#257 - Wie das Hochstapler Syndrom dein Business sabotiert und was du dagegen tun kannst – Interview mit Anja Möwes

Shownotes

In dieser Folge erwartet dich ein spannendes Interview mit der mega vielseitigen Hamburgerin Anja Möwes. Anja hat nicht nur die Seite https://www.kinderpartyalarm.com/ gegründet, sondern ist auch und vor allem Sichtbarkeits-Mentorin und Business Coach, die dir zeigt, wie du ein erfolgreiches Business mit Familienleben und eigenen Bedürfnissen vereinbaren kannst.

Eines ihrer Lieblingsthemen ist der “Imposter”, denn das so genannte Hochstapler-Syndrom sabotiert uns oft dabei, uns ambitionierte Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen. Dabei steht uns der Imposter noch viel häufiger im Weg, als zunächst gedacht.

Anja erzählt uns

➡️ Welche Imposter-Typen es gibt und wie du sie erkennst

️➡️ Warum der Imposter dich immer wieder sabotiert – und was du dagegen tun kannst

➡️ Wie der Imposter deine Message verwässert und deiner Sichtbarkeit schadet

Hör dir diese Folge an und dann lass uns dem Imposter gemeinsam den Kampf ansagen!

Instagram von Anja Möwes: https://www.instagram.com/anja.moewes/ Business Home: https://www.anjamoewes.com/cmp_business_home.html Webseite: https://www.anjamoewes.com/

Facebook: https://www.facebook.com/lauraundgretel

Website Laura und Gretel: https://www.lauraundgretel.de

Website Gretel: https://gretelniemeyer.com/

Website Laura: https://lauraroschewitz.de/

Instagram Gretel: https://instagram.com/gretelniemeyer?igshid=ltjayyzufj84

Instagram Laura: https://www.instagram.com/laura.roschewitz/

Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCWWzRSwcPtp5JwxyILbKD-g

Gretel Niemeyer: Moin, moin und willkommen zu Moin um Neun, dem Businessschnack mit Laura und Gretel. Wir starten ja gerade einen zweiten Anlauf. Ich bin im Interview mit der lieben Anja Möwes und Anja ist Sichtbarkeitsexpertin aus Hamburg. Hallo liebe Anja.

Anja Möwes: Hallo liebe Gretel, vielen Dank, dass ich hier sein darf. Danke für die Einladung.

Gretel Niemeyer: Sehr, sehr gerne. Wie schon gerade gesagt, das erste Intro habe ich ein bisschen verbaselt. Wir haben ein zweites Mal angefangen. Ich glaube, es ist das erste Mal tatsächlich in 250 Folgen Moin um Neun, dass uns das passiert. Ich hatte aber einen Text von Anjas Website vorgelesen und ich gebe denen jetzt einen zweiten Versuch. Und dieses Zitat lautet wie folgt: Wenn Menschen mich fragen, was ich mache, dann sage ich ihnen: Ich helfe Mamas, mit Mindful Marketing Strategien, konstant Geld zu verdienen und mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können. Aber was ich wirklich sagen will. Und jetzt frage ich dich, Anja, was willst du wirklich sagen?

Anja Möwes: Ich will wirklich sagen, dass es beides geht. Also es geht beides. Wir können erfolgreich sein als Mama und wir können auch erfolgreich sein, als Businessinhaberin, als selbstständige Mama. Und wir können unseren Kindern zeigen, was alles möglich ist, ohne dabei total gestresst zu sein.

Gretel Niemeyer: Und dafür gehst du ja auch sehr los. Man sagt ja immer auch "Verbinde dein Business mit deinen Werten, zeig wer du bist, was dir wichtig ist" usw. Und da sieht man ja tatsächlich das komplette Mütterthema Vorbild sein, sich aber selber nicht verlieren, sich selber nicht vergessen, das steht bei dir ganz weit oben. Wie kam es dazu? Also warum ist das mit im Zentrum deiner Arbeit? Ähm, ich glaube, das hängt mit meiner Reise insgesamt zusammen. Also ich habe 2013 hab ich Kinder Partyalarm gegründet und das war so eine Eingebung sozusagen. Also Kinderpartyalarm dreht sich um Kindergeburtstage und ich teile da Informationen rund um Kindergeburtstage, so viel beschäftigte Mutter. Jetzt kommen hier die Nachrichten von meinen Kindern, die gerade aus der Schule kommen. Sehr schön. Aber so ist das halt. Wir sind halt nie nur das eine und das ist immer Family first. Und das ist das, wofür ich stehe. Weil, ähm, ja, letztendlich haben wir halt immer noch andere Sachen im Kopf als immer nur Business. Und ja, und so ist es eben auch bei mir gewesen. 2013 Kinder Partyalarm, Informationsseite über Kindergeburtstage, weil ich also ich liebe Kindergeburtstage, muss ich sagen, ich liebe es, die auch zu feiern. Und ja, meine Kinder sind jetzt schon ein bisschen größer. Jetzt sind die Kindergeburtstage ein bisschen anders, aber das war, fand ich immer schade zu sehen, dass es viele Erwachsene gibt, die dann sagen "Ach, oh Gott sei Dank, wir haben es überlebt" oder "wieder ein Jahr geschafft". So, das fand ich schade und habe dann gedacht warum das Rad immer neu erfinden? Ich teile jetzt einfach das, was da ist und wer mag kann sich ja dann was nehmen, was für ihn passt und auch Spiele mit den Kindern machen und so alles so ein bisschen down to earth. Also nicht jetzt fancy, ich muss die Hüpfburg mieten, sondern mit Bordmitteln, was halt einfach da ist. So und habe auf dieser Seite Affiliate Links geteilt oder teile es auch noch über Produkte, die ich gerne mag, die gut funktioniert haben und habe dann angefangen, digitale Downloads auch anzubieten für Muffinförmchen, Girlanden, halt also diese Sachen. Hab halt wirklich selber diese entwickelt und habe dann eben angefangen so einen kleinen Shop da aufzubauen. Und habe parallel aber schon immer auch Babykurse gegeben, also bzw. Elternkurse, um die Bindung zu fördern. Und aus dem Gedanken heraus, als Familienberaterin habe ich dann irgendwann auch einen Kurs daraus entwickelt, genau rechtzeitig zu Corona. Tatsächlich konnte ja keiner ahnen. Und weil ich gemerkt habe, dass die Beziehung halt einfach mega wichtig ist zwischen Eltern und Kindern und dass es oft so einen Bruch gibt. Also im ersten Lebensjahr wissen wir das alle und im dritten Lebensjahr mit der Autonomiephase wird es dann manchmal ein bisschen schwierig. Und da habe ich gedacht, ich möchte das gerne ein bisschen einfacher gestalten für die Eltern. Und ja, so wie mit den Kindergeburtstagen, wo ich die Abläufe geteilt habe, habe ich dann eben auch angefangen, das alles so ein bisschen einfacher zu gestalten. Und dann kam Corona und in meine Beratungen sind auch immer mehr Selbstständige gekommen. Und ich selber habe ja dann auch gemerkt, also das eine ist ja, eine Internetseite zu betreiben und das andere ist halt ein Coaching Business irgendwie zu haben oder einen Kurs. Ich hatte einen richtigen Signature Kurs über mehrere Wochen und mit Live Launches und dem ganzen was dazugehört.

Gretel Niemeyer: Alles was man sich so gönnt.

Anja Möwes: Genau. Und habe gedacht irgendwann, dass das ist alles. Ja, also das was Marketer einem erzählen, wie man es alles zu machen hat. Das funktioniert halt einfach für Mütter nicht. So also sage ich also gerade auch so ein Live Launch ist halt echt die Hölle. Wenn dann nebenbei noch jemand krank wird oder so und man dann in bester Energie da irgendwie verkaufen soll und eigentlich mit den Gedanken ja auch dann oft ganz woanders sein muss, so oder eben auch Nächte durchmacht, was man ja auch nicht planen kann. Also der Alltag von Müttern ist einfach unplanbar und ich saß selber heulend im Auto, im Regen eines Tages im Herbst und hab gedacht, ich schmeiß alles hin. Es hat einfach gar keinen Sinn. So. Und ja, und so ist das dann eben passiert, dass ich, ähm, durch meine Kunden und durch mich selber, weil ich selber auch durch diesen Reifen springen musste, ja, dass ich dann einfach noch mal gewechselt habe und gesagt hab, ich will aber nicht. Und das war für mich auch so, ich will nicht, dass meine Kinder mich so erleben. Also es kann doch nicht sein das dass ich das irgendwie entweder nicht hinbekomme, dass ich irgendwie selber am Limit bin. Das kann ja nicht sein.

Gretel Niemeyer: Ja, und du hast es ja auch in unserem Vorgespräch gerade gesagt, dass die Vorbildwirkung, die wir haben, die ist wahnsinnig wichtig. Also kleiner Schnack aus meinem letzten Urlaub mit meinen Kindern, die sind noch relativ klein, fünf und sechs Jahre alt und wir haben das Spiel des Lebens gespielt. Mein Mann fand das früher total toll, ich kannte das gar nicht. Es gibt jetzt auf jeden Fall eine upgedatete Version und man kann so nach der Hälfte des Spiels, also kann man Geldeinlagen bilden, man kann Geld investieren und es gibt dann so verschiedene Möglichkeiten und man kann unter anderem ins eigene Unternehmen investieren. Und ich habe natürlich immer, wenn ich die Möglichkeit hatte, was auszuwählen, hab ich gesagt, ich schiebe meine Karte unter eigenes Unternehmen, weil Selbstständigkeit ist wichtig und ich bin damit total glücklich und es ist anstrengend, aber ich kann mich selbst verwirklichen. Und mein Mann hat dann auch immer so Ja, Mama, die ist ja selbstständig und die macht das ja so gut und keine Ahnung was. Und selbst in diesen kleinen Szenarien finde ich, merkt man ja schon, was diese Vorbildwirkung ausmacht. Also ich könnte auch und nur, ich könnte auch angestellt sein, ich könnte auch nicht arbeiten, ich könnte auch dies können noch da. Aber ich hab's mir ausgesucht selbstständig zu sein und kann das eben auch mit einer gewissen oder finde dann auch den Stolz zu sagen okay, ich mach das und mit allem was dazugehört. Und du hast ja auch gerade erzählt, deine Tochter hat mit 15 ihren eigenen Shop aufgemacht, sicherlich auch, weil sie von dir gesehen hat. Ach, das geht und man wird dafür ermutigt und man wird auch. Der Mut wird auch irgendwie belohnt, oder?

Anja Möwes: Ja, absolut. Also ja, es kam einfach. Also Kinder sind da ja auch dann manchmal noch unbedarfter und für sie war das also absolut ein: Ja. Das war ein Weg, sich ihr Taschengeld aufzubessern. Sie hat überlegt was mache ich? Ich brauche irgendwie mehr Geld. Und dann hat sie gesagt: Mama, ich mach jetzt Ketten, Ich mache jetzt einen Shop auf. Und dann hat sie sich das überlegt und dann hat sie bei Etsy ihren Shop eröffnet. Also klar, mit meiner Hilfe so, und hat gesagt: Na, du machst das ja bei Instagram, ich nehme Tiktok und ähm ja, also es war. Und ich habe gedacht Wow, das ist genau das. Also Kinder sehen an uns, was für sie später mal möglich ist. Und das ist genau das, was ich möchte. Und ich möchte das für alle Mütter, weil ich so viele sehe, die sgaen ja, später. Jetzt mache ich vielleicht später, später, vielleicht, wenn die Kinder groß sind. Aber es ist jetzt wichtig, weil sie jetzt sehen, was geht, wenn Kinder einfach im Haus sind.

Gretel Niemeyer: Genau. Ich finde halt einerseits, dass sie sehen, was möglich ist, weil sie auch nah dran sind. Sie sehen auch vielleicht, was es braucht, um gewisse Sachen aufzubauen usw. Und sie sehen aber auch eine Mutter, die für ihre Bedürfnisse losgeht und einsteht.

Anja Möwes: Absolut.

Gretel Niemeyer: Wie geil kann es sein, wenn ich mir jetzt die nächsten zehn Jahre denke: Nee, jetzt sind die Kinder noch klein, ich stelle mich zurück.

Anja Möwes: Genau.

Gretel Niemeyer: Da redest du ja auch viel drum. Also diese Angst, den Raum einzunehmen oder zu sagen ich bin wichtig mit dem, was ich hier machen möchte. Mir ist das wichtig, ich möchte das machen. Ich brauche jetzt Raum, ich brauche Zeit, ich brauche vielleicht auch mal eure Unterstützung. Oder jetzt ist mal die Bürotür zu, jetzt muss ich auch mal arbeiten. Das finde ich halt auch so wichtig, dass wir das vorleben, weil wie soll es die nächste Generation weitergeben, auch in Partnerschaften usw. Wenn wir jetzt nicht vorleben.

Anja Möwes: Auf jeden Fall. Und ich sehe das hier bei uns zu Hause und deswegen habe ich eben das Business so strukturiert, wie ich es jetzt strukturiert habe, dass es mir im Endeffekt den Rücken freihält und nicht ein zusätzliches Kind an meiner Seite ist, weil das ansonsten nicht funktioniert. Und ich sehe aber leider viele, die sich quasi dieses nächste Kind erschaffen und dann ist es unheimlich anstrengend und ich weiß, wovon ich spreche. Also. Und ja, es kommen halt auch immer noch so interne Stolpersteine bei einem selber vielleicht auch dazu und dann wird es halt wahnsinnig kompliziert.

Gretel Niemeyer: Ja, bei den internen Stolpersteinen sind wir jetzt auch bei dem Thema, weswegen ich dich eigentlich eingeladen hatte. Obwohl, ich habe das Gefühl, wir könnten über sehr viele Themen sehr lange reden. Aber genau diese internen Stolpersteine, da gibt es sicherlich viele. Aber einer der verbreitetsten ist ja das Imposter Syndrom, Hochstaplersyndrom. Erklär doch du bitte noch mal in deinen Worten, was das ist und warum es uns so oft im Weg steht.

Anja Möwes: Ja und das spannende ist, ich erkläre das sofort. Aber das Spannende ist, wir hatten ja gerade das Business Moms Event, wo ich auch diesen Themenabend geleitet habe und du sagst, es ist so verbreitet und so weiter, aber eigentlich kennt es kaum jemand und ich finde es so spannend, weil so viele einfach gar nicht das erkennen, weil es sich so gut tarnt. Weil es eben in einer Tarnung von Perfektionismus oder in einer Tarnung von Ja, ich bin halt einfach noch nicht so weit auf meiner Reise und ich muss noch ein bisschen warten, bis ich das trollfzigste Zertifikat habe oder die 25. Kundenbewertung, die mir dann endlich sagt, dass ich gut genug bin und dass das funktioniert. Und deswegen erkennt es keiner, weil jeder denkt, es ist was mit ihm, mit ihr irgendwas nicht in Ordnung. Und ja, deswegen also wirklich, das ist genau dieses Hochstaplersyndrom, dass wir denken, in uns drin irgendetwas, entweder es ist nicht die richtige Zeit oder ich kann gerade nicht, weil die Wirtschaft ist auch gerade so und ach überhaupt, jetzt kauft sowieso keiner. Ja und ähm ja, das sind halt all diese Sachen, oder ich komm mit der Technik nicht zurecht, oder ich kann das jetzt nicht mehr lernen. Oder ich bin zu alt, zu jung, zu was weiß ich. Ich hab kein Haus am See. Ich kann nicht.

Gretel Niemeyer: Ja, ich hatte also in meiner Arbeit ist es, weil ich ja auch sehr viel einfach coache. Es ist ja einfach der Mindfuck schlechthin, den jeder kennt. Also wenn man. Ich finde, wenn man es einmal angesprochen hat und erklärt hat, was es ist und dieser deutsche Begriff, das Hochstaplersyndrom. Ich finde, das erklärt das halt so schön, weil ich ohne Scheiß auch nach zwei Jahren Selbstständigkeit und x Kunden und so auch immer noch denke, gleich geht die Tür auf und das Licht an und alle sehen, dass ich gar nicht verkaufen kann, dass ich einfach nur so tue als ob. Und dann ist es halt so hohl. In dem Moment, wo man es erkennt, wo man einen guten Tag hat, kann man drüber lachen und dann kommen wieder die nicht so guten Tage und man sitzt vielleicht in meinem Fall unterm Schreibtisch, in einem anderen Fall irgendwo einfach auf dem Boden oder so und denkt sich so Scheiße ey! Es bringt alles nichts, ich schmeiß das hin. Ich kann nicht, ähm, ich bin nicht gut genug. Das geht alles nicht. Alle anderen sind besser und das finde ich einfach so spannend, dass es da so unterschiedlich oder dass es jeden betrifft und das ist aber auch so unterschiedliche Formen gibt. Du hast auf deinem Instagram Profil oder Feed, da hast du ja auch so die fünf Typen Impostern. Vielleicht kannst du die nochmal ganz kurz erklären, weil ich finde da zeigt es sich so so gut, da kann man so gut sagen ja, das bin ich. Weißt du, das mit Perfektionismus und Expertin und so.

Anja Möwes: Ja, also das eine ist halt tatsächlich der Perfektionist, der halt immer wieder versucht, alles perfekt zu machen und halt wirklich da, also ja sich selber nicht erlaubt, dass es jetzt ausreicht und auch versucht halt diese Fehler also im Vorwege schon auszublenden, im Endeffekt also gar nicht erst versucht ähm also so angreifbar zu sein, also der halt wirklich Angst hat. Wie du schon sagst, gleich kommt jemand rein und er findet es dann raus. Also mach ich es so gut, dass es nie jemand rausfinden kann, was Quatsch ist. Das wissen wir ja. So…

Gretel Niemeyer: Da muss ich kurz einhaken, das führt ja dann immer dazu, dass wir es dann gar nicht machen, dass wir …

Anja Möwes: Genau, genau das führt dazu, das wir im Endeffekt fünf Freebies, also darf man nicht mehr sagen, aber fünf Angebote im Schreibtisch haben, die nie das Licht der Welt erblicken oder auch nicht fertig werden, weil halt immer noch irgendwas gemacht werden könnte. So. Und dann gibt es eben die Solisten, die halt sagen also entweder ich, also ich kann das machen, aber wenn, dann muss ich es alleine machen. Also Hilfe holen kann ich nicht, weil dann ist es nicht echt, dann ist es nicht von mir und dann, dann darf ich es nicht…

Gretel Niemeyer: Als meins ausgeben.

Anja Möwes: Genau. Dann ist es wie Schummeln im Endeffekt. Und das ist ja dann auch schon irgendwie Gehochstapelt. Und dann gibt es das Naturtalent. Das sind dann eben die Menschen, wo man, wo man halt wirklich sagt, das ist meine Leidenschaft, mein Herzensbusiness, wie auch immer. Das fällt mir auch so ein bisschen zu, das kann ich halt gut. Aber die sagen dann Ja, aber Arbeit muss halt schwer sein. Und wenn es mir leicht fällt, dann ist es ja auch nicht echt. Und dann, dann traut man sich am Ende nicht, dafür Geld zu nehmen, weil ich kann das ja. Also geht ja einfach so, ist ja nichts Dolles so.

Gretel Niemeyer: Und dass man manchmal aber auch zehn Jahre studiert hat oder sich angeeignet hat. Jetzt geht's schnell, ja klar, aber…

Anja Möwes: Genau. Genau das. Ja, das übersieht man dann auch gerne. So, und dann gibt es aber auch so die Expertin also oder eben die Nichtexpertin, die halt dann einfach sagt ich, ich bin eigentlich schon total. Also die realistisch gesehen, also objektiv gesehen halt wirklich schon sehr weit ist, aber die halt immer noch weiter machen muss, um sich weiter zu bilden oder die dann irgendwie das Gefühl hat, ich muss da noch mehr, mehr Zertifikate, mehr Rechtfertigungen sammeln, um loszugehen. Und dann gibt es auch noch so Superwoman, was wahrscheinlich auch gerade unter Müttern viel verbreitet ist, die halt einfach sagen, also okay, ich kann das alles machen, aber alles andere muss auch so weiterlaufen, als wenn sonst nichts wär. Also ich muss so im Business alles gut machen, in meiner Selbstständigkeit muss das laufen. Aber ich mache dann auch noch den Kuchen fürs Kuchenbuffet in der Schule und ich mache noch Ehrenämter und so. Und nur wenn das alles richtig gut läuft, dann kann ich mir das eigentlich erlauben.

Gretel Niemeyer: Und da sehen wir ja eigentlich schon der Imposter sabotiert uns, manipuliert uns und stellt uns einfach wahnsinnig viele Beine, weil entweder kriegen wir Sachen nicht auf die Straße, weil wir einfach denken, es ist nie gut genug, wir sind nie fertig, wir sind immer, es fehlt immer noch was. Nicht perfekt genug. Wir sind nicht Experten genug oder irgendwas. Oder wir schütten uns so mit Arbeit zu, dass wir ja auch irgendwann ausgebrannt sind, völlig fertig, gar nichts mehr geht. Was macht man denn dann? Wie kann man denn den Imposter auf die stille Bank schicken?

Anja Möwes: Genau. Also ich glaube, dass das tatsächlich, was viele machen, ihn dann tatsächlich auf die stille Bank schicken. Das sollte man eigentlich nicht tun. Stattdessen plädiere ich dafür, ihn tatsächlich zu transformieren oder ihn auch so ein bisschen als Indikator dafür zu nehmen, dass, wenn ich diese Gedanken habe, ich einfach für mich selber sage okay, erkenne ich, weiß ich, danke, aber jetzt weiß ich auch, da geht es eigentlich lang. Also da ist so ja das größte Wachstum zu erwarten, also halt auch wirklich sich daran zu orientieren, auch ein Stück weit. Also einfach auch zu sagen, okay, diese Selbstsabotage, die ja dann passieren kann, ist eigentlich auch was Gutes in dem Sinne, als dass ich sagen kann, okay, ich kann das auch als Erfolgsindikator nehmen und so wie bei Kindern ja auch, dass ich einfach sage okay, da wartet der nächste Sprung, das ist jetzt eine Phase, die fühlt sich ungut an, kennen wir bei den Kindern, die sind dann nachts wach und kommen gar nicht mehr zur Ruhe. Und im Endeffekt geht es einem selber auch so, nur dass wir uns natürlich nicht mehr dran erinnern, dass wir das alles schon mal durch haben. Als Kind, als wir laufen gelernt haben oder sprechen, dass wir da auch nachts wach geworden sind und dachten "Ach du meine Güte, ich bin so aufgeregt, Hoffentlich kann ich das alles noch." So, daran erinnert sich keiner mehr. Aber im Endeffekt ist es genau das, was jetzt auch passiert. Wir wachsen einfach ein Stück und der Imposter ist eigentlich, ich will jetzt nicht sagen der beste Freund, aber so weit wollen wir nicht gehen. Aber er ist ein Indikator. Aber der Imposter kann eigentlich noch viel, viel schlimmer sein, weil wir, wenn wir den haben und dann nachgeben, dann auf einmal schaffen wir es nicht mehr, die Verbindung zu unserer Community herzustellen, weil er dann auch gerne dafür sorgt, dass wir dann uns so verlieren und so über hilfreich werden und dann unsere ganze Botschaft verwässert und wir uns nicht mehr trauen, unser Licht zu zeigen, sondern dann plötzlich werden wir eher zum Leuchtturm, der danach fragt, ob er angestrahlt werden kann und ob er alles noch richtig macht. Und auf einmal posten wir Sachen. Also ich nehme jetzt Instagram als Beispiel, wo wir sagen okay, ich brauche viele Likes, um zu wissen, dass es richtig ist, was ich mache, ich will die Anerkennung meiner Community und dann, dann läuft das total kreuz und quer und auf einmal teile ich halt wirklich nicht mehr Aha Erlebnisse, sondern auf einmal teile ich nur noch so Prozesse, wo ich dann sag mach dies, dass jenes. Die drei wertvollsten Tipps, die fünf wichtigsten Schritte. So und auf einmal verlier ich dann tatsächlich meine Community. Weil die nämlich von mir wissen möchte, ob die schon so weit sind, dass sie mit mir zusammenarbeiten können. Und ich frag aber die ganze Zeit durch meinen Imposter, bin ich die Richtige für euch, kann so und und dann vermischt sich das alles und dann hab ich auf einmal keinen, keinen klaren Weg mehr. Und ja, und dadurch wird es dann so super schwer, weil ich dann, weil dann eben alle auf einmal nur noch Content herstellen und man in so ein Hamsterrad gerät von. Ich glaub, ich. Ich schaff's nicht. Ich glaube, mich will auch gar keiner hören. Und egal, was ich mache, es kommt keine Antwort.

Gretel Niemeyer: Ja, ich finde das auch, also letztens hast du auch so. Also, du hast es in einem Post sehr schön visualisiert. Dieses "Ich schreie meine Message raus" oder "ich habe eine Message" und dann kommt der Imposter mit allen Zweifeln die da so sind. Und das ist wie so ein ja, wie so ein Schirm, durch denen meine Message durch muss und hinten kommt halt nur noch so weichgespültes Teufelszeug raus, auf das sich jeder einigen kann, wo alle sagen ja, hier gibt es ein Like für und so, aber es ist halt, es ist nicht mehr edgy, es zeigt nicht mehr, wo du anders bist als andere. Man kann sich an dir nicht reiben und deswegen kann man dich auch nicht mehr fühlen. Also man kann dich nicht schlecht finden. Man kann dich aber auch nicht wirklich gut finden. Und das was du auch gerade gesagt, das Wort Klarheit. Menschen, die mit uns arbeiten wollen, wollen, dass wir klar sind, dass wir klare Ansagen machen, was gut ist, was schlecht ist, was unsere Werte sind, was man tun sollte usw.. Und ja, ich finde es stark, wie du es einfach erklärt hast, dass dieser Imposter einfach dafür sorgen kann, dass wir uns kleiner machen und dass die Leute dann halt nicht mehr zu uns aufschauen oder dass wir uns einfach davon abhängig machen, ob uns jetzt jemand mag oder nicht. Ganz ehrlich, am Ende des Tages haben wir das eh nicht in der Hand.

Anja Möwes: Ne und ja und am Ende werden wir halt der Leuchtturm, der sich aufmacht und die Schiffe jagt und das funktioniert halt nicht. Also und und. Deswegen, ja, das ist eben eine Sache, wo ich einfach hier bin und sage "Bitte zeig dich und trau dich und du darfst". Aber wir haben halt viel gelernt, lieber keine Wellen zu machen. Lieber nicht so auffällig zu sein, sondern nur zu reden, wenn wir gefragt werden.

Gretel Niemeyer: Ja, ich finde das so schön, dass du das noch mal sagst, weil wir gerade auch vor ein paar Wochen in unserer Mastermind genau so eine Frage hatten. Da hat eine Smashi gesagt: Ja, mir brennen so paar Themen unter den Fingernägeln, ich will unbedingt raus damit. Ich fange aber gerade erst an zu bloggen und bei LinkedIn zu posten und jetzt weiß ich nicht, ob das zu krawallig ist, ob ich nicht erst noch mal so ein paar allgemeingültige Posts schreiben sollte und dann sozusagen mit meiner wahren Meinung rauskommen. Und dann haben wir auch gesagt: Was soll das? Also erstens du verschenkst Zeit, in denen du schon hättest verkaufen können und auch dich richtig zeigen können. Zweitens: Was wird das denn für ein Umschwung? Jemand, der erst seine weichgespülten Sachen sieht und dann die wahre Person, die sind ja, die Leute sind ja völlig geschockt. Vielleicht. Das passt ja gar nicht. Und warum verlieren wir auch so viel Zeit damit, uns zu überlegen, wie jemand anders das gerne hätte oder wenn. Und ich glaube, darauf können wir beide uns einigen. Wenn man irgendwas wirklich sagen kann, ist, dass sich immer Leute finden, die uns gut finden, immer Leute finden, die uns doof finden. Ich habe auch als Vertrieblerin schon so viel gehört. Das blonde, hübsche Mädchen, die kann doch nicht verkaufen und keine Ahnung was. Also da wird einem ja gerne auch Professionalität abgesprochen. Aber in dem Moment, wo man sich das selber glaubt und erzählt, da wird es halt problematisch, finde ich. Und schöner Bogen zu dem Einstieg mit dem Müttersein und Frausein und den Rollen, die wir spielen. Ich finde einfach, wir dürfen lernen, über diesen Imposter zu reden, zu sagen, was uns beschäftigt, was uns versucht klein zu halten und dann aber auch draufscheißen und weitermachen, weil so funktioniert es halt einfach nur.

Anja Möwes: Ja, tatsächlich dürfen wir eine Menge wieder entlernen, weil ich gerade auch in meinen Kursen halt die Babys sehe. Da hat keiner irgendein Imposter Syndrom. Sie sind halt einfach da und die freuen sich an sich selbst, die freuen sich an ihrer Umwelt und das sind halt alles Steine, die uns in unseren Rucksack gelegt wurden, die oft auch gar nicht von uns kommen, sondern die uns da einfach von anderen reingelegt wurden im Laufe unserer Reise. Und die dürfen wir jetzt einfach mal wieder da rausnehmen. Also das wichtige ist halt, sich zu erwischen und das dann zu transformieren und es dann trotzdem zu tun, ohne zu sagen, ich mach es jetzt einfach und ich drück es weg und ich so, sondern wirklich auch die Emotionen zu leben. Und sich selber nicht dafür fertig zu machen, dass man sich so ätzend fühlt oder dass es gerade alles schwierig ist oder dass da jetzt irgendwie dieses Problem mit sich hat. Wie auch immer, ich sage jetzt absichtlich Problem, weil alle sagen immer Herausforderung, aber am Ende des Tages ist es ein Riesenproblem, weil es einen selber so behindert. Und das dürfen wir halt einfach ablegen. Und das ist einer der Gründe, warum ich auch das Business Home gegründet habe, weil wir halt einfach diesen sicheren Ort brauchen, gerade auch, wenn wir in einer Umgebung aufwachsen oder aufgewachsen sind und jetzt leben, wo Unternehmertum oder Selbstständigkeit nicht die Regel ist. Man muss einfach anders denken, gerade wenn man selber sozusagen die Personenmarke ist. Ich komme ursprünglich aus dem Marketing, ich war Markenberaterin und ich weiß das selber alles, wie das funktioniert im Marketing. Und trotzdem habe ich auch Stolpersteine mit mir herumgeschleppt und schlepp bestimmt immer noch ganz viele andere mit mir herum. Und ja, mit jedem Level, was man erreicht, kommen neue Dinge, die man gar nicht wusste. Und ich habe gerade gestern im Q und A im Business Home geteilt. Letztes Jahr war für mich ein Wahnsinns Persönlichkeits Durchbruchsjahr, da habe ich nicht mit gerechnet. Habe ich nicht kommen sehen und ich bin so dankbar für meine Businessstrukturen, weil die mir im Endeffekt den Arsch gerettet haben, um es mal so zu sagen. Weil wenn das nicht so gewesen wäre, hätte ich mir selber auch nicht den Freiraum gönnen können. Also es ist wirklich wichtig, sich das Business einfach aufzubauen und es auch wirklich aufzubauen.

Gretel Niemeyer: Ja, du hast glaube ich in dem Live dazu bei Instagram ja auch gesagt, es sagen immer alle Business Aufbau oder Business Entwicklung ist auch Persönlichkeitsentwicklung. Und alle nicken so ja stimmt, höhöhö. Aber man merkt halt erst, was es wirklich ist, wenn man drinsteckt und I very much feel you. Es geht mir dieses Jahr hundertprozentig genauso. Und da ist natürlich der entsprechende Support super hilfreich und sehr, sehr nützlich. Weil, wie du sagst, wir wissen manchmal gar nicht, wann die nächste, der nächste Wachstumssprung so kommt und wann die nächste Phase vorbei ist. Und deswegen erzähl doch noch mal ein bisschen was, wie man mit dir arbeiten kann. Also du hast jetzt das Business Home schon erwähnt. Was sind ja generell so Möglichkeiten. Wenn jetzt jemand sagt, die Anja, die hat es drauf, die war mir sympathisch, ähm, das macht alles Sinn. Wir verlinken dich natürlich unter dem Podcast usw. aber wie kann man mit dir arbeiten, Anja?

Anja Möwes: Genau. Also am einfachsten tatsächlich mit meiner Membership mit dem Membership Coaching Programm. Das ist halt wirklich das Beste aus zwei Welten. Also auf der einen Seite halt die Kurse, die dir halt zeigen, wie du deinen Imposter außen vor lässt, wenn du deine Botschaft aufbaust. Und das Einzigartige bei dieser Membership ist halt, dass du auch Support bekommst, sowohl von den Menschen, die schon da sind, als auch von mir. Wir treffen uns einmal im Monat. Also du hast im Grunde genommen so ein bisschen das Feeling von auch Coaching da mit bei. Es ist sehr persönlich und du hast halt immer die Möglichkeit Fragen zu stellen. Also das ist etwas, was mir oft gefehlt hat, so dieses dieser Entscheidungs Support auch. Soll ich jetzt lieber so oder so oder welches Freebie ist denn jetzt das in Anführungsstrichen richtige? Und das ist das, was ich da eben teile und was ich gebe und was mir wirklich am Herzen liegt. Und natürlich biete ich auch nach wie vor eins zu eins Coaching mit mir an, drei Monate lang oder auch länger. Aber weil meine Zeit eben begrenzt ist, gibt es das Business Home, weil ich der Meinung bin, jeder bräuchte einen Safety Place für sein Business.

Gretel Niemeyer: Ja. Da bin ich auch absolut bei dir. Also ich finde auch, wir schaffen diese Orte und wir brauchen sie ja gleichzeitig auch. Also wer sowohl bei, bei dir weiß ich jetzt nicht, aber auch Laura und ich, wir sind auch konstant in Coachings oder haben eine Mentorin und das hilft ja …

Anja Möwes: Auf jeden Fall, ich würde das jedem ans Herz legen. Ich bin nach wie vor im Coaching selber und es ist irre. Ich kann ja nicht sagen hol dir Hilfe, aber ich habs voll raus. Also wie ich schon sagte, mit jedem Level kommt New Level, New Jewel oder so. Also man lernt sich ja immer besser kennen.

Gretel Niemeyer: Das ist richtig und das ist manchmal sehr schön und manchmal sehr painful, haha. Und in diesem Sinne Anja, ich danke dir vielmals für den Schnack. Wir verlinken dein Business Forum hier auch unter dem Podcast und dein Instagramprofil. Wenn ihr noch Fragen habt zum Imposter, wie du als Mutter dein Business oder Familie und Business und dich selbst miteinander vereinbaren kannst, dann geh gerne mal bei Anja aufs Profil, schnack sie an! Sehr, sehr nette Frau und wir freuen uns…

Anja Möwes: Dankeschön.

Gretel Niemeyer: Wir freuen uns, dass ihr wieder zugehört habt bei Moin um Neun. Gebt uns gerne ein paar Sterne, gerne eine Bewertung. Und wenn noch Fragen aufgetaucht sind, dann auch immer her damit. In diesem Sinne Euch einen schönen Tag. Alles Liebe. Tschüss.

Anja Möwes: Tschüss.

Foto Gretel: Kareen Kittelmann Fotografie

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