#226 - Liebe ist bedingungslos – Beziehungen nicht! Expertin für Partnerschaftspotential Entfaltung Nina Deissler
Shownotes
Gibt es einen Unterschied zwischen Liebe und Beziehung?
Was macht Online Dating mit uns?
Was hat das Thema Einsamkeit mit Online Dating zu tun?
Gibt es typische “Männerthemen” und “Frauenthemen” im Bereich Dating?
Und warum ist Mut eigentlich kein Gefühl, dass man in dem Moment hat, wo man es sich so sehr wünscht?
Nina Deissler, Expertin für Partnerschaftspotential Entfaltung, Beziehungscoach, Autorin von 13 Büchern und erfolgreiche Unternehmerin im Interview!
Wir sprechen darüber, warum Liebe kein Glück ist und was es mit ihrem Slogan “Mission Liebe” auf sich hat.
Nina unterstützt Singles, die es nicht länger sein wollen und hat dafür ein großartiges Buffet an Möglichkeiten kreiert!
Schaut gerne hier bei ihr vorbei: https://www.instagram.com/nina.deissler/ https://ninadeissler.de/
Oder hört hier in Ninas eigenen Podcast rein: https://open.spotify.com/show/2CemuqOb9HCREiAB9le2K9?si=d97423c298a848ab
Und ganz am Ende der Folge verrät sie uns ihr Geheimnis, wie sie als Unternehmerin 13 Bücher geschrieben hat und gibt und ganz persönliche Einblicke, wie ihr das genau gelungen ist. Es lohnt sich also, dranzubleiben ;)
Facebook: https://www.facebook.com/lauraundgretel
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Laura Roschewitz: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Schnack mit Gretel und Laura. Und heute ist wieder Interview Zeit. Ich freue mich sehr. Und zwar interviewe ich natürlich nicht Gretel, sondern ich habe eine fantastische Gästin heute hier zu Besuch. Hallo liebe Nina, willkommen in unserem Podcast. Schön, dass du da bist.
Nina Deissler: Hallo Laura, schön, dass ihr mich eingeladen habt.
Laura Roschewitz: Wir freuen uns riesig. Und ihr werdet auch gleich wissen, warum Nina einfach so erstens eine coole Socke ist. Eine tolle Person, die ich schon seit ein paar Jahren kenne. Wir haben gerade versucht zu rekonstruieren. Wir haben uns doch vor drei, drei Jahren ungefähr in Hamburg mal getroffen. Und heute sprechen wir aber natürlich nicht in Hamburg, sondern ich aus Schweden. Und Nina, du bist Expertin für einen Bereich, den ich wahnsinnig interessant finde und der mich sowohl persönlich als auch beruflich oft auch beschäftigt mit einem anderen Blickwinkel. Wahrscheinlich. Aber du bist wirklich für mich die Expertin für Beziehungen. Und sollte dich jemand noch nicht kennen von unseren Zuhörenden, stell dich doch bitte einmal in deinen Worten vor, was du machst und was deine große Mission ist.
Nina Deissler: Sehr gerne. Ja. Ich bin Expertin für Partnerschafts-Potenzial-Entfaltung. Sprich, ich unterstütze Singles dabei. Man könnte im Grunde sagen, der Traumpartner für den Traumpartner zu werden. Und das fing einfach dadurch an, dass ich vor, oh Gott weit über 20 Jahren inzwischen schon, irgendwann merkte, dass was ich immer im Freundeskreis mache und was auch irgendwie scheinbar an mir haftet, weil immer Menschen mit mir über diese Themen sprechen wollten. Das könnte ich doch eigentlich auch beruflich machen. Denn ich habe auch gemerkt Partnersuche, also ich komme eigentlich aus dem Marketing und aus dem Vertrieb und Partnersuche und Dating und Flirten hat sehr, sehr viel mit Marketing tatsächlich auch zu tun. Man selber ist ja auch irgendwo das Produkt und hat eine Zielgruppe. Und ich habe immer schon im Studium geschmunzelt, wenn solche Vergleiche waren. Und ja, ich habe dann, ich konnte immer ganz gut, auch mit Männern. Und ich habe ganz oft auch zwischen Männern und Frauen übersetzt und dachte dann irgendwann: Ja, eigentlich kann ich das auch professioneller machen, habe das dann als erstes nebenberuflich gemacht und habe dann 2003 mich selbstständig gemacht und die ersten auch Kurse angeboten. Mein Freund sagte damals ja, du könntest ja Kurse geben. Ich: was für Kurse? Sagte er: Flirt Kurse. Dann haben wir erst mal gelacht. Dann habe ich drüber nachgedacht und eigentlich das ist gar keine schlechte Idee, weil warum sind Leute schüchtern und da kann man doch was machen. Aber wir gehen inzwischen weit darüber hinaus. Ich habe inzwischen 13 Bücher über Themen geschrieben, die damit zu tun haben, also über Liebe, Partnerschaft, Flirten, Selbstwert, Selbstvertrauen, Schüchternheit, überwinden und solche Dinge. Ich habe einen Podcast, der hat über 220 Folgen, wo es um diese Mission Liebe geht und habe also ganz, ganz, ganz viel in dem Bereich gemacht. Ich bilde inzwischen auch Coaches aus, ganz speziell zu diesem Thema, weil ich musste mir halt wirklich 20 Jahre lang das von überall zusammensuchen, weil dieses Thema ich unterstütze Menschen auch um ihre blinden Flecken und all diese Dinge, wie kann ich in eine liebevolle Partnerschaft kommen? Und unsere Klienten sind eben jetzt nicht Menschen, wo man sagt, na ja, kein Wunder, sondern es sind eben genau die Menschen, wo im Grunde der ganze Freundeskreis sagt: Mensch, das, die oder der, dass das da nicht klappt, weil das ist doch eigentlich so eine tolle Person, wieso ist die oder der noch Single? Und die Leute wissen es ja meistens selber nicht und denen helfe ich am allerliebsten.
Laura Roschewitz: Ich finde das so cool und da kommt doch gleich deine ganze Leidenschaft durch beim erzählen. Also alle, die uns gerade nur hören. Ihr dürft auch gerne mal auf Facebook oder YouTube schauen. Wir haben das per Video auch mit gestreamt. Und Nina ist komplett in ihrem Element. Ich find das so großartig. Ich habe schon 1000 verschiedene Knoten und Stränge in meinem Kopf, wo ich gerne entlanggehen würde. Aber ich starte jetzt mal mit einem vielleicht relativ großen Punkt, der vielleicht dir auch oft begegnet. Du hast eben gesagt, du konntest schon immer ganz gut mit Männern. Und ich weiß, ich sehe auch in deiner Außenwirkung, dass du häufig auch mit Männern arbeitest. Und eben hast du das Stichwort Selbst oder Marketing Selbstvermarktung ja sogar reingegeben. Das klingt ja so ein bisschen prototypisch und wir wollen ja auch nicht zu sehr in Klischees denken. Aber was würdest du so sagen, ist ein Unterschied zwischen Männern und Frauen, die Singles sind und das nicht bleiben wollen in puncto Selbstmarketing? Gibt es den oder sind es genau dieselben Punkte, die dir begegnen?
Nina Deissler: Nee, gar nicht. Gar nicht. Also Punkte bei den Männern ist ganz, ganz oft, dass viele Männer heutzutage sind, sehr, gerade die netten, die sind sehr, sehr, sehr verunsichert durch diese ganzen Debatten. Die wollen, also viele Männer zum Beispiel haben Angst, zu aufdringlich zu sein. Die lesen es natürlich, die, die kennen den Hashtag MeToo und oh Gott, was ist denn, wenn ich da jetzt irgendwie. Und dann denkt die und das so und nur so, also die machen sich oft viel zu viele Gedanken, machen dann lieber nichts, bevor sie was falsch machen. Und die haben auch oft gelernt, zum Beispiel durch die Mutter, also dass sie versuchen quasi es einer Frau recht zu machen, dann machen sie das und dann und dann kommen, dann sagen die Frauen immer Ja, du bist viel zu nett. Ja, weil natürlich dieses, wenn eine Frau merkt, der Mann macht jetzt die Sachen für sie, um es ihr recht zu machen, dann ist es unsexy wie die Hölle. Und das ist ja, wir Frauen wollen ja eigentlich, dass der Mann es uns recht macht, aber ohne es uns recht machen zu wollen, also schwierig.
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Genau das ist so mein Klientel sind sehr oft genau diese Männer, die wirklich die einfach toll sind, aber die zu zu zaghaft sind, weil sie Angst haben, Fehler zu machen. Und nach wie vor ist es tatsächlich so, so die, die größte Angst von Männern, die sie eben hindert, zum Beispiel auf eine Frau zuzugehen, ist Angst vor Ablehnung und Angst vor Blamage. Da haben wir Frauen ja noch ganz andere Dinge im Petto und viele davon auch zu Recht. Und auch das muss ich oft den Männern erklären. Nur weil ein netter Mann, der kommt gar nicht auf die Idee, dass die Frau ihn ja auch erst mal zum Beispiel als Gefahr wahrnimmt. Und das ist etwas, was wir Frauen oft den Männern gar nicht erklären, weil das eine Wahrnehmung ist, die bei uns subbewusst immer mitläuft, die so normal ist, dass wir sie gar nicht mehr checken. Das wir alle Frauen ihr ganzes Leben lang gehört haben: Gehe nicht mit fremden Männern mit. Pass auf, was du tust und dass wir ja auch in den Medien immer wieder sehen Opfer von Gewaltverbrechen. Und so weiter. Und so weiter. Aber auch, dass unsere, unsere Biologie uns ja auch sagt: Guck genau, auf wen du dich da einlässt. Und wir merken das gar nicht bewusst. Und wir müssen als Frau immer erst mal über so eine, über so eine Hürde von Mist also wir müssen immer erst mal gucken, ist der vertrauenswürdig? Ist der nett, ist der freundlich? Oder wenn er gefährlich ist, ist er so sexy, dass wir es aufregend finden. Aber wenn Mann jetzt unsicher zum Beispiel ist, dann ist bei uns erst mal so okay, warum ist der unsicher? Was stimmt nicht mit dem? Und das können die Männer erst mal gar nicht nachvollziehen, weil die nicht mit diesem Gefahren Bewusstsein aufwachsen. Und das ist zum Beispiel ein ganz großer Unterschied. Und das ist auch ein Unterschied, der wird sich nie ändern. Solange die Männer den Frauen körperlich überlegen sind, werden Männer für Frauen, so grundsätzlich, es gibt ja auch, da kommt jetzt wieder einer, sagt ja, aber was ist denn, wenn die Frau 120 Kilo wiegt und so? Aber ich rede ja von diesem Grundsätzlichen. Solange Männer den Frauen grundsätzlich körperlich überlegen sind, werden sie immer auch eine Gefahr darstellen. Und solange Frauen schwanger werden und einmal im Monat ein Ei haben. Und Männer Spermien haben, und zwar Millionen Stück am Tag. Wird es da, wenn es um diese Begegnung zwischen Mann und Frau geht, wird es immer Unterschiede geben. Es wird immer unterschiedliche Prioritäten geben. Es wird immer unterschiedliche Ängste geben, einfach weil wir so sind, wie wir sind. Und das lässt sich nicht wegreden, nicht wegdiskutieren und auch nicht weg gendern. Und wir müssen aber Wege finden, wie wir, wie wir damit klarkommen. Und es hat sich ja nun in den letzten 30, 40 Jahren sehr, sehr viel verändert. Und all diese Dinge, die sich verändert haben, sind sehr, sehr gut. Nur unsere Instinkte und unsere, unsere unbewussten Verhaltensmuster und Mechanismen, die sind da noch nicht angekommen. Und deshalb haben wir oft zum Beispiel so viele Frauen suchen nach wie vor nach einem Mann, der im Grunde dieses Schema des Versorgers erfüllt. Die meisent von uns brauchen den aber eigentlich gar nicht mehr.
Nina Deissler: Dann wollen wir eine Beziehung auf Augenhöhe. Und trotzdem sind die Frauen in vielen Beziehungen immer noch die, die dann auch wenn beide Vollzeit arbeiten, ist doch die Frau eher für den Haushalt. Also aaahhh. Wir haben da noch so viel zu lernen und so viele Dinge, die uns bewusst werden dürfen. Und du merkst ich, also darüber könnte man alleine 2 Stunden reden.
Laura Roschewitz: Und ich merke schon, ich sage schon mal jetzt klarer Spoiler. Vielleicht laden wir dich einfach irgendwann noch mal zu einer zweiten Folge ein und wir gucken jetzt erst mal, dass wir mal so die Basics abgreifen. Vielleicht mit dieser ersten Folge. Du hast auch eben schon ein paar Mal gesagt, hast du gesagt, dass 2003 hast du dich selbstständig gemacht. Da zuckte es kurz in mir, weil ich ja 2006 Abitur gemacht und da dachte ich Wow, Wahnsinn.
Nina Deissler: Ich bin schon alt.
Laura Roschewitz: Man sieht es ja nicht, man sieht es ja nicht. Man merkt es aber.
Nina Deissler: Deswegen sage ich es mal dazu.
Laura Roschewitz: Also wahnsinn. Was würdest du denn sagen? Du hast ja eben gesagt, klar wir haben das ganze Gender Thema zum Beispiel, was würdest du aus deiner auch noch mal durch den Blick von dir als Expertin, als Selbständige, als Unternehmerin, was sind so die größten Veränderungen an dem Markt, an dem du bist sozusagen? Oder an den Personen? Was hast du da? Das finde ich immer wahnsinnig interessant, was für Stimmungen und Phasen da sind. Vielleicht auch noch mal ganz aktuell durch die Pandemie Zeit, noch mal. Was gibt es da, was du so uns mal rüber werfen kannst an Interessantem?
Nina Deissler: Na ja, ich. Ich nehme so, so Wellenbewegungen wahr. Also zum Beispiel, als ich 2003 gestartet bin, war ja das Thema Coaching als solches noch sehr exotisch. Let Alone Coaching im Privatbereich oder Coaching für Singles. Also es gab nicht viele überhaupt Coaches und auch Onlinedating steckte in den Kinderschuhen. Und wir haben, wir haben eben wirklich auch erlebt. Also viele Fragen drehten sich eben darum: Wie erkenne ich Interesse, wie gehe ich auf jemanden zu? Was kann ich sagen? Und das ist dann im Laufe der Zeit, ist das erst mal eher weniger geworden, weil dann eben das Onlinedating kam und das Onlinedating ja auch salonfähig wurde. 2003 war das wirklich noch so, dass Online Dating war, es war zwar schon da, es gab auch einige Börsen, aber es war doch so, dass also viele Singles ich mache ja auch Online Date, dass das so ein bisschen verschämt so gesagt wurde, so nach dem Motto: Ich krieg es halt auf normalem Wege nicht hin und so und dann ist es irgendwann aber so normal geworden, dass es eher andersrum ist, also dass sich das Singles fast rechtfertigen mussten, wenn sie nicht Online Dating gemacht haben. So wie wenn man heute Leuten sagt so: Wie du hast kein Internet oder wie du hast, ja so. Und dann setzte irgendwann so eine Frustration ein. Das war so, ich würde sagen, 2015/16, wo man dann irgendwie gemerkt hat so, ja, also irgendwie weiß ich auch nicht, so richtig funktioniert das nicht. Hm und wo das wirklich abnahm und man kann wirklich sagen, also alle Betreiber von Onlinedating und Dating Apps sind glaube ich Gott froh um die Pandemie. Weil durch Corona ist es natürlich dann wieder sprunghaft nach oben gestiegen, als man nirgendwo hingehen konnte und natürlich als einem dann auch aufgefallen ist, wie alleine man zu Hause sitzt. Das ist dann schon aufgefallen. Und dann hat Onlinedating noch mal so ein so ein neues Hoch bekommen, was ich aber eben auch feststelle. Und es ist eigentlich eine sehr traurige Feststellung. Deshalb ist das, was wir machen, heute wichtiger denn je. Wir Menschen neigen ja dazu, dass wir, wenn wir Zeit sparen oder Aufwand sparen können, dass wir das sehr, sehr gerne tun, da das geht natürlich auch, wenn es um Onlinedating geht spielt das eine Rolle, weil wenn ich jemanden sehe, den ich interessant finde, dann weiß ich ja nicht, findet der mich auch interessant oder findet die mich auch interessant? Ist die Person überhaupt Single? Passt es jetzt gerade? Was soll ich sagen? Also jemanden im echten Leben anzusprechen birgt ja eine Menge Risiken, die in Ablehnung münden können. Oder vielleicht auch in etwas, was man einfach nicht erleben möchte. Ganz egal, was es ist. Und Online Dating, wie soll ich sagen, gaukelt uns ja vor, dass es einfach und sicher ist. Das heißt, auch das Unterbewusstsein, sagt: Warum sollen wir denn da draußen jemanden ansprechen, wenn wir da drin wissen, ich brauche nur eine App aufmachen und ich habe 10.000 Leute, die mich kennenlernen wollen. Ich muss ja nur wischen. Zumindest suggeriert man uns das. Jeder der das mal ausprobiert hat, der weiß natürlich, dass das Bullshit ist. Also wir können mindestens genauso viel Ärger und viel mehr Nervkram und unendlich Zeit verschwenden dabei und trotzdem niemanden finden. Und was aber was aber gerade bei den Männern tatsächlich häufig dazu führt, dass den wirklich die sozialen Beziehungen fehlen. Gerade Männer, die ja sehr, sehr lösungsorientiert sind, das merke ich auch im Workshop ist das ganz spannend, oder im Coaching zum Beispiel vielen unserer männlichen Klienten kann man so einen Plan machen und sagen Okay, pass auf, du machst jetzt das. Probier das aus. Und viele davon sagen Super, danke, mach ich. So würde bei den meisten Frauen nicht funktionieren. Erst mal so Nee, wieso, weshalb, warum? Und so weiter.
Laura Roschewitz: Ich fühle mich ein bisschen angesprochen. Ja.
Nina Deissler: Ja, so. Aber bei den Männern. Es ist oft so, weil Männer ihre Beziehung viel mehr über das Machen als über das Sprechen bilden, haben die Männer häufig, wenn sie soziale Beziehungen hatten. Die hatten oft gar nicht soziale Beziehungen, die hatten soziale Kontakte. Also die haben Leute getroffen beim Sport, die haben Leute getroffen im Verein, bei der Arbeit. Und als die Pandemie kam und die eben nicht mehr zum Sport und in den Verein gehen konnten, haben sie diese Leute nicht getroffen. Das heißt, das Zusammensein war sehr häufig verbunden mit, wir machen eine bestimmte Sache zusammen und als man diese Sache nicht mehr machen konnte, saßen die allein daheim. So Hmmm, und jetzt? Und das ist aber eben, wenn du mich fragst, auch eine Folge dieser, dieser ganzen Digitalisierung, weil es ist, du hast 500 Facebookfreunde, aber wen davon kennst du wirklich? Wen davon kannst du anrufen, wenn es dir mal nicht so gut geht? Mit wem von denen kannst du spontan Bier trinken gehen? Bei wem traust du dich überhaupt zu sagen Hey, ich komme nächste Woche in deine Stadt. Ich würde dich gerne treffen. Das ist also die sozialen Medien sind toll, aber sie nehmen uns auch viel Arbeit ab, die dazu führt, dass wir Fähigkeiten verlieren. Und das ist ganz besonders im sozialen Bereich sehe ich das massiv. Weil wenn ich, wenn ich eben jemanden wischen kann, dann ist es zwar im ersten Moment einfacher, aber ich brauch ja diese Skills dann irgendwann trotzdem. Irgendwann treffe ich die Person, irgendwann muss ich flirten. Irgendwann muss ich wissen, wie lasse ich es knistern? Und wenn ich das nicht mehr nicht mehr muss, dann habe ich es nicht gelernt. Und dann kann ich es nicht, wenn ich es brauche. Das ist, was ich sehe, was ich seit ein paar Jahren beobachte, was mir auch echt so. Ja, was mir schwer im Magen liegt. Also was ich wirklich auch traurig finde.
Laura Roschewitz: Ja, ich denke gerade tatsächlich, wenn du das so sagst, ist das auch etwas, was ich in einem anderen Feld, aber was ich auch sehr stark im Bereich Ängste beobachte, dass eben je weniger wir uns und das ist ja da wahrscheinlich letztendlich auch dasselbe, ist es wahrscheinlich kann ich mir vorstellen, dass Männer und Frauen gewisse Ängste haben vor ,hattest du gesagt, Ablehnung, vor Misserfolg oder vor verschiedenen Dingen. Und wenn wir die aber nicht trainieren, das ist ja wie ich, ich ich rede ja sehr offen darüber. Ich hatte jahrelang Angstzustände und wenn ich dann Dinge vermieden habe über lange Zeit, und dann war es ja schier unmöglich, die noch zumachen. Also ich bin mal mehrere Jahre nicht alleine Auto gefahren und konnte nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren. Und wenn du mir da gesagt hättest, setzt dich mal alleine nach Schweden und fahre Auto, dann hätte ich dir aber so was von Vogel gezeigt und gesagt: Also ich mache ja viel im Leben, aber das garantiert nie. Und warum bin ich heute hier? Weil ich sehr, sehr viele Etappen dazwischen trainiert habe. Und war das angenehm? Nein, aber es ist halt wie einen, wie einen Muskel letztendlich. Und dieses, gerade diese Angst, das erlebe ich auch sehr viel. Und da hast du noch ein Thema angeschnitten, was ich da muss ich einmal abbiegen, weil mich das wirklich interessiert. Beobachtest du? Oder? Das Thema Einsamkeit beschäftigt mich in der Arbeit in mentaler Gesundheit einfach immer mal wieder sehr. Und das wird so häufig gesellschaftlich eher älteren Menschen zugeschrieben. Was beobachtest du da? Ich habe nämlich die These und da habe ich ja die Expertin hier, dass das auch sehr, sehr stark junge Menschen oder alle Menschen aller Altersgruppen betrifft.
Nina Deissler: Das tut es. Das tut es und es gibt wirklich. Es gibt so zwei große Tabuthemen in unserer Gesellschaft und das ist Einsamkeit und Scham. Und die beiden passen natürlich auch sehr, sehr gut zusammen. Ähm, ich bewege mich momentan ja auch viel so in einem internationalen Kontext, wo ich viele Menschen also ich war jetzt gerade im Mai in Jordanien beim AH Fest und wir hatten also Leute aus irgendwie weiß ich nicht 30 Ländern da und dieses, dieses Thema Social Anxiety, das ist ja so so ein Begriff, der ist ja in Deutschland. Soziale Angst ist nicht so verbreitet, aber im Grunde kann man, kann man den ja übersetzen mit mit Angst, nicht gut genug zu sein.
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Das ist ja, wo es, wo es viel darum geht, so eine Angst im Zusammenhang mit dem mit anderen Menschen, wo es eben darum geht, bin ich gut genug. Und wir haben festgestellt, dass das also wirklich alle Menschen betrifft. Und dass eben dann, in dem Moment, wo jemand Einsamkeit verspürt, die Scham dann noch dazukommt, das auch zuzugeben, weil man möchte ja nicht so ein Loser sein.
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Und es ist, wenn du mich fragst, ein brand heißes Thema, über das kaum gesprochen wird. Aus genau diesem Grund, dass das viele Menschen und auch gerade auch wirklich sehr tolle Menschen wirklich sich unglaublich einsam fühlen. Und es gibt so ein ähm, ich muss gerade an so eine, so eine Geschichte denken, die ich erlebt habe mit einer ganz, ganz lieben Kollegin. Ich stelle nämlich fest, dass gerade diese besonders kreativen Menschen und gerade die Menschen, die auch selbstständig sind, dass da viele dabei sind, die folgende Geschichte haben. Und vielleicht erkennt sich jemand wieder. Ähm. Na ja, ich. Für mich ist es auch oft schwierig, Anschluss zu finden, weil ich anders bin als andere. Und das war eben. Ich war in meiner Familie auch irgendwie anders und man hat mir auch dieses Gefühl gegeben, dass ich anders bin, dass ich so wie ich bin, nicht Normal bin. Und es war auch auf dem Schulhof irgendwie so, ich war anders als die anderen Kinder. Und es ist gerade die Menschen, die kreativ sind, die selbstständig sind, die in diesen ganzen Bereichen sind, die engagiert sind. Ganz viele von denen haben diese Geschichte und gerade die fühlen sich unglaublich einsam, weil sie diese sich selber immer noch diese Geschichte vom Anderssein erzählen. Und ich möchte wirklich einfach jedem, der das hört und sich damit irgendwie identifizieren kann, sagen Hey, es gibt da draußen Millionen von diesen Menschen. Und ich habe in diesem Gespräch mit dieser, mit dieser lieben Kollegin habe ich gesagt: Na ja, wenn du dich, wenn du dich fühlst und dann vielleicht auch benimmst wie so ein Einhorn. Und dann sagt sie: Nein, ich habe mich eben nicht gefühlt wie ein Einhorn, unter den Pferden, sondern ich habe mich gefühlt wie ein Esel. Und dann habe ich gedacht Ja, das kenne ich. Und dann haben wir gesagt, wir gründen den Donkey Club. Und weil Esel sind, sind ja, die sind anders als Pferde. Und wenn man so ein Esel alleine ist und guckt auf so eine, so eine Pferde Herde, dann kann man schon manchmal denken guck mal, die sind, die sind alle so zusammen und die sind irgendwie machen das so viel eleganter als ich und so, die sehen auch alle irgendwie viel schöner aus und die wissen genau wie es geht. Aber hey. Esel sind super intelligente, smarte und belastbare Tiere. Ein Esel wird auf lange Sicht immer viel, viel, viel erfolgreicher sein. Und das ist aber eben so diese, diese Betrachtungsweise, das ist etwas, was wir nicht lernen. Und damit können wir uns natürlich nicht nur bei der Partnersuche schwer. Klar.
Laura Roschewitz: Klar. Ja, total. Und das ist. Es ist super spannend, dass du den Esel gerade rein bringst, weil der Esel. Ich habe mich schon in vielen, vielen Workshops und Coachings und so auch mit Tieren beschäftigt, weil es ist immer eine ganz schöne Symbolik, finde man kann da irgendwie viel lernen, auch über uns Menschen. Und der Esel ist ja hat ja auch so eine ganz starke Eigenwilligkeit. Also der Esel hat halt so eine Eigenwilligkeit und die, das ist eben so schade, dass wir natürlich auch in einem Bildungssystem groß werden, wo Eigenwilligkeit natürlich nicht besonders unterstützt oder gefördert wird, sondern eben als Defizit, als etwas Defizitäres betrachtet wird und.
Nina Deissler: Zumindest als etwas, das korrigiert werden muss.
Laura Roschewitz: Genau das ist irgendwie ab der Norm und die Norm wäre schon das Wünschenswerte eigentlich.
Nina Deissler: Also ich war mein Leben lang unbequem, das macht mich zu so einem guten Coach, weißte.
Laura Roschewitz: Ja. Wahnsinn. Ja, das finde ich echt noch mal ein cooles Bild also und das mich schmerzt es eben auch richtig. Also eben davon erzählt hast und auch einfach zu zu spüren, wie viele Menschen da eigentlich ein ganz ähnliches Thema haben. Aber eben selber den Eindruck oder das Gefühl, damit alleine zu sein oder sich nicht zeigen zu können. Weil dann könnte vielleicht noch was schlimmeres passieren. Da könnte man ganz verstossen sein, oder? Ja, das. Das finde ich echt ganz, ganz traurig. Umso wichtiger, dass das Menschen wie du da sich als Experten wirklich hinstellen und sagen: Das ist meine Mission. Wie ist denn sozusagen deine aktuelle Arbeit? Du hast eben schon mal so Workshops und Coachings angesprochen. Vielleicht für die Menschen, die dich so noch gar nicht kennen. Also wie kann man das denn überhaupt machen, wenn du jetzt uns eine oder ein Single zuhört und sagst Ja, das klingt natürlich alles super und Nina klingt ja super sympathisch, aber ich habe kein, was heißt das denn? Muss ich da zum Training nach Hamburg kommen? Oder nach irgendwo? Oder. Also wie kann man überhaupt da anfangen?
Nina Deissler: Also es gibt. Ich habe mich jetzt über die vielen Jahre, in denen ich das mache, immer und immer bemüht, so dass Menschen so einfach wie möglich zu machen. Ich habe zum Beispiel auch gerade letzte Woche eine Email bekommen von einer Dame, die schrieb mir sie sie hat ganz wenig Geld, aber sie hört jede Folge vom Podcast, der kostet ja nix und der hat ihr schon so viel geholfen und das ist so was so, ich denke, okay, wie toll ist das?
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Ja, so dann und es ist natürlich kommen viele Menschen, die auch in die Workshops kommen, kommen, weil sie den Podcast hören. Aber einfach auch zu wissen, da es Menschen, die sagen, ich kann mir ein Training oder ein Coaching bei dir nicht leisten, aber ich höre den Podcast und der hilft mir schon. Ja, ja und was ich. Ich habe Bücher geschrieben, die findet man hoffentlich in jeder Buchhandlung. Ich habe ein paar Sachen auch, die ich online mache. Wir haben ein Online Coaching Programm und wir haben und das ist eigentlich, das ist so mein, mein allerliebstes. Wir haben live Workshops.
Nina Deissler: Und ich habe drei Arten von Live Workshops, die heißen "Komm in Kontakt", "Lass es knistern" und "Mission Liebe live" und in "Komm in Kontakt" geht es genau um das, wie komme ich leichter in Kontakt? Wie überwinde ich vielleicht auch die Angst vor Ablehnung? Wie erkenne ich Interesse? Wie signalisiere ich Interesse, ohne dass es peinlich ist? Also wie kann ich Menschen näher kommen? Bei "Lass es knistern" geht es eben darum Mensch, wie kann ich denn auch mal eine Unterhaltung führen, die nicht wie ein Interview und Verhör oder ein Bewerbungsgespräch anmutet, sondern die mir vielleicht auch Spaß macht, sodass auch wenn es, wenn es nicht vielleicht funkt oder wenn man nicht gleich den Treffer landet. Das es trotzdem ein netter Tag oder netter Abend oder eine nette Stunde war. Aber wie kann ich denn auch das, wer ich bin und was ich mir wünsche, auch so ausdrücken, dass der andere denkt so unglaublich interessant. Genau. Und bei "Mission Liebe" geht es noch mal so wirklich um diese grundlegenden Dinge. Auch die, die die meisten Menschen eben davon abhalten, den oder die Richtige zu finden. Also sehr viele Menschen haben durch diese Verwechslung zwischen Liebe und Beziehung hinderliche Glaubenssätze, haben sich bestimmte Verhaltensmuster angewöhnt, die sie gar nicht, gar nicht mitkriegen und solche Dinge. Da geht es wirklich darum wie: Wie öffne ich mein Herz und ziehe auch die Menschen an, die wirklich zu mir passen. Das sind Dinge, die mache ich live, die mache ich hier in Hamburg, die mache ich in Frankfurt und Mission Liebe, da gehen wir immer so ein bisschen besondere Orte in dem Fall. Dieses Jahr haben wir so einen, das ist ein ehemaliges Schloss in der Nähe von Kassel. Aber ich mache genau dieses Thema auch in einem sehr schönen Format, nämlich zehn Tage lang mit ganz viel Spaß und Action und Strand und Abenteuer auf einer wunderschönen Karibikinsel auf Guadeloupe. Da machen wir also auch jedes Jahr ein Love Retreat. Das kommt dieses Jahr Ende November, Anfang Dezember haben wir da noch mal einen Termin. Und jetzt ganz, ganz neu und da, das ist so ein Baby. Also wir sind gerade dabei, wenn dieser Podcast läuft, dann ist es schon da. Es wird eine Love Coach App geben.
Nina Deissler: Und es wird eben auf dieser App verschiedene Kurse, verschiedene Kursprogramme geben zu unterschiedlichen Themen. Wir haben jetzt einen Kurs, der steht schon, den testen wir gerade mitten mit ein paar ausgewählten Kunden. Der heißt "Mut ich". Wenn ich eben merke, meine Mission Liebe wird sehr häufig am meisten dadurch gestört, dass mir der Mut fehlt, dass mir das Selbstvertrauen fehlt. Das kann man ja lernen. Und damit einem das ganz besonders leicht fällt, haben wir so den Trainer, den Coach für die Hosentasche entwickelt sozusagen. Und kann sich also in 66 Tagen selber mutiger machen. Da freue ich mich schon sehr drauf. Und dann kommen da eben noch noch andere Dinge dazu, die man da noch machen kann. Und da bin ich ganz stolz drauf und freue mich auch schon ganz doll.
Laura Roschewitz: Das finde ich, kannst du auch. Das ist echt ganz schön krass. Also an der Stelle einmal so von Unternehmerin zu Unternehmerin, einmal so den virtuellen Chapeau! Also Wahnsinn. 13 Bücher, einen erfolgreichen Podcast, ein online Produkt sozusagen, die Workshops vor Ort, ein Retreat und bald ne App. Also wenn ich das mal kurz aufs Buffet lege, würde ich sagen, wer da nichts findet.
Nina Deissler: Dem ist nicht zu helfen.
Laura Roschewitz: Also da. Da kann man wirklich was finden. Ich habe noch, ich glaube zwei oder drei Stränge in meinem Kopf, die ich gerne dir doch mal zuwerfen möchte als Fragen. Ähm. Vielleicht tatsächlich ein bisschen kurz und knapp. Ich gucke ein bisschen auf die Zeit. Wir versprechen ja unseren Hörenden dann immer, dass wir nicht so ewig lange Folgen machen. Unterschied zwischen Beziehung und Liebe. Wie würdest du das für jemanden, der noch nie was davon gehört hat, zusammenfassen?
Nina Deissler: Ganz einfach Liebe ist ein Gefühl. Beziehung ist eine Situation.
Laura Roschewitz: Check. Damit kann jeder was anfangen.
Nina Deissler: Liebe ist bedingungslos. Beziehung ist es nicht. Und das ist der Fehler, den wir machen. Weißt du, wir. Wir bringen so viele Dinge in Verbindung mit Liebe und. Und haben dann immer mehr Bedingungen, immer mehr Bedingungen, immer mehr Bedingungen. Und diese Bedingungen sind kaum erfüllbar. Und dann haben wir so eine Sehnsucht nach Beziehung und dann machen wir zu wenig Bedingungen für die Beziehung.
Nina Deissler: Also wir machen es quasi genau falsch.
Laura Roschewitz: Und wahrscheinlich, wenn ich mal so als Laien in dem Gebiet, das mir vorstelle, wünschen sich alle eine bedingungslose Liebe und werden dann auch fähig, Kompromisse in der Beziehung einzugehen. Sozusagen. Wenn ich mir sicher bin, dass mein Partner, meine Partnerin mich wirklich liebt. Also das kenne ich auf jeden Fall ganz gut als Thema. Wenn ich da unsicher bin, dann fällt es mir wahnsinnig schwer, an der Beziehung zu arbeiten oder Dinge zu verhandeln oder so, weil ich ja schon grundsätzlich vielleicht Angst habe, dass der andere mich gar nicht liebt.
Nina Deissler: Beispiel Ja, das ist eine der ungünstigen Nebenwirkungen dieses Konzepts.
Laura Roschewitz: Ja, super spannend, super, super spannend. Dann, was ich spannend finde. Du als nun wirklich Frau, die sich jeden Tag mit diesem Thema beschäftigt, gibt es die eine Liebe?
Nina Deissler: Ja klar, es gibt die eine Liebe und die ist, aber die ist hier drin. Die hat nichts mit den Menschen da draußen zu tun. Liebe ist ein Gefühl und es ist dein Gefühl. Und es gibt da draußen eine Menge Menschen, die mit dir kompatibel sind. Und das Interessante ist, dass jeder dieser Menschen, der weckt, auch Potenziale in uns. Und ich bin mit dem einen Menschen anders als ich mit dem anderen Menschen wäre. Aber nichts davon ist besser oder schlechter. Es ist nur anders. Und wir können, glaube ich, mit vielen Menschen gute Beziehungen führen. Ich glaube, der Fehler, den wir oft machen, ist, dass wir halt, dass wir denken, wir wollen mit diesem Menschen glücklich werden und glauben, aber das hat was mit diesem Menschen zu tun. Na, und in einer Beziehung geht es nicht darum. Also das ist nicht das Ziel, ist, glücklich zu werden, sondern glücklich zu werden, ist ein Nebeneffekt. Wenn ich gelernt habe, wie man eine gute Beziehung führt, aber so wie ich mit einem guten und passenden Partner vielleicht so glücklich sein kann und sein werde, wie ich es noch nie zuvor in meinem Leben war, ist das aber auch genau der Mensch, der mich zur Weißglut bringen kann, wie noch nie jemand zuvor in meinem Leben es geschafft hat. Das liegt in der Natur der Sache. Ja, das ist gut. Das ist okay. Das ist nicht schlimm. Ja, ja, ja.
Laura Roschewitz: Ja. Das ist vielleicht auch so was, dass wir uns häufig wünschen, dass die Gefühle dann in eine Richtung, also dass sie in eine Richtung stark werden.
Nina Deissler: Gefühle haben immer zwei Richtung. Das gehört dazu. Das ist normal so. Wenn ich mir jemanden wünsche, der temperamentvoll ist, weil ich das so schön finde, was meinste wie der streitet. Entschuldigung ja. Oder, dann trifft man jemanden, wo man sagt oh, dieser Mensch strahlt so eine Ruhe aus. Drei Jahre später sagst du, oh der ist so langweilig hm. Ja.
Laura Roschewitz: Ja, das ist sehr, sehr interessant. Das ist wirklich, wirklich spannend. Ich. Ja, wir sprechen hier im Podcast auch immer gerne noch mal ein Blick hinter die Kulissen, hinter die Person sozusagen. Und du hast ja eben ganz viel auch, oder wir haben kurz über Onlinedating und so gesprochen. Ich habe das, glaube ich, schon mal in einer Folge erwähnt. Ich selber bin ja in den Genuss gekommen, mich bei einem Onlinedating anzumelden, 2017 und mit verschiedensten Menschen zu schreiben und zu wischen und alles mögliche zu machen, aber genau einen getroffen zu haben. Und das ist ja mein heutiger Partner, mit dem ich auch in Schweden lebe. Ich kann für mich natürlich sagen Jackpot hat total gut funktioniert. Mega romantische Geschichte. Mein Partner hat natürlich nicht nur mich getroffen. Ich weiß aber auch, dass du auch eine ziemlich romantische Liebesgeschichte selber hast. Die, die ich auch schon öfter mal gelesen habe. Erzähl aber ganz kurz, wie das mit deinem ersten und zweiten Date so war. Und ähm, ja, ich glaube, das ist wirklich einfach eine schöne Liebesgeschichte.
Nina Deissler: Ja, ist es. Ich muss mal gucken, wie kurz ich die erzählen kann. Also es muss dazu gesagt werden. Ich habe in der Zeit, das war 2007 in Hamburg, relativ viel gemacht im Bereich Musik. Ich war da sehr aktiv und es war eben auch die Zeit, das war ja eher noch so Pre-Facebook, das war so die Hochzeit von MySpace und ich habe in einem mir sehr in meinem Stamm Live Musikklub mit den Besitzern gesprochen und wir haben so über zu Unrecht unbekannte Künstler gesprochen. Und der und der ist so toll. Und wieso hat der, wieso findet er nicht im Radio statt und so? Und dann fiel ein Name, der sagte mir nix, na ja, oder Claudius Mach. Und ich sagte. Wer? Na, so wie du kennst Claudius nicht. Aber so? Und dann sagte der andere Ja, aber der kommt aus Berlin. Sie kennt ja die Hamburger alle. Ne, der Name sagt mir nichts. Und relativ kurze Zeit später sagte mir der Name dann aber doch was, weil der Name tauchte plötzlich immer irgendwo auf. Und dann schrieb mich eben genau dieser Claudius Mach bei MySpace an und da ging es erstmal nur um Musik und ich dachte Mensch, das ist doch der Typ. So, dann hatte ich den in so einem Video gesehen und dachte, hat der einen schönen Dachschaden und ach, das ist doch der Typ. Also der tauchte plötzlich überall auf. Dann fingen wir an, uns zu schreiben über Musik und dachte ich Mensch, der ist aber wirklich nett. Und ja, irgendwie merkte ich, ohne dass ich den je live irgendwie gesehen angefasst hatte, dachte ich, irgendwas ist da. Und das kriegte so ganz interessante Wendungen und so und ich habe da gerade mein erstes Buch geschrieben und dann konnte ich, irgendwann konnte ich nicht mehr schlafen. Also das gibt's doch nicht. Und dann habe ich dem gesagt Du, pass mal auf, wir haben jetzt uns irgendwie in 14 Tagen 100 Emails geschrieben. Ich muss eigentlich ein Buch schreiben, aber ich sitze immer nur so vor dem Rechner und wir müssen uns jetzt mal sehen. Und dann bin ich nach Berlin gefahren, weil er nicht weg konnte. Und dann habe ich ihn besucht. Und ich bin wirklich also drei Stunden hingefahren, habe ihn zwei Stunden besucht, bin drei Stunden zurück. Und dann sagt meine Freundin damals zu mir und und und wie ist er? Sagte ich, den heirate ich. Das kannst du so nicht sagen. Du hast ihn jetzt einmal getroffen. Naja, lange Rede, kurzer Sinn. Beim zweiten Date hat er mir einen Heiratsantrag gemacht. Und da. Ich war vorgewarnt. Ich wusste das, weil er sagt: Ich habe ein Lied für dich geschrieben. Und ich dachte Wow! Und kriege ich das zu hören? Und dann sagt er Ja, nun ist ein Heiratsantrag. Und ich musste so lachen, weil ich hatte das vorausgesagt. Und es ist alles genau so eingetroffen. Und es ist eine völlig irre Geschichte. Und ich sage immer, jedem macht das nicht nach. Aber die Mechanismen, wie es dazu kommen konnte, was bei mir sich verändert hat, also was passieren musste, damit das überhaupt möglich war. Das sind schon Dinge, die bringe ich heute Leuten bei. Und ich sage jedem Keine Sorge, ihr müsst nicht beim zweiten Date Ja sagen, aber es gibt einfach ein paar Dinge, die ich gelernt habe dabei. Und die kann jeder lernen. Nein, ist es nicht. Es ist nicht immer nur Glück.
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Das ist schon auch Methode am Werk.
Laura Roschewitz: Ja, du sagst ja auch Glück in der Liebe ist kein Zufall, wenn ich das richtig mit dir in Connection bringe. Jetzt möchte ich gerne abschließen, sozusagen noch eine Sache. Und zwar gehen wir noch mal auf, sozusagen auf die auf die Ebene der Unternehmerinnen. Uns hören ja auch ganz viele Selbstständige oder Menschen in Gründung zu. Und jetzt hast du eben gesagt und das ist was, das triggert mich auf eine ganz interessante Art und Weise. Du hast 13 Bücher geschrieben und ich weiß auch, das erinnere ich noch, als wir damals in Hamburg gesprochen haben, haben wir auch über Bücher gesprochen. Und da habe ich, habe ich dich gefragt, wie hast du das gemacht? Weil ich das so spannend finde. Und dann hast du mir gesagt, ich weiß es nicht mehr wortwörtlich. Aber du hast mir gesagt, dieser ganze Firlefanz darum, dass man drei Jahre an einem Buch sitzen muss auf dem Retreat und immer nur noch schreiben den ganzen Tag und nichts anderes machen. Das stimmt bei dir nicht. Setz dich einfach hin, schreibst das und nach ein paar Wochen ist es fertig. Das ist das, was ich abgespeichert habe. Korrigiere mich. Das ist wahrscheinlich jetzt ein bisschen sehr vereinfacht.
Nina Deissler: Kommt gut hin.
Laura Roschewitz: Aber das habe ich abgespeichert unter Nina Deissler in meinem Kopf mit Buch. Und das trage ich auch seitdem tatsächlich mit mir rum, das hat mich immer mal wieder hat das so eine Windung in meinem Gehirn gemacht. Ich kenne sehr viele Menschen, die sehr gerne ein Buch schreiben würden oder hätten und ich gehöre dazu. Hast du da noch mal wirklich so einen Nina Deissler Einblick, wie das bei dir funktioniert?
Nina Deissler: Klar, easy. Also das eine ist, das eine ist und das muss ich sagen, das kann man wahrscheinlich nicht lernen. Ich habe wirklich ein Talent dafür, dass das Sprache ist, mein Ding. So, das ist es. Da muss ich sagen, es ist für mich nachvollziehbar, dass es nicht jedem so leicht fällt wie mir. Nichtsdestotrotz, und das ist ganz, ganz wichtig das, was uns am meisten blockiert, ist nicht, das ist doch nicht, dass du kein Inhalt hast. Na, sondern das, was uns am meisten blockiert ist das wir, das wir irgendwo mal gelesen haben, dass es ein Prozess ist und es dann die Muse küssen muss und dass es ganz furchtbar schwierig ist. Und das ist es nicht. Ist es nicht. Wenn ich. Wenn ich ein Thema habe und ich kenne mich in diesem Thema aus, dann kann ich ein Buch schreiben. Und wenn ich eine Seite schreiben kann, dann kann ich ein Buch schreiben. Und es ist ganz, ganz, ganz einfach. Du setzt dich hin und du schreibst eine Seite und auf dieser eine Seite schreibst du folgendes. Als erstes schreibst du: Worum geht es grundsätzlich in diesem Buch? Eine Art Titel und es muss noch nicht der Endtitel sein. Es kann ein Arbeitstitel, es kann einfach nur. Wenn du zum Beispiel ein Buch darüber schreiben möchtest, wie man leichter seine Ängste loswird, dann schreibst du dahin, wie man leichter seine Ängste loswird. So und dadrunter schreibst du 10, 15, 20, 25 Sachen, von denen du weißt, das ist, was jemand tun muss, um seine Ängste loszuwerden. Erstens. Was weiß ich? Ja, erstens die Angst benennen. Zweitens: Was muss man über Ängste wissen, um seine Angst verstehen zu können? Drittens: Was sagen denn andere darüber? Warum fällt es uns denn so schwer? Viertens: Methode 1 um die Angst loszuwerden. Fünf Und so weiter. Und so weiter. Das schreibst du einfach untereinander so, dann hast du ein Buch geschrieben. Weil du weißt ganz genau, was unter jeder dieser Zeilen drunter muss. Und dann nimmst du die erste Zeile und es ist dein erstes Kapitel. Und da schreibst du drunter Was? Was? Worum geht's? Was ist? Was muss man über Ängste wissen? Schreib's drunter und schreib meinetwegen vielleicht auch erstmal nur eine Seite. So, das heißt, wenn du unter jeder dieser Zeilen eine Seite geschrieben hast, dann hast du schon 10, 15, 20 Seiten. Dann denkst du dir die Übung dazu aus. Und so weiter und so, dann gehst du mehr ins Detail und mehr ins Detail und mehr ins Detail. Dann hast du für jede dieser Überschriften hast du vielleicht 4, 5, 6 oder 10 Seiten geschrieben. Zack, 200 Seiten Buch. Fertig.
Nina Deissler: Das ist, natürlich ist dann das Buch noch nicht endgültig fertig. Aber dann hast du aufgeschrieben, was in diesem Buch zu stehen hat. Und dann hast du plötzlich vielleicht 150 Seiten. Und dann fängst du an, dann liest du es eben noch mal durch, ist das okay, dann lässt du es jemand anders lesen. Was hast du verstanden? Was hast du nicht verstanden? Wo fehlt dir was? Aber das Ding ist, wir warten, glaube ich, viel zu lange mit unserem Output, weil wir oft Angst haben, der Output ist nicht gut genug. Da sind wir wieder beim selben Thema wie immer. Ja, und das ist das Einzige, weil Mut ist ja etwas, das wir nicht spüren. In dem Moment, wo wir ihn brauchen. Die Leute denken immer so, ah dafür brauche ich mehr Mut. Dann sind sie in einer Situation, wo sie Schiss haben, warten drauf, dass Mut kommt. Da kommt aber kein Mut.
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Weil, weil Mut ist eine Entscheidung. Mut ist: Ich mache, was zu tun ist, wenn ich Schiss habe.
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Und das ist im Grunde. Du brauchst den Mut, um ein Buch zu schreiben. Ist einfach nur ich entscheide jetzt, dass ich aufhöre, darüber nachzudenken, ob das gut genug ist. Und um es mal ganz krass zu sagen: Ich kotz einfach mein Content aufs Papier.
Laura Roschewitz: Ja.
Nina Deissler: Und wenn der Content auf dem Papier ist, wenn ich ihn in diesen Computer getackert habe, dann kann ich ihn besser machen. Und erst dann. Und der Content ist da.
Laura Roschewitz: Ich glaube, in dieser Minute sind ungefähr 250 Bücher geboren. So wünsche ich es mir auf jeden Fall. Weil ich kenne so viele von uns, die hier zuhören. Ich weiß, dass die das da die eine oder andere Idee auf jeden Fall rum brütet. Und ich bewundere dich dafür wirklich sehr, sehr, weil es so viele Menschen gibt, die das auch zu so etwas mystischem, großen eben machen. Und ich liebe diese Direktheit und Klarheit. Ich. Ja, ich habe mir ein paar Sachen notiert und ich danke dir an der Stelle schon mal sehr, sehr für diese, für diese tolle Dreiviertelstunde. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch mal, vielleicht in einem halben Jahr oder so eine Klappe, die Zweite machen. Ihr könnt ja auch gerne mal auf den gewohnten Wegen uns schreiben, entweder hier kommentieren oder uns eine direkt Message schicken. Was fandet ihr besonders spannend? Was würdet ihr Nina gerne zum Zweiten Teil des Podcasts irgendwann mal fragen? Was? Was sind eure Erfahrungen damit? Und. Nina, vielleicht magst du noch einmal, weil das mit den Shownotes manchmal von unterwegs am Handy nicht für alle so klappt, dass sie draufklicken. Sag doch einmal ganz kurz, wo findet man dich am besten? Was ist der beste Kanal, um jetzt noch weiteres zu erfahren von dem, was du gerade angeteasert hast?
Nina Deissler: Also ich glaube, es ist völlig wurst, da, wo man Nina Deissler eingibt, eigentlich mit einem scharfen S. Aber auch zwei S gehen wunderbar, weil die Handy Tastatur, das weiß ich aus Erfahrung, die wehrt sich immer so ein bisschen gegen diesen blöden Buchstaben. Nina Deissler mit zwei S. Einfach googeln bei Instagram oder bei Facebook eingeben. Ich bin wirklich leicht zu finden. Im Moment ist mein Lieblingskanal ist tatsächlich Instagram. Also so fürs fürs Miteinander in Kontakt kommen ist Instagram. Da ist es Nina.Deissler ist wirklich nicht zu verfehlen. Aber auch auf unserer Webseite gibt es also alle Infos, die man irgendwie braucht, wo man sich aussuchen kann, was einem gerade vielleicht am besten passt, wo auch der Podcast sehr schnell zu finden ist. Aber auch der ist überall, wo es gute Podcasts gibt, gibt es den "Mission Liebe Podcast" von Nina Deisler ist glaube ich nicht zu verfehlen.
Laura Roschewitz: Perfekt, sehr sehr cool. Ich danke dir sehr für diese Zeit und für die vielen, vielen Impulse. Mein Gehirn läuft jetzt noch ein bisschen weiter, da bin ich mir ganz sicher.
Nina Deissler: Und so soll es sein.
Laura Roschewitz: So soll es sein.
Nina Deissler: Weil ein gutes Coaching ist wie ein gutes Training. Man ist hinterher immer noch deutlich in einem anderen Zustand, als man vorher war. So soll es sein.
Laura Roschewitz: Ich danke dir sehr und wir wünschen euch allen jetzt erst mal einen wunderschönen Tag und hören uns wieder in der nächsten Folge Moin um Neun den Business Schnack mit Gretel und Laura. Bis dann.
Laura Roschewitz: Ciao.
Foto Laura: Kareen Kittelmann Fotografie
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