#249 - Arbeitsfluss & Fokus statt Chaos & Überforderung - Interview mit Martina Moreillon

Shownotes

Tausend offene Tabs? Überall Ordner auf dem Desktop? Dein Büro ist der Küchentisch? Dein Kalender reicht locker an Terminen für 3 Personen?

In diesem Interview mit Martina Moreillon blicken wir mal genauer hin, an welchen Stellschrauben wir unsere Selbstständigkeit verschlanken, vereinfachen, übersichtlicher gestalten und uns so mehr Freiraum schaffen können.

Dabei gilt: Jeder Mensch hat seine Dosis an Chaos & Struktur – nur ist es wichtig, diese auch umzusetzen für sich!

Hör’ unbedingt mal rein und erzähl: Bist Du eher #teamordnung oder #teamchaos ?

Martina Moreillon: https://www.martina-moreillon.com/

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Laura Roschewitz: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Schnack mit Gretel und Laura und hier spricht Laura und ich freue mich sehr, dass heute wieder Interview Zeit ist und ich die Ehre habe, eine Gästin vorzustellen, mit der das ja alles gerade ganz aufregend ist. Und wir erzählen auch gleich warum. Aber erst mal herzlich willkommen, liebe Martina und ich versuche auch deinen Namen noch mal auszusprechen. Martina Moreillon, Willkommen!

Martina Moreillon: Vielen Dank, Laura. Mega gut. Ich freue mich so da zu sein. Danke.

Laura Roschewitz: Ja, wie ihr und wie du vielleicht schon hörst, trennen Martina und mich auf jeden Fall ein paar Kilometer, denn wir schnacken heute von Schweden runter in die Schweiz und von Graubünden rüber hoch nach Österjütland in Schweden. Das heißt, da liegen, ich weiß es nicht, auf jeden Fall ein paar Kilometer zwischen uns. Und die haben uns aber nicht stoppen können, uns zusammenzubringen, hier heute zu dieser Podcast Aufnahme. Und das ist eine witzige Geschichte, weil Podcasts Aufnahmen sehr unterschiedlich zustande kommen, hier bei uns bei Moin um Neun. Manche Menschen kennen wir schon seit Jahren, manche Menschen sind auch vielleicht so was wie Freundinnen von uns oder Bekannte, andere sind ganz, ganz neue Gesichter in unserem Orbit. Und mit Martina ist es so, dass wir uns super super spontan zusammengeschlossen haben und eben schon sehr viel Freude an dem vorbereitenden Gespräch hatten, weil wir bisher wirklich so ein bisschen so ein Gefühl hatten von Blind Date in Zoom heute, denn wir kennen uns einfach noch gar nicht und deswegen können wir jetzt den Podcast nutzen, um uns gegenseitig auch ein bisschen zu erforschen. Martina, ich kenn dich wie gesagt nicht so gut und deswegen versuche ich mal in ein paar Worten unseren Zuhörenden zu erklären, wer du bist und danach darfst du das korrigieren, erweitern und noch mal in deinen Worten sagen. Martina ist eine Person, die Menschen, Frauen begleitet, dabei den Fokus wiederzufinden und zwar nicht so viel, sich ablenken zu lassen. Wer kennt es nicht, weg vom Chaos, sei es innerlich oder äußerlich, wieder in angenehme Strukturen zu kommen und wirklich wieder mehr in das Gefühl zu kommen von "Ich steuere das hier. Ich bin wirklich an meinem Fokus, an meinem Kern. Ich weiß, was ich tue." Weg von Überforderung, Überlastung, zu viele Reize, zu viel Ablenkung. Und eine Sache habe ich bei dir mitgenommen. Und zwar hast du gesagt: "Eat the frog". Ja, das Konzept haben wir hier auch schon mal vorgestellt und machen das auch gelegentlich zusammen mit unseren Smashies, dass wir morgens gleich zusammen ein paar unangenehme Aufgaben erledigen. Du hast gesagt, "Kiss the Frog", ist aber auch ein ganz angenehmer Gedanke und den fand ich ganz spannend. Schön, dass du hier bist und stelle ich doch gerne noch mal so richtig selber vor.

Martina Moreillon: Also vielen Dank, Laura, Ich engagiere dich gleich aus meine Vorstellerin. Du machst das mit Bravour. Ja, genau. Also ich ergänze einfach noch, mir ist auch wichtig, dass so wie die Frauen in den Arbeitsfluss, so nenne ich es kommen, weil ich habe früher ganz viel Stockendes erlebt und weiß daraus, wie sie ins Fließen kommen, wie ich ins Fließen komme. Und man hat vielleicht auch so alte Muster noch von der Anstellung her. Und einfach mal alles hinterfragen, durchbrechen und ins Fließen kommen. Genau. Und eben nicht Frösche essen, sondern Frösche küssen. Das macht mehr Spaß. Genau.

Laura Roschewitz: Erzähl doch mal, weil es mich persönlich interessiert und weil es häufig auch ein Bereich ist, der viele Zuhörende interessiert. Wie bist du dazu gekommen? Du hast da eben gesagt, du hast das früher auch gekannt, dass es gestockt hat. Und mich würde interessieren, was gab es für einen Moment in deinem Leben oder für eine Phase oder für einen? Manchmal sind es ja auch wirklich so Wachmacher Momente, wo du gesagt hast, dass du das für dich ändern möchtest. Vielleicht mal so als erste Frage und die zweite, wie ist es dann weitergegangen? Wie kam es dazu, dass du das auch für andere übernehmen und mit anstoßen möchtest?

Martina Moreillon: Also aufs erste ist mal, ich bin vom Kaufmännischen her habe ich wirklich alles durchlebt Großraumbüro, kleines Büro, Team, Verantwortung. Und da gibt ja ganz viel verschiedene Stellen, die stocken können. Und ich bin jetzt ein Mensch, der viel wahrnimmt, spürt. Und ein Großraumbüro war für mich der Horror. Also das war so, ich kann mich gar nicht fokussieren. Ich hätte meine Kapuze aufhaben müssen, Scheuklappen, und dann wäre es gegangen. Und da habe ich einfach auch angefangen, ja reinzuspüren. Wo komme ich mehr in den Fluss? Was darf ich mir erlauben? Wo kann ich mich rausnehmen? Und klick gemacht hat es. Ich bin jetzt 39 Jahre alt. Und bin vor dreieinhalb Jahren Mutter geworden. Ich bin wieder ins Kaufmännische gegangen danach und habe dann gemerkt nee, irgendwie nicht. Es geht einfach nicht mehr. Und ich bin die ganze Zeit war ich auf der Suche nach meinem Herzens-Business. Und dann habe ich Romana gebucht. Sie macht ein astrologisch, Business-Astrologie nennt sich das und sie führt sozusagen Frauen mit dem Horoskop zu ihrem Herzens-Business, weil ja eben manchmal es ist so nah. Ich sehe es auch bei meinen Kundinnen. Es ist so nah. Und doch, man sieht es nicht alleine. Das kennst du vielleicht auch?

Laura Roschewitz: Absolut. Ja.

Martina Moreillon: Genau. Und das war so der Moment, wo ich gesagt habe Nee, also. Ich brauch meine Herzens Aufgabe, weil das ist auch etwas, das nährt und nicht ausgelaugt und eben deshalb finde ich so wichtig. Ich unterstütze auch Frauen, die ihr Herzens-Business gefunden haben, also nicht diejenigen, die irgendwo angestellt sind. Genau, weil da sind Welten dazwischen.

Laura Roschewitz: Ja, Ja, total. Wie kann das denn zum Beispiel aussehen? Vielleicht hast du mal so ganz konkret. Ich könnte mir vorstellen, dass es einigen noch ein bisschen schwer fällt, sich so konkret vorzustellen. Vielleicht hast du mal ein, zwei Geschichten von Frauen, die du begleitet hast. Was können das so für Themen sein? Wie kommen diese Frauen zu dir und wie gehen sie dann auch wieder? Oder was ist die Transformation? Was ist der Schritt, die sie mit dir zusammen machen? Und das vielleicht auch mal so ganz wie gesagt ganz praxisnah, weil ich kann es auch nicht ganz fühlen. Aber Klarheit und Fokus sag ich erst mal Jo, das ist super, Arbeitsfluss ist auch toll, aber was ganz konkret kann das bedeuten?

Martina Moreillon: Genau. Also bei der einen Person war es zum Beispiel, sie hatte gar keinen richtigen Arbeitsplatz, also sie war im Homeoffice. Homeoffice war zwischen Kühlschrank und Esstisch, Esstisch war ihr Arbeitsplatz. Sind die Kinder nach Hause gekommen war sie die Flüchtige. Sie musste weichen, Sie musste alles schnell, schnell zusammenpacken, hatte so auch keinen Raum. Also ich sage nicht, dass jeder einen Raum, ein Büro benötigt, dass ich glaube, man darf sich da einfach seinen Raum schaffen. Und am Ende des Programms ist es so wie sie hat jetzt ihren eigenen Raum im Raum, im gleichen Raum aber anders positioniert, anders gestaltet, wo sie auch viel besser im Fluss ist. Sie kann sich besser konzentrieren, sie darf bleiben, wenn jemand nach Hause kommt. Also das war ein Aspekt davon.

Laura Roschewitz: Ja.

Martina Moreillon: Es war auch so ganz wichtig, weg von also ein anderer Aspekt, weg vom immer verfügbar sein müssen. Also dieses auf Insta, auf Mail. Wenn meine Kundinnen etwas brauchen, ich muss sofort antworten. Und sich dieses erlauben. Hey! Dann ist diese Zeit und die andere Zeit bin ich aber im anderen Sinne für meine Kundinnen da, in dem ich etwas produziere oder einfach so dieses Verständnis von. Dass es mir gut geht, dieser Switch, das finde ich extrem wertvoll.

Laura Roschewitz: Genau glaube ich ein sehr, sehr großes Thema meiner Erfahrung nach von mir, aber auch von vielen Frauen, mit denen wir arbeiten, tatsächlich so, diese ständige Verfügbarkeit, ständige Erreichbarkeit. Ich habe gerade gestern einen Vortrag gehalten zum Thema Mentale Gesundheit für Selbständige und da habe ich den AOK Fehlzeiten Report aus Deutschland sozusagen zitiert. Und da kam wieder hervor, dass die ständige Erreichbarkeit bei Selbstständigen, vor allem wenn man dann mal ein bisschen die Studienlage anguckt, einer der größten Stressfaktoren ist, der sich dann auch wirklich auf die mentale Gesundheit auswirkt. Wie nimmst du das wahr, vielleicht bei dir selber, aber vor allem auch bei den Menschen, mit denen du arbeitest. Also ist das für viele ein großes Thema.

Martina Moreillon: Also Stress, selbstgemachter Stress. Ja, ich habe das Gefühl, das ist sehr groß. Und da setze ich auch ein bisschen an, weil vielleicht stresst dich jetzt also nicht dich selber, aber die Unordnung am Arbeitsplatz. Vielleicht schiebst du wirklich deine To Do´s von heute auf morgen und vielleicht stresst dich die Planung oder eben die ständige Erreichbarkeit und da gehe ich dann tiefer mit der Kundin und schau wirklich okay, was stresst dich, weil wir verändern nicht das, was dich nicht stresst. Das bringt nichts.

Laura Roschewitz: Ja.

Martina Moreillon: Jemand hat vielleicht den Desktop voll mit Icons und Ordner. Und gewisse kriegen die Krise. Ja, du weißt was ich meine.

Laura Roschewitz: Absolut.

Martina Moreillon: Ja oder wissen auch im Chaos, wo sie was finden. Und da bin ich wirklich. Gehen wir so rein. Okay, was stresst dich? Also, wo ist die Problematik? Also nicht nur Problematik bezogen, aber auch zu sehen. Was ist schon gut, was funktioniert und was darf noch in den Fluss kommen?

Laura Roschewitz: Ja. Und das heißt aber, dass du sozusagen Frauen sowohl bei der inneren Ordnung. Also es gibt ja so einen Aspekt der inneren Ordnung, also wie verzettelte ich mich? Vielleicht, weil ich einfach nicht so gut kann, gerade aufmerksam zu sein oder weil mich Dinge stressen, zum Beispiel Ansprüche an mich selber oder Erwartungen oder vielleicht auch alte Themen, Glaubenssätze und aber auch ganz manifeste Dinge wie zum Beispiel die Kacheln auf meinem Desktop oder die Oberfläche von meinem Schreibtisch oder die Ordnerstruktur in meinem Schrank oder so. Also es gibt sozusagen diese beiden Aspekte. Hab ich das richtig verstanden?

Martina Moreillon: Ja. Also das ist für mich halt so auch ein bisschen so wie innen, so außen, so außen wie innen. Also das ist ja nicht unbedingt so getrennt. Wenn ich meinen Schreibtisch ansehe, dann ist das für mich so ah. Und dann kommt diese innere Ruhe auch wieder. Okay. Und jetzt kann ich wieder Unordnung machen, damit ich nachher wieder …

Laura Roschewitz: Ja. Das heißt dich selber. Das würde mich noch mal interessieren. Wie ist deine Reise zum Thema Ordnung? Hast du dein Leben lang ein ordentlicher Mensch oder wie ist die Geschichte da? Vermute ich doch irgendein Nugget, was sich mal hinzugucken lohnt.

Martina Moreillon: Hahaha, Du bist gut. Ja, genau. Also, ich bin sozusagen ordentlich auf die Welt gekommen. Weil ich weiß nicht, ob du dich mit Astrologie auseinandersetzt. Ich bin Jungfrau und im Aszendent auch Jungfrau. Und das ist eine üble Mischung. Also.

Laura Roschewitz: Mein Beileid.

Laura Roschewitz: Ja, das klingt fast wie eine Diagnose. Ja, doppelt Jungfrau.

Martina Moreillon: Ja, genau. Also die, die es wissen, die verstehen es. Und es war wirklich so, also in der Schule. Die Stifte, weißt du die Farbstifte gespitzt, auch schön beieinander. Alles musste was mit dem Maßstab schön Platz haben. Und dann habe ich eben gehört, dass diese Jungfrau im Aszendenten etc. die seien so ordentlich. Dann habe ich gedacht nee, also so, sorry, aber so einfach kannst du mich nicht in eine Schublade stecken. Und dann habe ich die Unordnung in mein Leben geholt und das hat mir nicht gut getan. Ja, das war sozusagen entgegen meinem Naturell.

Laura Roschewitz: Ja.

Martina Moreillon: Und ja. Habe dann viele unschöne Dinge erlebt, habe die Unordnung lange beibehalten. Bin viele Male auf die Fr… geflogen.

Laura Roschewitz: Ja.

Martina Moreillon: Wortwörtlich. Und ja, habe dann langsam wieder den Weg zurückgefunden und habe eben durch das auch gemerkt, was die Ordnung außen in mir, also die Ordnung im Außen in mir auslöst und umgekehrt. Es ist so wie ein Spiegel, den du genau betrachten kannst.

Laura Roschewitz: Wir lachen gerade. Ich lache gerade, weil ich kurz mal Mikro ausmachen musste, weil mein Hund hier angefangen hat, ein bisschen wildes Chaos zu machen. Ich habe das schon prognostiziert. Podcast Aufnahme mit Hund ist vielleicht ein bisschen wie Podcast Aufnahme mit Kind immer ein kleines Restrisiko, aber das kriegen wir hin. Ich fand das gerade super interessant und da kam mir sofort die Frage in den Sinn. Wenn jetzt uns vielleicht jemand zuhört. Ich meine, meistens lebt man ja einfach so, wie man so lebt. Man lebt irgendwie so vor sich hin, man hat sich mit Dingen arrangiert, mit manchen mehr, mit manchen weniger. Manche verändert man, manche lässt man so. Was würdest du sagen? So aus deiner Expertinnen Sicht. Was würdest du sagen? Woran merke ich denn, dass ich vielleicht eigentlich vom Naturell, wie du es auch gerade beschrieben hast, zum Beispiel ordentlicher? Also woran hast du das gemerkt oder woran haben deine Kundinnen das gemerkt, dass es eigentlich nicht stimmt, also dass dieses Innen und Außen nicht harmoniert, sondern dass sie irgendwie vielleicht im Außen, sei es auf dem Computer oder im Kalender oder im Büro oder im Kinderspielzimmer oder wo auch immer, dass ihnen das nicht passt. Ich nenne das ja immer, dass es nicht artgerecht ist. Woran merkt man das? Woran hast du das gemerkt? Woran merken das deine Kundinnen vor allem?

Martina Moreillon: Also ich habe immer das Gefühl, es ist so ein bisschen ein Stresspegel, den man wahrnehmen kann. Vielleicht braucht es dann eben ein bisschen mehr, bis der Stress wirklich groß ist. Also bei mir war es dann früh mal ein Burn out etc. Also halt einfach diese Geschichten und das ist es so. Und vielleicht merkst du es eben gar nicht selber so gut. Vielleicht brauchst du wie manchmal etwas von außen, das dich eben auf den Boden bringt, oder? Also wenn ich mit den Kundinnen rede, dann ist es nicht unbedingt, sie haben Unordnung, aber sie sind froh, weil sie nachher noch besser organisiert sind oder noch besser finden oder noch klarer etwas sehen. Weil ja Unordnung, Ordnung ist auch eine Definition, die du, die jeder Mensch selber macht. Was ich vielleicht ordentlich finde, findest du vielleicht unordentlich.

Laura Roschewitz: Absolut. Ich glaube, ich weiß nicht, wie es euch beim Zuhören geht. Ihr könnt uns ja auch gerne mal einen Kommentar schreiben. Entweder Martina oder mir. Ihr seht natürlich auch wieder alles verlinkt in den Shownotes, wie ihr sozusagen direkt Kontakt zu Martina aufnehmen könnt. Wie gesagt, das ist mein Thema, da will ich mehr erfahren. Ich glaube, aus meinem Leben und aus vielen Freundinnen und auch aus dem Arbeitskontext, dass es auch häufig vielleicht eine Paarthematik sein kann, dass Menschen einfach eine andere Wahrnehmung haben für Ordnung. Also das muss jetzt gar nicht so Rollennormativ sein, dass die Frau immer ordentlicher ist als der Mann. Aber ich, ich nehme das schon so wahr, dass es Situationen gibt, wo eine Person sagt, ich habe auch lange in WGs gelebt, zum Beispiel, da war das häufig ein Thema, ist es super unordentlich oder es ist super dreckig hier und die andere Person sagt "Hey, alles easy, ist doch super hier. Ich bin erst in drei Wochen wieder mit Putzen dran." Also ich glaube, das ist einfach auch sehr. Also das kann ich mir schon vorstellen. Das ist sehr, sehr unterschiedlich. Was hast du denn vielleicht für eine Idee? Würde mich interessieren so einen spontanen Tipp oder eine Idee oder ein Impuls für jemanden, der vielleicht gerade jetzt in einer Situation lebt, sei es beruflich oder überhaupt im Leben, und sagt: "Eigentlich fühle ich mich nicht richtig wohl. Und ich habe schon das Gefühl, dass hier ein bisschen mehr Chaos herrscht, als ich, das eigentlich mir das guttut." Also ich könnte mir vorstellen mit Kindern, dass das ein großes Thema ist, weil ich bin jetzt aktuell ohne Kinder. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es für viele Mütter oder überhaupt Menschen, die mit Kindern zusammenleben, ein Thema ist, dass so wie ich es mitbekomme, doch relativ häufig Chaos ist und Kinder auch ein ganz anderes, ganz andere Wahrnehmung oft haben. Es sind, glaube ich nicht alles so Kinder, wie du es warst, sondern ich glaube, es gibt auch sehr viele Kinder, die eher so omnipräsent sind mit ihren Sachen und die Stifte in allen Reihenfolgen überall rumfliegen.

Martina Moreillon: Ja, also wenn ich jetzt meine Mutter frage, wie ich wirklich war, dann kommt vielleicht auch was anderes raus. Ja, ich finde so, also mit Kindern, das ist wirklich eine andere Liga ohne irgendwas schwieriger. Ja, aber da habe ich schon mal eine andere Herausforderung auch kennengelernt. Genau. Also sei nur schon mal das Hirn, wo dann vielleicht nicht mehr so viel funktioniert wie vorher. Der Fokus, du bist plötzlich viel verstreuter oder es wird viel mehr von dir gebraucht. Und wenn du jetzt so an einem Punkt bist, wo du sagst okay, viel Unordnung herrscht deinem Leben. Ähm. Definiere mal! Hast du einen Bereich, wo die Unordnung am größten ist? Aber ebenfalls vielleicht. Ich glaube, man hat so ein bisschen Themen wie zum Beispiel Papierkram oder halt elektronisch oder ich fühl mich einfach, ich komm nicht gerne an meinen Arbeitsplatz, das gibt's ja auch.

Laura Roschewitz: Ja.

Martina Moreillon: Leute die überall arbeiten und ich liebe… Also ich finde das super dort arbeiten, wo eben an der Sonne arbeiten und so unbedingt, wenn man es gerne hat. Aber wenn du dann permanent nicht gerne an deinen Arbeitsplatz gehst, entweder ist dann was mit der Arbeit nicht so gut oder halt wirklich: Gönn´ dir einen Arbeitsplatz, an dem du gerne hinkommst, an dem du dich wohlfühlst. Also. Ähm. Ja. Und dort wie das Thema herauskristallisieren und vielleicht einfach mal so runterschreiben. Ja, was? An was liegt es? Oder einfach wo? So wie eine Detektivin. Lupe auf und dann mal grübeln. Wo entsteht auch Unordnung? Also ist…

Laura Roschewitz: Das finde ich mega spannend. Das finde ich super spannend, weil ich gerade so innerlich meine Bereiche durchgegangen bin und ich glaube, ich bin da sehr, sehr ambivalent. Ich habe Bereiche, wo ich sagen würde, da bin ich super, super ordentlich und da fühle ich mich auch sehr wohl mit zum Beispiel mein E Mail Posteingang. Also ich habe so eine Zero Email Geschichte. Das heißt mein Ziel ist immer null Emails in meinem Posteingang zu haben. Das schaffe ich nie. Aber wenn ich über zehn in meinem Posteingang habe, werde ich nervös. Ich versuche das schon sehr niedrig zu halten und das klappt auch sehr, sehr gut. Früher dachte ich immer, das kann ja gar nicht klappen und hier sind ja 200 ungelesene Emails und so, und wenn ich das jetzt sehe, bei anderen kriege ich richtig so ein beklemmendes Gefühl in der Brust, wenn ich so 2500 Emails im Posteingang sehe. Das finde ich ganz fürchterlich. Also das zum Beispiel hilft mir mega, mich zu strukturieren und zu sehen okay, wie viel Workload ist gerade wirklich da? Was muss ich wirklich noch beantworten? Also ich kriege dadurch ein total gutes inneres Gefühl. Und genauso ist es auch auf meinem Laptop zum Beispiel. Da habe ich mir dieses Jahr auch ein Coaching gegönnt und habe einfach mal aufgeräumt, weil ich immer alles irgendwo gespeichert habe, auf irgendeinem Desktop, irgendwo. Ich hatte keinen Plan, wie das alles miteinander zusammenhängt und da erst mal eine Ordnerstruktur angelegt habe, da fühle ich mich sehr erwachsen mit und finde das ganz großartig. Und dann gibt es aber auch so Bereiche, das ist vielleicht auch typisch, das kennst du bestimmt auch. Ich zum Beispiel arbeite ja auch viel in Canva und habe ja auch ein Team mit meiner VA und noch einer anderen Frau und da ist es zum Beispiel das Mega Chaos und ich habe neulich erst gemerkt, dass ich eine Workshop Anfrage bekommen habe und es war eigentlich ein tolles Thema. Das hätte das… Also es war wirklich toll und ich habe so gedacht Ja, ja, das wäre toll. Aber ich habe keinen Bock die Powerpoint Präsentation vorzubereiten, weil alle meine Inhalte ich habe die Inhalte alle, aber die sind halt irgendwo. Und das macht mir immer so wahnsinnig schlechte Laune, wenn ich Powerpoint Präsentation vorbereiten muss. Ich habe das richtig gespürt. Das hat mir so richtig die Energie gezogen. Und dann habe ich meiner VA jetzt den Auftrag gegeben, das bitte zu strukturieren diesen Bereich, weil ich weiss ja, dass es geht durch meine, meine Emails und meinen Laptop. Also das sind vielleicht so Bereiche, über die vielleicht nicht jeder schon nachgedacht hat, die ich jetzt auch noch relativ neu in meinem Leben habe, tatsächlich aber die mir extrem geholfen haben, um mich besser zu fühlen. Bei Canva warte ich drauf. Nächste Woche werden wir uns das zusammen angucken. Ich kann dann ja mal berichten.

Martina Moreillon: Unbedingt. Weil eben das sind genau die Dinge. Das geht ja gar nicht, dass du wie. Das das so eine Hemmschwelle ist. Also, weißt du, das finde ich so schade. Es ist machbar, es ist gut machbar. Und deine Workshop Teilnehmenden wissen jetzt, also sehen jetzt vielleicht mega traurig, dass es nicht stattgefunden hat oder findet es doch statt?

Laura Roschewitz: Ja, es findet statt. Ich habe mich dann überwunden und habe gesagt Ja, ich mach das. Ich habe das zum Anlass genommen und habe dann sozusagen gesagt ich investiere das Geld, was ich mit dem Workshop umsetze, in meine Va und in mein Team, dass wir es einmal vernünftig aufstellen, weil es ist ja meistens auch gar nicht so, ich sag mal gar nicht so ein Hexenwerk, aber wir machen das, ich weiß nicht wie du das wahrnimmst. Aber ich habe häufig das Gefühl, wenn wir es dann mal angehen. Dann geht es manchmal auch viel schneller, als wir vorher so gedacht hatten, oder? Also viel einfacher. Nicht unbedingt nur schneller, sondern einfach so, Es ist dann möglich und vorher ist oft so ein Gefühl von. Wie soll das denn gehen?

Martina Moreillon: Ja und das ist eben diese, dieses Ohnmachtsgefühl, dieses Überwältigende. Und eigentlich wird die Maus zum Elefanten. Es ist aber eigentlich eine Maus. Aber weil das immer so ein Thema ist, wo du vielleicht nicht gerade eine Lösung hast oder wie so auch immer irgendwelche Blockaden, wird es immer größer und größer. Das ist…

Laura Roschewitz: Ja. Absolut, ja. In den Bereichen habe ich das festgestellt. Und auch das andere, was du eben gesagt hast zum Thema Büro. Ich habe ja ganz neu ein externes Büro. Ich arbeite ja nicht mehr von zu Hause nach Jahren Homeoffice und merke erst jetzt, wie gut das für mich jetzt gerade ist. Kann auch sein, dass ich irgendwann wieder im Homeoffice arbeite oder mal tageweise und so, aber ein Büro zu haben, das nach meinen Bedürfnissen eingerichtet ist, wo ich gut sitzen kann, das fängt schon mal damit an ich saß vorher immer auf so einem relativ ungemütlichen Platz irgendwie. Also das kann ich nur auch jedem empfehlen aus dem ganz praktischen Erleben, was ich hier gerade sozusagen mache. Das ist einfach schön ist. Und ich habe zum Beispiel einen total schönen großen Teppich in meinem Büro und da kann ich mich in der Pause mal drauflegen. Das finde ich super angenehm, einfach mal so auszustrecken und sich so was zu gönnen, hast du vorhin, glaube ich auch gesagt. Sich das selber auch wert zu sein, sich einen schönen Arbeitsplatz einzurichten und zu gestalten, wo wir doch so viel Zeit verbringen, vor allem wir Selbstständige.

Martina Moreillon: Und eben ich habe da noch mal einen Post gemacht. Wir Frauen, also ich arbeite auch mit Müttern und da ist es oft Ja, ich habe den Schreibtisch von den Kindern oder ich habe da noch ein Schulheft von dem Kind, da hat es noch drei Seiten Platz. Ich also einfach dieses Aufbrauchen, sich nicht wert sein. Und eben das macht es so schön mit den Pausen, also dieses sich so gut schauen. Ich finde, das gehört einfach alles auch mit dazu. Und das ist so wichtig. Ja.

Laura Roschewitz: Total. Wenn uns jetzt jemand zuhört und sagt, das ist ja mega spannend, dann ist beim Podcast aber ein bisschen die Herausforderung, dass die Leute auch zu dir finden. Deswegen bitte ich dich noch mal deinen vollen Namen und den Kanal, wo man dich am besten findet, weil manche sitzen jetzt im Auto und können gerade nicht auf die Shownotes klicken und dann kommt gleich der nächste Podcast und dann haben sie es vielleicht wieder vorerst vergessen. Deswegen sag doch einmal noch mal, wo man dich gut finden kann und wo man mit dir auch in Kontakt treten kann nach diesem Podcast.

Martina Moreillon: Sehr gerne. Danke Laura. Also das ist Martina-Moreillon.com oder halt auf Insta auch Martina Moreillon. Der Name ist ein bisschen die Herausforderung.

Laura Roschewitz: Ich habe schon Ich habe vorhin schon gesagt, ich könnte das jetzt sehr deutsch aussprechen und könnte sagen vielleicht hilft das bei ein oder anderen Moreillon mit Doppel L. Ich glaube, dass das nicht wie Martina es gerne hört. Und das ist, glaube ich, auch nicht, wie man es eigentlich ursprünglich ausspricht. Aber es hilft euch vielleicht und schaut unbedingt mal bei Martina vorbei. Auf der Seite für Impulse, schreibt ihr. Wir freuen uns immer riesig nach Podcast folgen, wenn ihr uns Feedback gebt, wenn ihr erzählt, was ihr mitnehmen konntet aus der Folge, wo es euch vielleicht inspiriert hat oder auch wenn ihr Lust habt, mit Martina zu arbeiten und gibt uns da doch noch mal vielleicht so ein, zwei Einblicke. Wie kann man denn mit ihr arbeiten?

Martina Moreillon: Genau. Also ich plane jetzt gerade den nächsten Workshop, wo wir dann in die Planung einsteigen. Ich nenne es liebevolle Planung. Also nicht, dass du dich durch peitscht, sondern dass du wirklich eine Planung machst, mit der du gerne arbeitest und auch die Punkte machst, die da drauf stehen. Das ist ja auch so was.

Laura Roschewitz: Ja.

Martina Moreillon: Ja und ich habe das Datum noch nicht, aber fängt bald an, etwa so in zwei, drei Wochen, passend zum neuen Jahresbeginn dann 2023 und da seid ihr herzlich eingeladen. Es ist gratis. Laura wir haben gar nicht gesagt, wann der Podcast veröffentlicht wird.

Laura Roschewitz: Genau. Genau. Wir gucken mal, wir schreiben das alles so in die Shownotes, dass ihr jetzt den passenden Workshop von Martina bekommt. Dann könnt ihr sozusagen, es passt wahrscheinlich perfekt. Ihr solltet unbedingt mal bei Martina vorbeischauen, weil wahrscheinlich findet jetzt ungefähr der Workshop statt und ansonsten schreibt die Martina einfach und guckt mal vorbei. Dann gibt es bestimmt auch noch mal wieder was Neues am Angebot. Aber das wird glaube ich schon ganz gut passen vom Timing.

Martina Moreillon: Genau. Und ich begleite einfach die Frauen innerhalb von acht Wochen im eins zu eins, weil das wirklich auch alles umgesetzt wird, dass es im Fluss ist. Und manchmal startet man mit einem Gefühl: Ja, es ist ja gar nicht so schlimm. Und wenn die Teilnehmerinnen drauf sind, dann ist es so: Wow!

Laura Roschewitz: Ja.

Martina Moreillon: Also ja. Genau das ist wunderschön zu sehen.

Laura Roschewitz: Vielleicht zum Abschluss noch, was hast du für eine? Hast du eine Motivation für unser Zuhören? Vielleicht für die, die sagen, die vielleicht auch gerade ein bisschen im Chaos stecken oder die gerade merken, irgenwie ist hier überall so ein bisschen der Wurm drin. Oder irgendwie ist alles ein bisschen chaotisch. Das Kinderzimmer, das Auto, der Laptop, mein Schreibtisch. Was hast du für einen Mutmacher hier auf den letzten Metern von der Podcastfolge?

Martina Moreillon: Mutmacher. Also, ich würde sagen, gönn dir die 30 Minuten. Ich schenke dir 30 Minuten. Lass uns austauschen, weil ich finde es so, Ich möchte wirklich, dass du genügend Zeit für dein Herzens Business hast. Also meld dich an bei mir beim Termin und du bekommst dann schon erste Impulse, die dich da weiterbringen. Und ja, vielleicht noch ein Mutmacher. Ich habe das Gefühl. Jeder findet seine Ordnung, wenn er wirklich anfängt zu hinterfragen, wo und wieso entsteht die Unordnung.

Laura Roschewitz: Ja, jeder findet seine Ordnung. Das sind schöne, abschließende Worte. Ich danke dir sehr, liebe Martina, für das schöne Interview und ich hoffe sehr und ich bin mir sicher, dass ihr was mitnehmen konntet und dass ihr vielleicht an einer ganz interessanten Stelle angeregt worden seid durch diese Podcastfolge. Danke dir, Martina, rüber in die Schweiz.

Martina Moreillon: Ich danke dir, Laura, zurück nach Schweden.

Laura Roschewitz: Und wir hören uns wieder in der nächsten Woche mit einer neuen Folge Moin um Neun am Dienstag geht es weiter und lasst uns gerne ein paar Sternchen da ein Kommentar und schickt uns gerne, Martina und oder uns eine Nachricht auf Instagram oder wo auch immer. Wir erreichen uns schon. Bis dann. Macht's gut. Tschüss.

Martina Moreillon: Tschüss.

Foto Laura: Kareen Kittelmann Fotografie

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