#224 - Zack: Unser Vollzeit sind 30 Stunden

Shownotes

Was können 🍅🍅🍅🍅 mit Deiner Karriere zu tun haben?

Warum ist zuhören manchmal wichtiger als sprechen?

Und warum können 5 Minuten extra die Aussicht auf eine tolle Karriere für viele Menschen deutlich erhöhen?

In diesem wilden Gespräch mit Janina und Lena haben wir viele Themen gewälzt und uns intensiv mit der Frage auseinandergesetzt:

Was können wir tun, damit möglichst viele Menschen „artgerecht“ arbeiten und leben?

In Janinas & Lenas der Firma, GR Personalberatung, ist die 30 Stunden-Woche das neue Vollzeit - bei Vollzeit Bezahlung und Urlaub.

Wie sieht es bei Dir aus?

Wie viele Stunden möchtest Du im optimalen Fall arbeiten?

Was schwebt Dir da vor?

Erzähl mal!

Wenn Du neugierig geworden bist, dann besuche die beiden unbedingt auf ihrer Website:
https://gr-personalberatung.de/home.html

Oder auf LinkedIn:

Janina Rohmann https://www.linkedin.com/in/janina-rohmann/

Lena Grabowski: https://www.linkedin.com/in/lena-grabowski-b8696b237/

Facebook: https://www.facebook.com/lauraundgretel

Website Laura und Gretel: https://www.lauraundgretel.de

Website Gretel: https://gretelniemeyer.com/

Website Laura: https://lauraroschewitz.de/

Instagram Gretel: https://instagram.com/gretelniemeyer?igshid=ltjayyzufj84

Instagram Laura: https://www.instagram.com/laura.roschewitz/

Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCWWzRSwcPtp5JwxyILbKD-g

Laura Roschewitz: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Schnack mit Gretel und Laura und heute ist mal wieder Mittwoch, das heißt heute ist Interview Zeit und ich freue mich sehr, denn heute habe ich nicht einen Gast bzw. Gästin, sondern gleich zwei zu Besuch, was glaube ich Premiere hier bei uns bei Moin um neun ist. Bisher hatten wir immer nur eine Person. Hallo und herzlich willkommen an Lena und Janina. Schön, dass ihr da seid!

Janina: Hallo. Wir freuen uns sehr, hier zu sein.

Laura Roschewitz: Sehr schön. Ja, Janina und Lena sind so wie Gretel und ich auch zusammen tätig als Unternehmerinnen und sind Gründerinnen einer Personalberatung und im Head Hunting unterwegs und können glaube ich auch nochmal ganz schöne Einblicke geben in Gründung, in aufregende Gründungszeiten. Bestimmt auch ein paar Hürden, die ihr schon durchlaufen habt und auch erste Erkenntnisse, was gut läuft. Was ist toll zusammen, was ist vielleicht auch manchmal schwierig? Also all das werden wir hier mal in den kommenden Minuten miteinander beleuchten. Aber bevor wir richtig eintauchen, würde ich euch einmal bitten, euch vorzustellen, weil das kann ja sein, dass unsere Zuhörenden euch noch nicht kennen. Und dann wäre das ja schön, wenn sie erst mal wissen, einmal eure Stimmen gehört haben und wissen, wer ihr so seid.

Janina: Das kriegen wir doch auf jeden Fall ganz wunderbar hin. Im ersten Stepp tatsächlich vielleicht einfach erst mal was zu unserer Firma. Das ist, denke ich, für die meisten vielleicht auch ganz spannend. Einfach, damit wir jetzt auch perfekt anschließen können, wer wir eigentlich sind und wieso, weshalb, warum? Genau. Lena und ich, wir haben eine Personalberatung im April 2022 gegründet und haben uns spezialisiert auf die Personalvermittlung und das Head Hunting. Wir sind aber nicht Branchen gebunden oder sind jetzt irgendwie ganz detailverliebt und sagen okay, wir machen nur die Berufe oder so, sondern wir haben uns so ein bisschen das menschliche Recruiting auf die Fahne geschrieben, diese extra Meile, die wir für unsere Kunden und auch für unsere Kandidaten und Kandidatinnen gehen. Und da ist es uns eben ganz, ganz wichtig, einfach mal so einen Blick hinter die Kulissen, so wie es heute auch sein soll, dass eben auch tatsächlich bei unseren Bewerbern zu machen und bei unseren Bewerberinnen einfach mal zu schauen, wer steckt hinter dem Lebenslauf? Weil jeder, der sich bei uns bewirbt, kommt ja auch irgendwie mit Herausforderungen oder mit Wünschen zu uns. Und das haben wir uns so ein bisschen zum Steckenpferd gemacht und sind da schon viele, viele Jahre etabliert. Ich mache das selber schon seit 14 Jahren bin ich in der Personal Dienstleistung unterwegs. Ich selbst habe mich so ein bisschen verliebt, sage ich mal in den technischen Bereich, in den IT Bereich. Das sind so die Bereiche, wo ich gerne Position und Stellen besetze oder wenn es eben schon eine sehr sehr lange Kundenbeziehung auch gibt. Also es gibt teilweise Betriebe, die betreue ich schon, seitdem ich damals meine Ausbildung gemacht habe. Und Lena und ich, wir haben uns jetzt vor knapp sechs Jahren so ein bisschen gefunden. Da gibt es eine ganz, ganz witzige Geschichte zu über die erzählen wir mal heute nicht, weil die ist wirklich ein bisschen ein bisschen anders. Unsere gern genommene Toiletten Story und haben in den letzten Jahren gemeinsam als Führungskräfte beim Personaldienstleister gearbeitet und haben dann irgendwie ja dieses Jahr im Frühjahr gedacht, so komm. Jetzt haben wir mal Mut zusammengekratzt, jetzt machen wir es mal selber. Ja.

Janina: Spannend, ja, cool. Mut zusammengekratzt, dass das klingt super, dass braucht es auch, finde ich, um aus dem angestellten Dasein oder aus einer Führungsposition in das Unternehmertum einzutauchen.

Laura Roschewitz: Absolut, absolut. Und da habe ich natürlich die perfekte Ergänzung mit Lena deswegen. Ich will nicht sagen, ich gebe mein imaginäres Mikrofon einmal an, Lena, dass wir auch noch einmal erfahren, was uns eigentlich so gut ergänzt. Weil ich bin natürlich. Ich will nicht sagen, ich kann doch nichts anderes außer Personal Dienstleistung. Aber ich bin natürlich so ein bisschen im Hintergrund gerne unterwegs. Ich bin so ein bisschen diejenige von unserem Gründerteam, die technisch alles abwickelt und aufpasst, dass sozusagen hinter der Bühne alles funktioniert. Und Lena ist die, die bei uns auf der Bühne steht.

Janina: Deswegen Trommelwirbel.

Lena: Ich stehe auf der Bühne. Nein. Kurz zu mir Ja. Wie Janina schon sagte, wir haben uns tatsächlich vor sechs Jahren gefunden. Wie gesagt, vielleicht werden wir diese spannende Story irgendwann mal enthüllen, was da so hinter steckt. Heute nicht. Nein, es bleibt spannend und es hat sich ziemlich schnell rausgestellt, dass wir uns sehr, sehr, dass wir uns sehr, sehr ähnlich sind, aber auch sehr, sehr gut ergänzen in einigen Dingen. Ich persönlich komme überhaupt nicht daher, habe mal ganz ursprünglich im Hotel gelernt, war dann ein bisschen in der Welt unterwegs, auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet, dann noch mal ganz verrückt BWL studiert, wo man sagt, was soll man damit machen. Jetzt weiß ich, was ich damit mache. Ich bin ganz froh, dass wir das noch mal irgendwie mit in unser Gründerteam mit aufgenommen oder aufnehmen konnten. Ja, nichtsdestotrotz macht es mir tatsächlich Spaß, alles in Richtung Personal zu machen. Also ich sage mal alles das wo, ja meine Leidenschaft jetzt nicht so hinter ist, das heißt alles Richtung IT und Marketing, da ist mein imaginärer Zwilling, nämlich die Janina, die das so ganz wunderbar macht. Und ich mache all die ganz andere Richtung. Das heißt, ich bin für das Team da, ich habe unheimlich Spaß, die zu entwickeln. Das heißt, viele, die sagen ach, Personalberatung, da möchte ja keiner hin und da möchte ja jeder raus. Das stimmt nicht ganz. Es kommt wirklich immer darauf an, wie man mit den Menschen umgeht. Und ich sage mal, diese Werte, die wir in unserer Beratung selber vertreten, heißt unseren Kunden gegenüber, unseren Dienstleistern, unserer Lieferanten, unseren Bewerbern, auch intern im Team. Und wir machen da keine Unterschiede. Wir brauchen jeden, um erfolgreich zu sein und das funktioniert sehr gut. Das hat die letzten sechs Jahre funktioniert und jetzt haben wir gesagt: Jetzt der Mut und jetzt machen wir es selber und unter unserem Namen und auf geht die wilde Fahrt. Ja.

Laura Roschewitz: Auf die wilde Fahrt. Sehr gut. Jetzt habt ihr ja gerade noch sehr, sehr frisch gegründet. Was würdet ihr sagen? Ich habe so viele Stränge in meinem Kopf, aber ich fange mal mit dem an. Was würdet ihr sagen, ist so die größte Veränderung in dem Arbeiten, also uns hören ja auch sehr viele Gründerinnen zu, viele Selbstständige, viele aber auch die vielleicht mit der Idee so flirten, sich irgendwann mal selbstständig zu machen. Was würdet ihr so beschreiben? Was ist jetzt, wenn ihr zurückblickt, was war vor April oder was war die letzten Jahre in eurer Arbeit, vielleicht auch im Arbeitsalltag? Und wie ist es jetzt als Selbständiger? Wie, was ist da der größte Unterschied? Was bemerkt ihr da?

Janina: Also das was ich als erstes festgestellt habe, war tatsächlich, ich will jetzt nicht sagen vom Denken her hat sich gar nicht so viel verändert. Das heißt also dieses über das operative Geschäft nachdenken, das haben Lena und ich vorher schon viel gemacht, dadurch, dass wir auch da schon Personalverantwortung hatten, Verantwortung für die Zahlen und so, das hat sich sozusagen nicht verändert. Für die Gründer und Gründerinnen, die zuhören und vielleicht diese Erfahrung vorher nicht hatten, für die ist es dann vielleicht ein bisschen anders. Das, was sich und ich glaube, da spreche ich auch für Lena sich so ein bisschen bei uns verändert hat, war wirklich dieses Denken von der Arbeitnehmerin zur Unternehmerin. Das sind manchmal so ganz banale Dinge Kontakt mit der Krankenkasse und all solche Sachen, dass man ja auf einmal so ein bisschen anders auch denken muss, dass man vielleicht auch ein bisschen anders auftritt. Also gerade wir Frauen und auch, dass soll gar kein Mimimi jetzt werden. Aber es ist ja schon noch mal was anderes, ob man als Frau Anfang 30 mit einer Körpergröße von 1,65 vor jemandem steht oder ob man dann als 35-jähriger Mann mit 1,90 vor jemandem steht. Das heißt also, man muss schon so ein bisschen eben auch da eine kleine Wandlung durchmachen und ich glaube, das ist das, was Lena und ich gerade am meisten merken, dass wir persönlich für uns so als, ich will jetzt nicht sagen als Privatperson, aber so für uns tatsächlich da noch mal eine Entwicklung machen momentan. Und die Vision, die wir haben, wofür wir in den letzten Jahren immer belächelt worden sind oder auch ganz, ganz viele Fähigkeiten, die wir beide so haben, die man nie so richtig wollte, weil wir waren immer zu, wir waren zu laut, wir waren zu ehrgeizig, wir waren zu streng, wir waren zu dies, wir waren zu das. Und genau diese ganzen Fähigkeiten sind genau die Fähigkeiten, die uns momentan richtig voranbringen. Man kann es anders nicht sagen. Also ganz ganz viele Sachen, die man uns vorher immer im Arbeitnehmer Verhältnis so ein bisschen gekürzt hat, wo man denn so wirklich die Schere angesetzt hat und gesagt hat jetzt so schnipp, schnipp schnipp. Den einen Teil hätten wir ganz gerne, den anderen nicht. Das können wir jetzt komplett ausleben. Und wir haben in den letzten Jahren durch die Führungsaufgabe viele, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei uns intern auch kennengelernt, mit denen wir zusammengearbeitet haben und mussten feststellen, dass die Personal Dienstleistung viele tolle Leute verloren hat in den letzten Jahren, durch Corona, durch die Arbeitsbedingungen oder was auch immer. Und das ist ja auch noch so eine Vision, die Lena und ich haben und die wir jetzt endlich in unserem Unternehmen auch umsetzen. Wir sagen immer so schön das neue Vollzeit. Das heißt wir selber als Unternehmerinnen, auch in der Gründungsphase, aber auch jetzt mit unserer ersten Mitarbeiterin, also wir haben seit dem 1.6. bereits eine Mitarbeiterin bei uns mit am Team, haben wir uns halt fest vorgenommen. 30 Stunden die Woche, 30 Stunden die Woche ist unser Vollzeit und es wird auch so bezahlt. Das heißt also auch unsere Mitarbeiterin bekommt ein ganz ganz branchenübliche sehr gutes Vollzeitgehalt und hat aber eine 30 Stundenwoche und das ist das was wir für uns etablieren wollen und wo Lena und ich uns auch immer wieder dran festhalten. Das gelingt uns in der einen Woche mal ein bisschen besser und in der anderen Woche mal nicht so gut. Das brauche ich natürlich nicht sagen, gerade in der Gründungsphase. Wo es einfach auch noch mal zusätzliche Themen gibt, die nicht zum operativen Geschäft gehören. Da kommen wir natürlich nicht ganz hin, aber langfristig gesehen wissen wir, dass wir es schaffen, einmal durch schlanke Arbeitsprozesse, aber auch durch den guten Führungsstil von Lena, dass wir es da hinkriegen, uns zu fokussieren, zu konzentrieren. Und all diese Sachen haben uns, glaube ich, verändert. Also einmal diese Freiheit, aber eben auch dieses andere Denken und natürlich noch mal eine ganz andere Verantwortung für unsere Mitarbeiterin. Also vorher hatten wir für sie auch Verantwortung. Ja, so ist das nicht für jeden Einzelnen, mit dem wir zusammengearbeitet haben. Aber jetzt noch mal so im Team zu arbeiten, das ist vielleicht so ein bisschen das, was sich verändert hat. Und ich glaube, wir haben alle ein bisschen tieferen Schlaf gekriegt nachts. Ich weiß nicht, Lena, wie es bei dir.

Lena: Ja, also, das unterscheidet uns schon. Manchmal auch schon. Also alle, die jetzt sagen: oh, das hört sich ganz toll an und die beiden wunderbar und es ist nichts los. Ja, unterscheidet sich dann schon, dass ich manchmal plötzlich ein bisschen aufgeregt werde und der Meinung bin, ich kaufe mir bald ein Zelt und das klappt ja alles nicht und ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch irgendwas bezahlen kann. Völliger Blödsinn. Ich will nur alle, die sagen, das hört sich jetzt alles so romantisch an und das läuft bei denen so. Nein, zwischendurch wird auch, wie gesagt, gerade ich im Speziellen kurz mal ein bisschen nervös und denk, das wird hier jetzt irgendwie alles nichts. Und die Zweifel, die kommen hoch, dahingehend ist es natürlich dann toll. Ich will nicht sagen ja, einmal meine Partnerin natürlich in Form von Janina an meiner Seite zu haben, aber auch Grüße gehen dahingehend raus, auch an unsere liebe Mitarbeiterin und auch an die, die uns so unterstützen und selbst Kunden, denen man das so transparent sagt. Und ich kann allen da nur Mut zusprechen, warum es funktioniert, seid einfach irgendwie transparent und wir merken, dass die Leute, die das wollen oder mit denen wir arbeiten, das auch wollen. Und wir sagen auch ganz oft Ganz ehrlich, joa, weiß ich jetzt irgendwie nicht, ob wir das hinkriegen, aber wir probieren mal und gerade dieses Transparente zu sein und ehrlich zu sein, damit sind wir in den letzten Jahren weit gekommen und jetzt natürlich einmal mehr. Aber das ist natürlich schon immer wieder eine Herausforderung. Man hat halt nicht, dass man sagt, ach heute habe ich jetzt mal einen komischen Tag und dann lehne ich mich mal in meinen Stuhl zurück und dann weiß ich nicht, ist halt ne. Es ist seine Firma, man gibt Gas und man möchte, dass es erfolgreich ist und aber es macht unheimlich viel Spaß. Ich kann einfach jedem sagen, der sagt, ich brauche da irgendwie noch ein bisschen Mut, sich unbedingt melden. Ja, wir haben da ein offenes Ohr und sagen auch da ganz ehrlich, was funktioniert, was funktioniert nicht und was man vielleicht auch besser machen kann. Ja.

Laura Roschewitz: Das weiß man, das weiß man ja rückwärts meistens ein bisschen besser als vorwärts. Aber das ist ja meiner Erfahrung nach auch trotzdem was Positives. Weil wenn man vorher alles wüsste, was dann so passiert, würde man vielleicht vieles auch nicht machen. Also das ist ja auch immer ganz gut. Gretel und ich, als wir diesen Podcast gestartet haben vor anderthalb Jahren, wussten wir auch nicht, dass wir nach anderthalb Jahren schon 220 Folgen haben und irgendwie 60 Interviewgäste und was das alles so lostritt. Also ich glaube, dieser Mut, den ihr ansprecht, der ist total wichtig und so eine eigene Vision zu haben. Also ich weiß nicht wie es euch geht, aber zu wissen, wofür man das alles tut, das trägt einen ja auch durch so schwierige Phasen. Und auch finde ich, muss man auch mal so sagen, echte miese Tage oder Wochen. Also die gibt es einfach und ich finde, wir sind auch große Freunde davon, nicht immer alles so zu glorifizieren. Es gibt einfach auch bei uns richtig, richtig negative Tage, die anstrengend sind, die schwer sind, wo die Nacht schlecht ist, wo ich nicht schlafe, oder… Also das gibt es einfach und deswegen finde ich das so spannend mit eurem, die neue Vollzeit, also 30 Stunden Woche sozusagen. Wenn wir mal so ein bisschen nach vorne blicken. Was ist denn eure Vision für die Firma? Also was, wenn wir mal sagen, ist jetzt eine klassische, wo seht ihr euch in fünf Jahren Frage, aber was ist eure Idee? Also wollt ihr euch ein großes Team aufbauen? Wollt ihr wirklich eine große Firma werden? Sagt ihr, ihr wollt so ganz klein bleiben? Habt ihr da schon Ideen? Also bestimmt habt ihr da schon viel drüber nachgedacht und gesprochen. Was denkt ihr aktuell? Das kann sich ja auch immer noch verändern. Aber was würdet ihr jetzt aktuell sagen?

Janina: Das witzige ist ja, dass die Hörerinnen und Hörer uns gerade nicht sehen und wir drei sehen uns ja schon so und ich sehe, ich will nicht sagen, ich kann Lena blind lesen, aber fast. Und wir wissen auch, dass die Vision ich will jetzt nich sagen, wir wollen die eigentlich gar nicht aussprechen, weil viele uns eh schon für verrückt halten. Aber ich sage mal so, unser Personal Plan steht und unser Personal Plan ist mehr seitig. Das heißt also, unsere Idee und unsere Vision ist schon ein größeres Unternehmen zu werden. Unser Plan ist auch, dass wir uns weiterhin vergrößern. Das heißt also, die nächste Mitarbeiterin, die steht auch schon in den Startlöchern. Das heißt, es gibt da auf jeden Fall Wachstumspotenzial und das ist auch unser Wunsch. Das heißt, unser Wunsch ist auch, dass wir uns dahingehend auch weiterentwickeln und zusätzliche Niederlassung aufmachen, weil die Vision, die wir für uns haben und die wir uns für uns in jedem Lebensbereich wünschen, also ich meine, wir machen ja diese Thematik 30 Stunden, das ist das neue Vollzeit, das machen wir ja nicht, weil wir das so, weil wir morgens mal aufgewacht sind und haben gesagt, das machen wir jetzt mal, sondern das, was du eben auch angesprochen hast, war ja auch das Warum. Warum machen wir das? Und Lena und ich, wir sind in den letzten Monaten, haben da so ein paar private Schicksalsschläge hinter uns, die uns einfach auch als Person noch mal extrem verändert haben. Und wenn man so ein starkes Warum hat und wenn man dann auch noch einen starken Partner und eine starke Partnerin an der Seite hat, womit mit dem man das zusammen machen kann, dann ich will nicht sagen, dann ist man halt auch. Ja, wir sind Unstable Bill, weil wir haben halt so ein Wind unter den Flügeln. Wir haben da so einen extremen Ehrgeiz und wir wissen diese Vision, die wir da haben, nämlich sowohl für Eltern oder für pflegende Angehörige oder einfach für Menschen, die ein Ehrenamt ausführen oder einfach generell sagen, sie möchten gerne mehr Freizeit haben, aus welchen Gründen auch immer. Ich weiß auch nicht, warum man in dieser aktuellen Situation sich immer dafür rechtfertigen muss, warum man denn jetzt eigentlich weniger Stunden arbeiten möchte. Aber diese Vision, die wir dahinter haben, sozusagen jedem Karriere zu ermöglichen, das ist ja für viele, viele Leute und das kennen wir selber aus der Personaldienstleistung, da werden dann Teilzeitkräfte, ich sage mal, die werden einfach entsorgt. Wenn ich das hier einfach mal in dem Podcast mal so sagen darf, also da wird dann eben halt, der Job ist anstrengend, das ist alles außer Frage und ich will das auch gar nicht irgendwie kleinreden. Aber es gibt eben keine Möglichkeit, bei den meisten Personal Dienstleistungsunternehmen in Teilzeit zu arbeiten. Das heißt also, für uns alle ist klar, ab einem bestimmten Punkt im Leben ist vielleicht gegebenenfalls möglicherweise einfach Schluss und dann endet dort die Karriere. Und genau das ist unser Wunsch, dass wir sozusagen diese ganzen Charakterköpfe, diese guten, guten Personalberater, die guten Recruiter, die bei uns wirklich mit an Bord zu holen, die besten Leute bei uns mit an Bord zu haben, egal in welcher Lebenssituation sie sich gerade befinden, egal ob Sie ihrer Leidenschaft nachgehen und sich ehrenamtlich engagieren oder zu Hause Kinder haben oder whatever. Jeder soll bei uns die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln und Spaß am Job zu haben und sich einzubringen und damit wollen wir einfach auch so ein bisschen den Unterschied machen. Und das geht natürlich nur, wenn wir diese Vision nicht nur für mich und Lena leben, sondern das geht natürlich nur, wenn wir das natürlich auch ein bisschen erweitern. Da kann man natürlich jetzt noch das ganz große Rad drehen und sagen: Ja, damit wird natürlich auch das Thema Altersarmut für Frauen noch mal wieder so ein bisschen revidiert. Auch Frauen können bei uns logischerweise Karriere machen, auch in Teilzeit. Ja, und das sind natürlich alles Themen, die liegen uns halt am Herzen und die sind uns wichtig. Und wir wollen natürlich versuchen, mit unserem Geschäftsmodell das so vielen Leuten wie möglich eben zugänglich zu machen und damit natürlich auch unseren Mitbewerbern oder wie wir immer liebevoll sagen, unseren Markt Begleitern natürlich, dann vielleicht den der Nasenspitze voraus sein und damit dann eben halt die richtig guten Leute bei uns an Bord holen. Das ist so die Vision im ganz Großen weitergesponnen und wenn es dann soweit ist, eben auch die Möglichkeit zu haben. Lena und ich, da hat jeder so seinen Bereich, wofür das Herz schlägt da den eben halt nachher auch, ich sage mal sozial gesehen auch was zurückzugeben. Ich muss sagen, okay, ja, wir möchten bestimmte Bereiche unterstützen, finanziell, mit unseren Fachkenntnissen, uns vielleicht noch weiter aus dem Geschäft zurückziehen, Menschen helfen, Kindern helfen, jungen Erwachsenen helfen. Und ja ich glaube, dass es so ganz grob zusammengefasst unsere Vision.

Laura Roschewitz: Ja, das hat euch auch ein starker, eine starke Vision, finde ich, weil ich sage immer it is practice what you preach. Also wenn du sagst, in der Arbeitswelt willst du dich dafür einsetzen, dass alle Menschen oder alle, die das möchten, irgendwie eine gewisse Chance haben und eine Karriere machen können. Oder das vielleicht es gibt ja 1 Million Gründe, wahrscheinlich, warum Menschen nicht 40 Stunden arbeiten wollen oder mehr. Und ich meine, warum. Es ist ja auch nicht gottgegeben. Also wir tun ja immer so, als wäre das so, also das ist so der Status quo, aber ich meine, es ist ja jetzt nicht irgendwie, es ist ja nicht so, wie es abends dunkel wird und morgens wieder hell, heißt das ja nicht irgendwie, man muss 40 Stunden arbeiten und das finde ich schon sehr, sehr cool und sehr spannend. Was mich noch mal interessieren würde, wie würdet ihr beschreiben? Ich meine, jetzt habt ihr gegründet sozusagen sagen wir mal am Ende der zwei Jahre, round about nach zwei Jahren Pandemie Zeit. Was hat sich vielleicht in dieser Pandemie Zeit in eurem Sektor, im Personalbereich auch verändert? Ich sage mal so Schlagwort Remote Arbeit zum Beispiel. Also was könnt ihr da so beobachten? Wie wirkt sich das vielleicht aus? Oder was beobachtet ihr da? Lena was würdest du da sagen?

Lena: Also ja, Remote Arbeiten oder hybrides Arbeiten oder Homeoffice. Es ist, ich würde ganz klar sagen, es funktioniert und es funktioniert nicht. Also ich ziehe da immer oder wie überall, würde ich da jetzt nicht einfach so einen Kamm durchziehen und sagen: Oh, ganz toll, unbedingt. Und wer das möchte, der muss bei uns anfangen. Definitiv nicht. Es muss zu einem passen. Was hat sich ganz klar verändert? Also ich glaube gar nicht so viel, weil ich muss ehrlicherweise sagen, viele sagen ja und das ganz anders jetzt und und seit der Pandemie und es funktioniert und es funktioniert nicht, was ich cool finde, das muss ich auch wirklich sagen, das ist noch mal so ein Anstoß überhaupt in vielen Firmen gegeben hat, mal zu sagen, so, wir probieren das mal auch aus, aber es ist tatsächlich eine Charakterfrage von jedem Einzelnen und ich spinne das Ganze weiter, eine Führungsfrage. So, das heißt, nehmen wir mich mal als Person, ich kann das. Ich bin auch gern zu Hause und ich mache das gerne. Aber ich bin auch jemand. Ich bin unheimlich gerne im Team, ich bin im Büro, ich hole mir gerne mein Käffchen. Ich mag gerne mit den Kollegen quatschen. Das ist auch so ein bisschen meine Welt. Ich glaube, die, die das, die die Chance dazu haben und das für sich mal nutzen können, weil sie vielleicht auch mal einen Tag haben, wo es einem nicht so gut geht oder einfach auch mensch oder was weiß ich. Was für Gründe auch immer, geht mich auch gar nichts an, ich muss es jetzt mal irgendwie von zu Hause machen, weil ich muss jetzt mal meine Ruhe haben, finde ich das super supertoll. Aber ich finde auch immer schön, dass man, wenn man die Möglichkeit gibt, dass man sich das so ein bisschen aussuchen kann. Und ich glaube, gerade diese Mischung, die macht es nachher auch dann wieder einfach, weil wir alle unterschiedlich sind. Es sind so viele Meinungen und es ist meiner Meinung nach nicht, das eine ist nicht richtig und das andere ist nicht falsch. Ich finde man muss einfach für jede Person optional einfach das zur Verfügung stellen, was zu der Person passt. Das ist sowieso mein Führungscredo. Und dann liegt es aber auch wieder an mir, als Führungskraft zu sagen, zu wem passt es denn überhaupt? Und auch offen mit den Mitarbeitern zu sprechen: Du, sag mal, ist das überhaupt was für dich? Oder sperren wir dich da jetzt eigentlich ein? Na klar, zur Pandemie mussten wir zu Hause bleiben oder viele zu Hause bleiben. Da gab es jetzt keinen, da konnte man sich das jetzt nicht aussuchen. Das war schon, ist schon eine heftige Zeit oder war eine heftige Zeit für alle Beteiligten.

Laura Roschewitz: Ja. Was mich halt so interessiert, ist so. Würdet ihr sagen, dass ich so an der. Also du hast ja gerade gesagt, im Grunde gar nicht so viel, wo ich noch mal nachfassen würde. Einfach weil es mich wirklich als Person interessiert. Würdet ihr sagen, dass die das es eine veränderte sagen wir mal Offenheit gibt unter Führungskräften überhaupt andere Modelle zu denken? Also so was wie jemand ist remote, jemand wohnt vielleicht im Ausland, arbeitet aber in Deutsch. Also gibt es da so neue Konstrukte, wo ihr sagt, das hat sich schon verändert oder sind alle froh, dass wir jetzt wieder halbwegs in den ruhigen Gewässern sind und wollen doch eigentlich wieder zum Alten zurück?

Lena: Ja, auch da. Man sagt, wahrscheinlich hört sich das so an, als wenn ich jetzt keine Stellung beziehen kann. Das kann ich schon. Wer mich kennt, der weiß das kann ich. Ich glaube, bei vielen Unternehmen gab es ein Umdenken. Ganz klar, weil sie noch einmal mehr auch ihre Mitarbeiter besser kennengelernt haben und gesagt haben: Okay, wow, das habe ich gar nicht gewusst. Da kann ich auch. Also kann ich tatsächlich auch im privaten Umfeld Beispiele nennen, wo man sagt: So Mensch, das passt ja zu der Person. Ich glaube, viele haben es, aber auch andere, viele nicht. Ich glaube es aber auch viele Unternehmen und auch das muss ich ja, weil ich bin ja nun eng an Unternehmen und kriege ein bisschen was mit, die es dann jetzt genutzt haben, die es aber eigentlich nicht wollen. Ja, es ist schwierig. Ich will auch da nicht dahinter stehen und sagen böse, böse unternehmen, weil es ist auch. Man muss auch fairerweise sagen, nicht jedes Unternehmen ist dafür gemacht, auch weil es unterschiedliche Dienstleistung sind, es geht auch nicht alles von zu Hause. Unsere Dienstleistung ist natürlich ein Traum und da muss man natürlich wieder die richtige Wege einfach nur finden, weil ich kann meinen kleinen Laptop nehmen und ich kann Kandidaten ansprechen und ich kann mit Kunden auf meiner Terrasse telefonieren. Geht nicht. Manchmal muss man einfach vor Ort sein. Also ich. Wie gesagt, ich möchte beim Rewe einkaufen und bin ich froh, dass ich die Sachen auch bekomme oder bei irgendwo anders bin. Ja.

Laura Roschewitz: Absolut.

Lena: Ich glaube, bei einigen ist ein Umdenken gekommen und ich will nicht sagen ein Appell an viele Unternehmen generell: Schaut einfach einmal noch mal mehr, was für was für tolle Menschen da um einen herum sind. Und das ist ja das Mitarbeiter führen und dieses individuelle zuhören. Das ist das, wo viele keine Lust drauf haben. Aber das ist das A und O, egal wo es ist.

Laura Roschewitz: Ja, ja.

Janina: Ja, ich glaube, das hat uns auch als. Weil du ja vorhin noch mal fragtest, was hat uns so als Gründerin so ein bisschen verändert? Und genau diese Arbeitssituation, die Lena und ich jetzt ja für uns geschaffen haben, hat sich ja auch geändert. Lena und ich sind es eigentlich gewohnt, uns jeden Tag gegenüberzusitzen. Ja, das heißt auch, wir mussten erst mal so für uns feststellen, was funktioniert eigentlich und was funktioniert nicht. Und ich glaube, das ist auch das, wovor viele noch so ein bisschen zurückschrecken. Das ist ja das synchrone Arbeiten und das asynchrone Arbeiten geht, so, also der eine ist halt eher der frühe Vogel und der andere ist halt eher so ein bisschen die späte Eule und da muss man dann eben so ein bisschen sich einfach auch dran gewöhnen. Und ich glaube, das ist auch so ein bisschen das Thema nachher der Führung, weil ich sag mal ganz überspitzt gesagt, jetzt geht eine Führungskraft über den Flur und guckt, ob alle da sind und ob die alle ganz fleißig am Laptop tippeln und sagt für sich dann Haken hinter, wir sind ja alle ganz fleißig. Das funktioniert natürlich, wenn die Leute mobil arbeiten natürlich nicht. Das heißt, es muss andere Werkzeuge geben, um das so ein bisschen dann ja im richtigen Moment die Hilfestellung auch zu bieten. Also ich sage mal, als erfahrene Führungskraft, wenn ich ins Büro gehe, sehe ich natürlich oder erkenne ich natürlich, ob ein Mitarbeiter gerade an irgendeiner Aufgabe grübelt und da irgendwie nicht weiterkommt. Und dann kann ich natürlich sagen: Okay, wo bist du gerade? Kann ich dir helfen? Das geht natürlich jetzt so nicht. Das heißt also, es muss andere Wege finden, es muss mehr Kommunikation stattfinden. Und ich verstehe sehr gut jedes Unternehmen, die sich da so ein bisschen vor scheuen und die sagen, okay, wir wissen eigentlich gar nicht, wo wir anfangen sollen, und wir wissen auch nicht, wie wir es umsetzen wollen. Aber das ist natürlich auch eine Herausforderung, die Lena und ich uns bewusst gestellt haben, weil wir wollen sozusagen, wir arbeiten lieber an uns als Führungskräfte und wir arbeiten lieber daran, wie wir sprechen und kommunizieren und wie wir das Arbeitsumfeld schaffen, anstatt dass wir die guten Leute verlieren. Und ich möchte das einfach nicht mehr. Ich habe in den letzten Jahren so viele gute Leute gehen lassen müssen, weil die Arbeitsbedingungen einfach nicht zu deren aktuellen Lebenssituation gepasst haben. Ich möchte das einfach für unser Unternehmen nicht. Ich möchte die bei uns haben und ich will die mit an Bord haben, weil ich einfach weiß, es ist eine wahnsinnig gute Recruiter, es sind wahnsinnig gute Personalberater. Ich will die einfach. Ich will weiterhin mit denen zusammenarbeiten können und mit denen erfolgreich sein. Und ich glaube, da wird in den nächsten Jahren vielleicht so wie Lena und ich den Mut gebraucht haben, um dieses Unternehmen zu gründen, vielleicht auch bei dem einen oder anderen etwas mehr Mut auftauchen, sich dieser Sache auch zu widmen. Ich meine, klar, jetzt haben wir natürlich das große Glück für alle Hörer und Hörerinnen, die so ein bisschen überlegen sich selbstständig zu machen. Es ist natürlich und ich glaube, da sprecht ihr auch aus Erfahrung. Es ist natürlich leichter, wenn man zu zweit ist. Es ist einfach so, nicht nur von den Aufgaben, von der Aufgabenaufteilung her. Lena und ich, wir sagen ganz oft, wir sind so zwei Avocado Hälften und je nachdem wie der Tag gerade läuft, der eine hat den Kern oder der andere hat den Kern. Und das ist halt perfekt. Ja, weil wir uns immer stützen können. Wir können uns helfen, wir hören uns zu. Wir finden gemeinsam eine Lösung. Wir treffen gemeinsam die Entscheidung. Wir haben gemeinsam die Verantwortung. Und wir vertrauen uns natürlich auch. Und das ist natürlich einfach wahnsinnig, wahnsinnig viel wert. Kann man anders nicht sagen.

Laura Roschewitz: Absolut. Das ist ein cooles Bild mit der Avocado. Das nehme ich. Das klaue ich mir mal für Gretel und mich. Wir haben ja auch wahnsinnig viele Projekte zusammen mit unserem Podcast, mit unserer Mastermind Gruppe, wo wir Frauen begleiten. Von der Selbstständigen zur Unternehmerin. Weil es ist halt auch wirklich das unternehmerische Denken, was man da braucht. Und ganz ehrlich, an einem schlechten Tag geht mir das auch mal flöten. Ich bin auch nicht immer Sunshine und sag immer nur: Ach, ich glaub an das alles, das wird alles großartig. Und wenn man dann eben die andere Avocado Hälfte hat, dann ist es natürlich schön, wenn, wenn die Person da dran glaubt an dem Tag, das ist mehr wie Sport irgendwie besser klappt, wenn man sich dazu verabredet oder was auch immer, was einfach gerade so.

Lena: Absolut jeder fühlt das.

Laura Roschewitz: Ich habe zum Abschluss noch, ich habe tatsächlich noch eine sehr spannende Frage auf dem Herzen und unter den Nägeln, und zwar vielleicht auch zum Abschluss. Ähm, ihr habt ja auch gesagt, das finde ich total super und spannend. Dieses Zuhören ist wichtig, das menschliche Recruiting, also das auch wirklich der Mensch im Fokus steht, nicht unbedingt nur der Lebenslauf, der ist ein Part davon. Aber halt nicht das, was wirklich entscheidend ist, was mich und was ich mir vorstellen könnte. Was auch für unsere Zuhörenden spannend ist, gab es mal so ein Fall und wahrscheinlich gab es sehr viele. Aber habt ihr so einen Fall vielleicht, wo ihr uns so ein ganz bisschen mitnehmen könnte, wo es vielleicht ein Mensch gab oder eine Stelle, je nachdem, aus welcher Richtung die vielleicht oder sagen wir, bleiben wir bei einem Menschen, der vielleicht so auf dem klassischen Weg wirklich Schwierigkeiten hatte, weil vielleicht wirklich so ein Lebenslauf war, dieses Studium abgebrochen oder keine Ausbildung, was auch immer. Wo ihr aber mit eurem Gespür durchs Zuhören, durch irgendwie Soft Skills, weil sie ja immer so ein bisschen abgetan werden, aber das herauszufinden, was das für ein Mensch ist wirklich ein tolles Match herstellen konntet.

Janina: Ja, also ich nehme natürlich immer gerne meine Tomaten Story. Also ich hatte einen Kandidaten und der Lebenslauf, der war wirklich, wirklich schwierig.

Janina: Also wirklich, wo man wirklich sagt: Okay, also wo fange ich da jetzt eigentlich an? Weil man muss natürlich fairerweise sagen, auch unsere Kunden haben natürlich irgendwie ein Konstrukt im Kopf. Ja, auch die haben irgendwie ein Wunschzettel. Also die nennen das Stellenangebot, wir nennen das gerne Wunschzettel und der Kandidat saß aber total aufgeregt irgendwie vor mir und wollte das jetzt unbedingt. Und da waren dann eben auch so ein paar private Schicksalsschläge mit dabei. Hat dann sozusagen noch mal über einen Umweg eine Umschulung gemacht und hat sich dann so ein bisschen von Praktikum zu Praktikum gehangelt und irgendwie nie so richtig den Fuß in die Tür gekriegt. Und ich habe mich mit ihm dann unterhalten und ich habe gedacht, irgendwas, irgendwas muss da doch noch sein und habe dann wirklich so die Frage gestellt. Das ist immer total banal und ich weiß auch, dass viele immer sagen: Ja, ich lese gerne und ich koche und ich habe irgendwelche anderen komischen Hobbies. Und der kam wirklich dann an und man muss sagen, der junge Mann hat in der Hamburger Innenstadt gewohnt und jeder, der in Hamburg wohnt, weiß das jetzt die Fläche an sich jetzt nicht dafür bekannt ist, dass man da unbedingt groß Tomaten züchten kann. Aber das hat der junge Mann getan und mit einer Leidenschaft hat er eine ganz andere Körperhaltung auf einmal im Gespräch und erzählte dann, dass er ganz toll da für etwas zusätzlich noch programmiert hat. Und noch eine Beregnungsanlage und es sind ja ganz viele unterschiedliche Tomatensorten und jede Sorte hat ja verschiedene Bedürfnisse. Und er hatte das dann mit einer App verbunden und dann passt sich das sozusagen alles dem an, dass dann eben jede Tomatensorte entsprechend ihrer Bedürfnisse beregnet wird und hat das dann auch mit einer Wetter App kombiniert, dass wenn, dann eben in Hamburg regnet ja gerne mal, dass das eben dann angepasst wird. Und dann habe ich gesagt okay, stopp, sie müssen jetzt sofort aufhören zu reden, weil ich muss jetzt sofort einen Kunden anrufen und dem das erklären, weil sie müssen da bitte morgen zum Gespräch und sie lassen alles andere weg. Diese Praktikumsgeschichten und diese wie schlimm und Krankheit und soweiter. Das lassen wir mal alles raus sondern sie machen nur diese Tomatengeschichte und dieser Kandidat konnte damit überzeugen. Das heißt also dieses ganze Fachwissen, was er sich in seiner Freizeit angeeignet hat und dieses ganze Know how, was er da in liebevoller Kleinstarbeit sich da wirklich zusammengeklöppelt hat, mit Legosteinen oder was? Das hat den Kunden nachher überzeugt, weil der Kunde verstanden hat, wie derjenige denkt. Das heißt also, dieses lösungsorientierte, dieses, dieses technische Know how, was in der Vergangenheit nie wirklich irgendwo anbringen konnte. Und der ist dann wirklich tatsächlich dann bei dem Unternehmen gestartet. Und das sind halt genauso die Geschichten, die Lena und mich natürlich dann immer sehr, sehr glücklich machen. Also es gibt auch bei Lena in der Geschichte, wo es jetzt Datenschutz technisch ein bisschen schwierig ist, weil ich glaube, das ist auch einmalig in der Geschichte, aber also nicht, dass jetzt die Kandidatin das hört, das wäre jetzt ein bisschen verrückt, aber es sind halt so ganz viele Sachen, wo eben auch die Lebensläufe eigentlich in eine ganz andere Richtung weisen, wo wir einfach sagen Okay, vom Typ her würden sie da aber eigentlich perfekt hinpassen, weil wir ja auch natürlich sprechen wir mit den Kunden darüber, warum ist die Stelle frei oder warum wird die Stelle frei? Oder wo drückt dann eigentlich der Schuh? Oder warum hat es dann in der Vergangenheit nicht geklappt? Und da dann dem Kunden auch mal aufzuzeigen Mensch, geht doch mal einen anderen Weg, wenn ihr jemanden braucht, der so sehr dienstleistungsorientiert ist und der da wirklich so ein Stehaufmännchen ist und wirklich Telefon und Empfang und ich weiß nicht was. Warum versteift ihr euch darauf, dass es eine Bankkauffrau sein muss? Ist vielleicht auch nicht in Hotelkaufmann vielleicht was für euch? Oder eine Hotelfachfrau, oder? Na also, wirklich mal so eine andere Brille aufzusetzen. Und das gelingt uns eben immer ganz gut. Und das bedeutet eben auch, dass wir mit den Kandidaten haben witzigerweise Lena und ich vor dem Podcast jetzt auch gerade noch drüber gesprochen. Wir machen manchmal auch zwei Gespräche. Das heißt also, wenn ich nicht so richtig weiß, okay, irgendwie Kandidat weiß ich jetzt, irgendwie habe ich gerade keine Idee für, das dann tatsächlich Lena noch mal mit dem Kandidaten spricht, um einfach zu schauen. Okay, hat sie vielleicht eine Idee? Und auch da haben wir jetzt momentan wieder einen Kandidaten beim Kunden von unserem Gespräch, den ich dort niemals hingeschickt hätte. Und das sind halt so genau die Sachen, für die wir uns bei uns einfach dann nehmen wir uns ein bisschen mehr Zeit für.

Laura Roschewitz: Ja, vielen Dank die Tomatengeschichte, die finde ich tatsächlich in der Tat ziemlich berührend. So weil ich glaube, dass sehr viele Menschen und ich kenn die auch in meinem persönlichen privaten Umfeld so durchs Raster fallen irgendwie, aber eigentlich wahnsinns Mehrwert in eine Firma und in ein Team bringen können, weil sie wirklich vielleicht intrinsisch, vielleicht auch ein bisschen introvertierter sind oder aus verschiedenen Lebenschallenges und die kennen wir alle vielleicht Dinge nicht gewuppt haben, die halt vermeintlich total notwendig sind, die aber vielleicht sich beigebracht haben, sich autodidaktisch ganz toll Dinge beizubringen oder whatever. Also es gibt da ja ganz viele verschiedene Bereiche.

Janina: Gerade genau die Kandidaten, die eben selber das Gefühl haben, dass sie sich die selber vielleicht bestimmtes Know how haben und sich selber nicht verkaufen können. Genau dafür sind wir ja da. Also genau dieses Fachliche, wie ich es vorhin so schön gesagt habe, dann auf die Bühne zu bringen. Also ich guck von hinten, dass das Licht richtig sitzt und Lena geht dann mit dem Kandidaten an der Hand auf die Bühne. Und so darf man sich das dann eben auch gerne vorstellen, dass wir eben einfach wirklich, ja, fast, fast genau. Dass wir da natürlich einmal so ein bisschen schauen, was schlummert denn eigentlich so? Und natürlich können auch wir mit dem Hobby mit ja, ich lese so gern und ich koche gerne in meiner Freizeit. Da können wir natürlich nicht viel draus basteln. Das wird natürlich ein bisschen schwer. Aber wirklich mal …

Laura Roschewitz: Wenn man so ein bisschen guckt, man ich habe ja auch gesagt, dieses Zuhören, das so wichtig. Ich finde, wenn man wirklich eine Fähigkeit hat zuzuhören, dann hört man auch so Stränge, dann hört man auch, was interessant ist. Also das merken wir hier im Podcast auch immer wieder. Klar. Ich könnte auch sagen: Wer seid ihr, was macht ihr? Tschüss so oder man guckt mal, wo ist der rote Faden? Was macht euch wirklich als Mensch aus? Und ich glaube das ist zum Beispiel auch vom Podcast das, was die Leute wirklich interessiert, so da wo man dann wirklich hängenbleibt und sagt, das ist ja interessant. Damit kann ich mich relaten. Das kenne ich auch von mir oder so. Also so wirklich die Geschichten zu hören, die einfach wirklich interessant sind und in dem Sinne, wir könnten wahrscheinlich hier noch ne Stunde weiter quatschen, aber wir haben unseren Zuhörenden versprochen, dass das ein kurzer, knackiger Podcast bleibt. Deswegen würde ich sagen, lasst uns doch mal schauen, ob wir uns nicht einfach irgendwann zu einer Klappe die Zweiten wieder treffen, wenn ihr vielleicht noch ein halbes Jahr oder Jahr mehr sozusagen Erfahrungen gesammelt habt. Und ich wäre sehr, sehr gespannt, was sich vielleicht genauso entwickelt, wie ihr euch das vorstellt, was vielleicht auch anders ist. Und dann schnacken wir einfach vielleicht noch eine zweite Runde hier bei Moin um Neun.

Janina: Super, gerne. Ja, unbedingt.

Laura Roschewitz: Vielen, vielen Dank erst mal für eure Zeit, für eure Einblicke und für die vielen Dinge. Ich habe mir noch ein paar Notizen mitgemacht. Wenn uns gerade Menschen zugehört haben, die vielleicht selber in so einer Situation sind oder die jemanden kennen, vielleicht Partner, Partnerinnen, Kinder, wen auch immer, die vielleicht gerade in so einer Situation sind, wo sie sich beruflich verändern wollen oder irgendwie den Fuß nicht so richtig in die richtige Tür bekommen. Dann haben wir natürlich in den Shownotes auch euch beide verlinkt und eure Webseite, sodass man euch natürlich auch kontakten kann. Und wenn ihr Zuhörende dann sagt, ihr kennt die beiden aus Moin um Neun, dann wissen wir auch sozusagen, woher der Kontakt kommt. Also fühlt euch da herzlich eingeladen. Ja. Janina und Lena auch einfach zu kontakten, wenn ihr eine Frage habt oder einen Wunsch oder einen Auftrag.

Janina: Unbedingt.

Lena: Sehr gerne.

Laura Roschewitz: Also vielen Dank Euch und euch Zuhörenden wünschen wir jetzt noch einen schönen Mittwoch. Macht's gut und wir hören uns wieder in der nächsten Folge Moin um Neun. Bis dann.

Janina: Tschüss. Ciao.

Foto Laura: Kareen Kittelmann Fotografie

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