ist schwanger. Und dann passiert erst mal gefühlt sichtbar eine ganze Zeit lang irgendwie nix. Dann wächst oder reift das so im Unsichtbaren. Und dann gibt es wieder die Zeiten oder die Momente, da geht es zack, zack, zack, zack, zack. Dann sprießt auf einmal alles. Oder dann macht das Kind über Nacht einen Wachstumsschub und ist am nächsten Morgen irgendwie zehn Zentimeter größer und die Hose steht auf Hochwasser. Dann geht es auf einmal klack, klack, klack passiert wieder ganz, ganz viel. Und das beides gibt es. Und das beides steht nebeneinander. Und ganz wichtig, wie du gesagt hast, auch zwischendrin diese Zeit zu haben, wo sich Dinge setzen können, wo Dinge reifen können, wo man zum Beispiel im Programm auch Zeiten hat, wo schlicht und ergreifend Sommerpause oder Winterpause ist. Oder wo Leute ganz individuell Urlaub machen, auch krank sind oder sich um kranke Angehörige kümmern, ihn mit anderen Dingen irgendwie völlig ausgelastet sind und dann wiederum so Tunnel Phasen haben, wo sie irgendwie vier Wochen lang in Modulen versinken und komplett in der Umsetzung sind und wo man sie quasi Tag und Nacht irgendwie Rückmeldungen von ihnen bekommt. Und das alles gibt es und das macht es meistens auch aus, weil eigentlich, es gibt sehr, sehr viele verschiedene Arten und Weisen, wie Menschen lernen oder wie Menschen gut arbeiten. Und für ganz, ganz viele ist es nicht jeden Tag von 9:00 bis 17:00 Uhr oder jetzt Einheit eins, dann Einheit zwei und nächste Woche Einheit drei. So läuft es eben ganz, ganz oft nicht. Und für viele ist es eher, ja kommen eher nicht weiter, wenn sie sich versuchen in so ein Schema rein zu pressen. Ja, also deswegen mache ich gute Erfahrungen tendenziell mit längerfristigen Programmen, je nachdem um was es geht, wenn es um kleinen Ausschnitt geht. Den kann man sehr, sehr gut irgendwie in einer kurzen Workshopeinheit oder was auch immer machen. Oder wenn es darum geht, wirklich mal einen konkreten fachlichen Blick auf etwas zu werfen. Da kann eine Stunde einen Riesenunterschied machen, gar keine Frage. Aber so wirklich die großen Veränderungen und die großen Dinge, die brauchen in der Regel Zeit.
Laura Roschewitz: Jetzt sprechen wir viel darüber, wie du oder es ist ja ganz wichtig, wie du auch Menschen begleitest, finde ich als Person, als Mensch, als Marke, als Unternehmen, weil das sind ja auch Menschen sehr unterschiedlich. Und ich finde wiederum, das ist einfach so, da gibt es Matches, um zu dem einen passt, die Mentorin oder der Coach oder so, das ist ja einfach eine ganz individuelle Sache. Die auch finde ich in Lebensphasen und ich hatte auch schon die Mentorin, den Coach, mal gings in Richtung Beratung, weil ich jemanden brauchte, der wirklich mit drauf guckt und sagt: Hier hands on, wir stricken das zusammen. Dann brauchte ich mehr einen Coach, der quasi unter Anführungsstrichen nur mich spiegelt, da ist den Raum hält. Also es ist auch sehr, sehr unterschiedlich. Wie ist es denn für dich als Unternehmerin, als Person selbst? Also hast du heute auch weiterhin noch. Also ich gehe mal davon aus, dass du auf deinem Weg auch sehr viel Unterstützung hattest, die du selber sozusagen in Anspruch genommen hast, um dich zu entwickeln. Das, finde ich, ist auch immer so ein spannender Punkt, weil wir häufig auch mitbekommen, dass dieses Thema in sich investieren, ins Business investieren doch für viele Frauen sage ich mal auch immer noch sehr tabubesetzt oder irgendwie schambesetzt oder auch angstbesetzt ist. Ähm, wie ist das für dich? Was war da vielleicht auch dein Weg? Ich finde das immer so spannend, mal von einer sehr erfolgreichen und schon lange bestehenden Unternehmerin zu hören.
Lena Busch: Ja, ja, also da hatte ich schlicht und ergreifend den Vorteil aus der Unternehmensberatung und Führung zu kommen, weil da war es quasi immer klar, die Unternehmen, die uns bei den Big Four beauftragt haben beispielsweise, die haben das nicht gemacht, weil sie selber keine inhouse Lösungen hatten oder weil sie das selber alles irgendwie nicht konnten und nicht wussten, sondern weil die genau wussten, mit der externen Unterstützung komme ich weiter und komme ich schneller voran oder das gönn ich mir auch schlicht und ergreifend. Oder da habe ich noch ein Backup, was auch immer die einzelnen Gründe waren. Aber insofern war für mich schon lange klar, dass jeder erfolgreiche Unternehmer, jedes erfolgreiche Unternehmen, Unternehmerin sich in irgendeiner Form begleiten lässt. Da musste ich nicht erst reinwachsen oder war schon lange reingewachsen. Genauso mit Team und personeller Unterstützung, sozusagen als Führungskraft oder auch in der Beratung, wo ich große Teams aufgebaut oder im Teambuilding begleitet habe. Und da ist es einfach schon immer so gewesen. Es gibt Menschen, die können einzelne Dinge viel, viel besser als ich. Und da macht es sehr viel Sinn sich da Support zu holen oder meinen Start so richtig ins Online Business war eigentlich dann ein großer Online Kongress, den ich veranstaltet habe und wo mein Ansatz eigentlich nur war, na ja, gut, zu den Themen mehr als irgendwie 500 Leute offline zusammenbekommen, das ist ja online auf jeden Fall möglich und das wäre eine tolle Sache. Letztendlich waren es dann 11.000 Teilnehmerinnen und da ist es einfach ein Kongress ist per se schon ein Event. Da ist dann völlig klar, in dieser einen Woche passiert ganz, ganz viel. Und das kannst du nicht alles allein. Ja, schlicht und ergreifend. Und zu der Zeit hatte ich eben auch, hatte ich drei kleine Kinder zu Hause und das war eher so die fünf bis maximal zehn Stunden. Ja, auch da ist per se klar, da kann ich nicht alles allein. Manche Sachen so in technischer Umsetzung oder Grafik ist überhaupt nicht mein Ding ist, es dauert ewig und drei Tage und es sieht fürchterlich aus. Also so, wo ganz, ganz klar war okay, da müssen noch andere Menschen mit ins Boot. Und gleichwohl war es auch für mich ein Thema. Und das ist, das ist gerade für Frauen oft ein Problem, dieses na ja, erst mal will ich ja vorrangig dieses Einkommen ersetzen oder da meinen Beitrag leisten. Wie viel investiere ich? Also die Frage, das und ob überhaupt, das war nicht unbedingt meine. Und mir war auch klar, dass es eben Investitionen sind, also dass die sich so oder so auszahlen und dass die sich aber oft auch zeitverzögert auszahlen. Also, dass ich, wenn wir von Investitionen sprechen, ich oft heute investiere und ja übermorgen oder später die Früchte davon trage oder gar nicht so dezidiert sagen kann, ich habe das da investiert und das hat mir das gebracht. Also das war mir schon klar, aber nichtsdestotrotz war es da auch gerade ganz am Anfang. Naja, ne, beim Kongress hat sich vieles auch so auch so ergeben, sozusagen. Aber so dieses gezielte in Mentoring zu investieren, da war dann schon. Also wie viele Tausender es dann sein durften. Das ist auch bei mir ganz am Anfang sozusagen mitgewachsen.
Laura Roschewitz: Ja, und da hast du ganz den total spannenden Punkt sozusagen berührt, den ich vielleicht noch so als letzten Punkt für unseren Podcast heute mit aufnehmen würde. Und zwar manchmal wusstest du gar nicht genau, du hast investiert, aber du wusstest nicht genau, wann und wie sich das auszahlen würde. Und das ist eine Erfahrung, die habe ich nochmal ganz intensiv im letzten Jahr 2021 gemacht. Da habe ich in ein Coaching investiert, wo ich eigentlich das habe ich gebucht, weil es sich einfach gut angefühlt hat, weil ich irgendwie mich da hingezogen gefühlt habe. Das war einfach so, oh ja, das fühlt sich gut und das will ich machen. Ja, und ich wusste bis ganz lange nicht, wo das sich eigentlich in mir abgelagert hat. Also was ist damit eigentlich so passiert? Und da war ich zwischendurch auch unsicher, hat sich das eigentlich gelohnt? War es das wert? Also so, so, die Ratio hat so ein bisschen die innere Finanzministerin, hat so ein bisschen, kam so an und hat sozusagen die Waagschale mal aufgebaut, gefragt, ob sie das wert war. Und das finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Was du da angesprochen hast, ist, finde ich so, dieses Vertrauen. Ich finde, als Unternehmerinnen dürfen wir lernen, gute finanzielle Entscheidungen zu treffen und manchmal auch ein bisschen Vertrauen mitzubringen, dass sich das auszahlen wird, wenn wir uns gute, professionelle Unterstützung holen. Manchmal erst Monate, manchmal sogar erst Jahre später. Aber ich hatte neulich in einem Workshop einen Moment und da fiel mir etwas aus dieser Coaching Situation ein, die ich letztes Jahr hatte und konnte das auf den Punkt so gut einbringen und habe danach gemerkt, wow, das war irgendwie der Moment, wo dieser Samen, was du auch aus dem Bild mit dem Garten gekommen ist, wo der aufgeblüht ist, war so eine Pflanze, die brauchte halt ein Jahr, bis sie das erste Mal sprießt. Vielleicht magst du da so abschließend noch mal zu dem Thema Vertrauen auch was sagen, vielleicht auch aus deiner Erfahrung einfach.
Lena Busch: Ja, absolut. Und ich glaube, das ist wiederum ein Punkt, der Frauen oft leichter fällt, weil viele dann eben nicht so rechnen. Okay, das macht jetzt direkt einen Return on Investment in Höhe von X. Ich gehe davon aus und sehe das auch bei meinen Kunden, dass ich jedes Investment mal wenigstens verzehnfacht. Ob es das heute tut oder morgen tut oder nächstes Jahr oder übernächstes Jahr. Das ist oft gar nicht mal so wesentlich. Und ich glaube, da darf man dann schon viel auch auf die Intuition oder das Gefühl hören, wie du es gerade beschrieben hast. Du hattest das Gefühl, du möchtest dieses Coaching machen, ohne jetzt so den Masterplan zu haben, wo dich das hinführt. Und so weiter und so fort. Und das gibt es ganz, ganz oft. Das erlebe ich ganz, ganz oft so. Man möchte das tun. Und dann, wenn die Entscheidung getroffen ist, findet man ja auch Mittel und Wege, wie man das zeitlich, finanziell und so weiter realisiert. Aber ist dann wirklich auch diesem, diesem Impuls zu folgen und damit zu gehen und das dann zu machen und da immer mehr ins Vertrauen zu gehen. Und das bedeutet im Grunde ja auch da eins deiner Themen mit Angst und Mut und so weiter. Dann diesen Schritt zu gehen, zu sagen okay, das fühlt sich jetzt scary an, ich habe vielleicht auch ein bisschen Angst. Ich habe auch Schiss, dass sich das nicht auszahlt. Aber gut, selbst wenn sich es nicht auszahlt. Viele Dinge, die wir tun. Nicht jeder Urlaub zahlt sich aus. Nicht jeder Starbucks Kaffee zahlt sich aus. Also da zu sagen, ich will das jetzt machen und ich ermögliche mir das, ich gönne mir das, ich realisiere mir das. Und ich vertraue darauf, dass mich das als Person, als Unternehmerin und letztendlich auch finanziell weiterbringt. Auch wenn es sich erst mal, was mache ich da, anfühlt.
Laura Roschewitz: Ja, tolles Bild. Das mit dem Starbucks Kaffee finde ich auch gut, weil ich neige auch dazu, irgendwelche Sachen zu kaufen, die dann so kleiner sind, die mir eigentlich in echt auch nicht so gut tun. Ich meine, wie oft machen wir das, kaufen irgendwas was, wovon wir Sodbrennen bekommen oder was ich gar nicht vertragen, kriegen Herzrasen davon oder so, aber es ist so in dem Moment dann eine gute Entscheidung. Wenn es dann 5 € oder 10 € sind, dann ist es irgendwie leichter getroffen. Aber eigentlich ist ja dasselbe Prinzip. Es ist sich zu fragen
Lena Busch: Das Prinzip ist genau das Gleiche. Ja, ja, ja.
Laura Roschewitz: Ja, ja. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir hier noch sehr viele weitere Themen aufbringen könnten. Vielleicht machen wir irgendwann noch mal eine Klappe die Zweite. Also ich glaube, da schlummern noch viele Themen. Vielleicht magst du zum Abschluss noch mal sagen, wo denn Interessierte, Neugierige, Zuhörende dich am besten finden könnten einmal sozusagen in der virtuellen Welt, damit wir verlinken das natürlich alles in den Shownotes, seht ihr aber vielleicht noch mal so ausgesprochen.
Lena Busch: Ja, also auf jeden Fall auf meiner Website. Die heißt zumindest derzeit noch, ändert sich vielleicht auch irgendwann Familienleicht, also Familien leicht wie Kinder. Leicht sozusagen. Und ansonsten auf allen sozialen Medien, unter Lena Busch in irgendeiner Art und Weise, da findet man mich auf jeden Fall.
Laura Roschewitz: Sehr cool. Ja, ich danke dir sehr für das Gespräch. Ich glaube, da waren ganz viele wirklich wertvolle Impulse für unsere Zuhörenden dabei. Und ihr könnt ja auch sehr gerne mal in die Kommentare, je nachdem wo ihr gerade schaut, mal schreiben. Was habt ihr aus diesem Gespräch so mitgenommen und habt ihr vielleicht noch Fragen? Dann könnt ihr gerne hier auch die Kommentare, je nachdem wo ihr gerade hört, vielleicht ja auch auf YouTube oder Facebook, dann habt ihr uns auch gesehen. Das heißt ja, teilt doch gerne mal eure Gedanken, Fragen, Kommentare und vielleicht auch Wünsche, wenn es noch mal eine Klappe die Zweite geben soll. Und dann freuen wir uns sehr und dir, Lena, vielen Dank für deine Zeit und ich wünsche dir jetzt erst mal noch einen schönen Tag.
Lena Busch: Ich danke dir und unseren Hörerinnen und das gleiche. Vielen Dank.
Laura Roschewitz: Und wir hören uns wieder bei der nächsten Folge Moin um neun, dem Business Schnack mit Gretel und Laura. Ciao.
Lena Busch: Ciao.
Foto Laura: Kareen Kittelmann Fotografie
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