#256 - Überforderung, Kontrolle loslassen, Ungeduld – So sieht es hinter den Kulissen aus
Shownotes
Gretel ist seit 3 Monaten immer wieder krank. Seit 4 Wochen jetzt so richtig. Mit Migräne, Corona-Spätfolgen-Reizhusten, Rippenfellentzündung - und kotzenden Kindern. Diese Podcast-Folge ist deswegen eine von “unter ihrem Schreibtisch”. Eine teils konfuse Mischung aus Gedanken zu Überforderung, Kontrolle loslassen, wahnsinniger Ungeduld und – wo auch immer die dann plötzlich herkam – Dankbarkeit.
Hör dir diese Folge an und du wirst sehen: Wir alle strugglen. Wir alle haben Zweifel. Wir alle haben manchmal keinen Bock mehr. Und wenn du drüber reden möchtest - weil Reden manchmal echt gut hilft - dann erzähl mal, was bei dir grad so los ist.
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Moin, moin und willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Businessschnack mit Laura und Gretel. Die Folge heute nehme ich von unter meinem Schreibtisch auf. Und wenn du mich ein bisschen kennst, dann weißt du, dass ich unter diesem Schreibtisch sitze, wenn was sehr anstrengend war, wenn ich mich irgendwie erholen muss, wenn ich mich vielleicht sammeln möchte oder auch, wenn ich mich vor was verkriechen möchte. Und ich würde sagen, heute, jetzt, zu dieser Zeit trifft irgendwie alles drauf zu. Was ist los? Was ist passiert? Ähm, seit ungefähr drei Monaten bin ich, sind wir hier irgendwie dauerkrank. Sei es Corona, sei das Migräne, sei das ein nicht enden wollender Husten, der bei mir zuletzt noch zu einer Rippenfellentzündung geführt hat, die sehr, sehr schmerzhaft ist, sei es das am Wochenende erst das eine Kind gekotzt hat und jetzt das andere durchgehend kotzt. Ähm, es ist einfach der Wurm drin. Anders kann man das gar nicht sagen. Und, ähm. Ich habe vorhin. Ich habe vorhin im Bad gesessen und Musik gehört und mal so zehn Minuten für mich geheult. Und dann dachte ich mir Okay. Was machst du jetzt damit? Du bist mega frustriert, weil nichts so läuft, wie du es gerne hättest. Du bist mega frustriert, weil du, ja, weil du auch sehr schöne Sachen wahrscheinlich vielleicht absagen musst. Du hast Momente, in denen du daran zweifelst, auch oder oder wo es dir einfach wahnsinnig schwer fällt, dass du das Gefühl hast, Leute im Stich zu lassen, deine Kundinnen irgendwie im Stich zu lassen usw. und so fort. Und du hast das Gefühl, dir würde komplett die Kontrolle entgleiten. Und wenn ich eins gelernt habe, dass es für mich sehr, sehr, sehr viel bringt, darüber zu reden, dass es für mich auch sehr viel bringt zu hören und zu wissen, dass es anderen genauso geht, dass ich damit nicht alleine bin. Und ähnlich wie die Katharina von Kat and the Whistleblowers in unserem letzten Podcast gesagt hat "Ja, ich zeige mich verletzlich. Aber wenn es nur einer anderen Person hilft, dann hat es sich gelohnt." Ähm, ja. Getreu diesem Motto gibts jetzt hier sag ich mal diesen Gretel Seelenstrip, wie auch immer. Denn ich habe in den letzten Wochen und Monaten wirklich sehr, sehr oft Sachen verschieben müssen. Absagen müssen, nach hinten schieben müssen usw. und so fort. Und wer mich kennt, der weiß, dass das zuallererst auch mal so ein Problem von Oh Gott, ich lass irgendwen im Stich ist. Vor allem meine Kundinnen, seien es jetzt die Smashits, seien es Smashies, seien es die eins zu eins Kundinnen. Ich habe dann immer gleich ein Gefühl von Scheiße, denen musst du doch helfen, Du musst doch da sein, Du wirst doch dafür bezahlt. Du kannst doch jetzt nicht einfach hier krank sein, oder auch Ey, du warst doch jetzt schon vor zwei Wochen krank und dann warst du noch im Urlaub. Und dann noch das. Das geht doch nicht. Du musst doch da sein. Du musst doch helfen. Du musst doch. Ja, Du musst doch einfach zu deinem Versprechen stehen. Du wurdest doch auch engagiert usw. und so fort. Und. Es gibt da für mich ehrlich gesagt auch gar keine, gar keine gute Antwort daraus, oder ich kann gar nicht sagen, dass ich dieses Gefühl oder dieses ja, diese dieses Verpflichtet-sein-Gefühl irgendwie abgearbeitet oder überarbeitet hätte. Also das ist für mich gerade so ein Ja, nenne es Mindfuck, in dem ich mittendrin stehe und kann nur sagen ich bin so wahnsinnig dankbar an dieser Stelle tatsächlich für die Kunden und Kundinnen, die ich habe. Denn heute hat mir zum Beispiel einer meiner Kunden geschrieben Gretel, alles in Ordnung, mach dir um mich überhaupt keine Gedanken. Es ist alles gut, du kümmerst dich um dich, du brauchst dich, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich freue mich auf dich, wenn du wieder am Start bist und dann sitze ich da und denke so krass. Also natürlich wäre ich ebenso verständnisvoll anderen Menschen gegenüber. Aber wenn jemand dieses Verständnis für mich aufbringt, dann, dann haut mich das so ein bisschen aus der Bahn. Und ich bin wirklich allen von euch sehr, sehr, sehr, sehr dankbar, dass ihr diese jetzt, dieses krasse Verständnis und diese krasse Zuwendung aufbringt und mir selber beibringt oder mir dadurch beibringt, tatsächlich in diese Akzeptanz der Situation zu gehen. Denn ehrlicherweise ist das genau das, was mir wahnsinnig schwer fällt und ich höre es wirklich seit Wochen. Gretel schone dich, Gretel nimm dich zurück, Gretel gönn dir Ruhe, Gretel trink Tee, Gretel jetzt ist die Zeit, dass du irgendwie bei dir bist usw. und so fort. Und ich denke super oft "Man Leute, aber ihr versteht mich nicht. Gretel ist keine Ich-setz-mich-hin-und-trinke-Tee-Lady", das fällt mir wirklich wahnsinnig schwer und ich weiß schon, dass da auch sehr, sehr viel Wahrheit drinsteckt. Und ich weiß auch, dass ich da sehr viele Hausaufgaben zu machen habe, aber gleichzeitig. Kribbelt mir einfach zu krass der Arsch. Kann man so was im Podcast sagen? Ich glaube schon. Also es kribbelt mich einfach so krass weiterzumachen. Ich habe da so eine Energie in mir und die, die treibt mich ja auch an und die macht es mir dann so schwer, stehen zu bleiben und zu sagen okay, gut, dann mach ich jetzt mal eine Woche nicht bzw. ich habe in der Vergangenheit in den letzten drei Monaten relativ häufig nichts gemacht und bin immer noch krank und das ist einfach zum Kotzen. Ähm. Genau. Und jetzt ist es heute Nacht passiert, dass eines meiner Kinder sich sehr häufig übergeben hat und dass das auch noch nicht ausgestanden ist. Und übermorgen möchte ich gerne nach Hamburg fahren, zur Weihnachtsfeier der Business Moms. Und ich glaube, wir können alle gut verstehen, wie sehr wir diese Treffen, diese Termine, diese schönen Dinge, auf die wir uns so freuen, gerade brauchen. Es ist und war ein knacken hartes Jahr eine knacken harte Zeit, knacken harte drei Jahre. Weiß ich nicht. Ich weiß schon wirklich nicht mehr, welchen Timeframe ich da ansetzen soll. Und jetzt freue ich mich auf diesen Tripp. Und buche den Zug und buche das Hotel und Schnack mit allen Businessmoms. Wer am Start ist und freu mich wirklich auf jede einzelne von ihnen. Und jetzt sitze ich hier und weiß wieder nicht, ob ich fahren kann und werde es vielleicht absagen müssen. Und ja diese Akzeptanz von, es gibt einfach so viele Sachen, die gar nicht in meiner Kontrolle sind. Das darf ich auch auf jeden Fall noch lernen, dass es auch wahnsinnig schwer. Ja einfach wahnsinnig schwer sind diese Sachen, auf die man sich freut und die einem Energie geben sollen und die dann einfach nicht stattfinden, nicht funktionieren, wie auch immer. Und auch hier ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin. Ich weiß, dass es vielen von euch genauso geht. Das, dass ihr Abstriche machen müsst, dass ihr euch um euch, um eure Kinder, eure Familien kümmert, dass ihr Bedürfnisse zurückstellt usw. Und ich möchte nur sagen es ist Schweinehart. Es gibt kein Geheimrezept. Und lasst uns da einfach auch offen drüber reden. Wie schwer das ist und was das für Ängste und so mitbringt. Ich habe zum Beispiel diese Woche auch drei Vorgespräche gehabt für oder hätte drei Vorgespräche gehabt für unsere Mastermind Smash it! für mein eins zu eins Happy Salling und hätte auch zwei Podcastinterviews gehabt usw. Und auch das muss alles verschoben werden. Und auch wenn der rationale Teil in mir weiß hey, du sagst es deinem Gegenüber und die kennen die Situation vielleicht und die sind verständnisvoll und du machst einfach einen neuen Termin, gibt es diesen irrationalen Teil in mir, der sagt: "Oh Gott, aber was, wenn in der Zwischenzeit jemand cooleres als du über den Weg läuft? Was, wenn die diese tollen Frauen, diese tollen Menschen dann einen anderen Coach buchen? Was, wenn hier? Was wenn da? Was, wenn nächste Woche wieder was ist und du wieder verschieben musst" usw. Und auch hier weiß ich in den Momenten, in denen ich in dem berühmten Vertrauen bin "Hey Gretel, das ist Bullshit. Und wer nicht mit dir arbeiten möchte, der möchte halt nicht mit dir arbeiten." Und trotzdem gibt es natürlich hier auch diese Momente, in denen ich zweifle und Angst habe und denke, dass es nicht gut genug ist und dass ich doch da sein müsste. Und dann denke ich gleichzeitig auch, aber du musst doch Vorbild sein und wenn du krank bist, bist du krank. Und wenn du dich um deine Familie kümmerst, kümmerst du dich um deine Familie. Das ist doch ein sehr, sehr hoher Wert von dir. Also du siehst vielleicht oder du hörst in dieser Folge da ist sehr sehr viel Wirr in meinem Kopf, da ist sehr, sehr viel, was noch zu ver- und bearbeiten ist. Da ist aber auch sehr, sehr viel Reflexion schon und Ehrlichkeit. Und ich finde halt, anders geht es auch nicht. Wir müssen auch rausgehen, wir müssen auch wütend sein dürfen, wir müssen auch frustriert sein dürfen. Wir müssen auch enttäuscht sein dürfen. Und ich finde es gerade spannend und lustig, weil du kannst das vielleicht nicht sehen, weil du diese Folge nicht auf YouTube guckst. Aber ich habe den Pulli an mit eigentlich meinem Leitspruch "I can! I will! End of story." Und ich stelle halt in den letzten drei Monaten fest "I can." Ich würde auch gerne. Aber but I won´t. I could, I would like to. But I won't. I don't. I can't. Also ich kann vieles gar nicht, was ich möchte, und es liegt nicht in meinen Händen. Und diese Kontrolle abzugeben fällt mir wahnsinnig schwer. Und ja, diese Podcastfolge, diese unstrukturierte, konfuse Podcastfolge ist vielleicht ein Schritt dahin, ein Stück weit Kontrolle abzugeben. Ein Stück weit auch zu sagen. Ähm, Leute, lasst uns drüber reden, wenn es uns nicht gut geht, lasst uns, ähm. Ja, lasst uns einfach auch komische Ängste, die wir vielleicht haben, aussprechen. Und lasst uns in dieser vermeintlichen Schwäche verbinden und uns gegenseitig helfen. Und tatsächlich ist eine ist ein Lied, das ich immer und immer und immer wieder gerade höre. Das Lied Vienna von Billy Joel. Ich bin mir sicher, dass das viele von euch das kennen werden, aber einige dieser Zeilen sind halt auch slow down, you crazy child, you are so ambitious for a juvenile, but then if you are so smart, well, tell me why are you still so afraid. Oder auch Where is the fire? What's the hurry about? You´d better cool it off before you burn it out. You have got so much to do and only so many hours in a day. Warum wollen wir immer viel auf einmal schaffen? So viel erledigen? Machen uns das Leben zum Teil so schwer selber, wenn wir, ja, wenn wir doch einige Sachen gar nicht kontrollieren können und eben auch nicht alles in einen Tag packen können. Ähm. Und dann gibt es hier noch die schöne Zeile. Einen Moment, ich muss sie suchen. Ähm. Too bad, but its the life you lead. You are so ahead of yourself that you forgot what you need. Though you can see when you are wrong. You know, you can't always see when you right. Also, wir sind so auf die Sachen, wo wir was falsch machen, wo wir nicht genug sind, wo wir Fehler machen. Aber wir können sehr, sehr oft nicht das sehen, wo wir Dinge richtig machen. Und. Genau. Es geht ja auch um die Frage hier: When will you realize, Vienna waits for you? Unsere Ziele, unsere große Mission, die es auch morgen noch, die ist auch in zwei, drei Wochen und in drei Monaten nach drei Monaten Kranksein noch da. Und es ist total okay, dass wir manchmal mit dem Kopf durch die Wand wollen und manchmal geht es auch, aber manchmal geht es halt nicht. Und für mich ist es wahnsinnig schwer, das zu akzeptieren. Ich hoffe, du bist da schon ein paar Schritte weiter. Wenn ja, freue ich mich wahnsinnig über Tipps dazu. Und abschließen möchte ich mit ja auch wieder einen Teil aus diesem Lied, weil ich es wirklich hoch und runter höre gerade: Slow down, you crazy child. And take the phone off the hook and disappear for awhile. It is alright, you can afford to lose a day or two, ooh. When will you realize Vienna waits for you? Ich wünsche dir, dass es dir sehr gut geht. Ich wünsche dir, dass du darüber reden kannst, wenn es dir nicht gut geht. Ich wünsche mir einen Austausch über diese Themen und freue mich einfach drauf, wenn du was mit mir teilen möchtest, wenn du darüber reden möchtest, wenn du mir schreibst auf Instagram, per E Mail. Wie auch immer. Such einfach nach Gretel Niemeyer und du wirst mich finden. Und ich bin sehr, sehr gespannt auf vielleicht deine Tipps, auf deine Erfahrungen mit dem Thema Annehmen, Kontrolle, Gesundheit, Familie, Selbstständigkeit, was auch immer. Und in diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Tag. Freue mich drauf, dass es so oder freue mich darüber, dass du zugehört hast. Und ja, alles Gute und bis zum nächsten Mal bei Moin um Neun.
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