#261 - Deine Stimme kann mehr - Interview mit Dr. Monika Hein - Stimm- & Confidence Coach
Shownotes
In der heutigen Folge interviewt Gretel Stimm- & Confidence Coach Dr. Monika Hein und es ist schon jetzt eine meiner liebsten Folgen. Wir lernen, was das Stimm-Mischpult 🎛 ist, wie wir innere und äußere Stimme in Einklang ☯️ bringen und warum die Atmung Dreh- und Angelpunkt einer starken Stimme ist.
Webseite von Monika: https://monikahein.de/
Spotify: So besiegst du massive Selbstzweifel: https://open.spotify.com/episode/6xOUyfUr6Ulq57Jzz5NZQf
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Gretel Niemeyer: Moin um Neun. Wir sind wieder hier zu einer weiteren Folge vom Businessschnack mit normalerweise Laura und Gretel. Aber heute habe ich einen ganz wunderbaren Gast mir eingeladen und zwar ist das Dr. Monika Hein und sie ist Rednerin, Trainerin und Stimme. Monika, erzähl mal, was hat es damit auf sich?
Dr. Monika Hein: Ah ja, Stimme sind wir am Ende alle, aber tatsächlich stehe ich für das Thema Stimme. Das heißt, ich begleite Menschen dabei, ihre Stimme auszubauen oder zu finden oder in ihren Besitz zu kriegen, sozusagen. Also Stimme ist für uns viele, also für viele von uns ein bisschen kryptisch. So, ich habe halt eine Stimme und die, die läuft wie sie läuft. Aber manchmal läuft sie eben nicht so optimal. Und dafür bin ich dann da, um Stimmen zu stärken.
Gretel Niemeyer: Ja, ich finde das total faszinierend. Diese Woche geht es bei uns bei Moin um Neun ja um das Thema Ausstrahlung und da gibt es ja die körperliche Ausstrahlung. Wie halte ich mich, wie stehe ich usw. Und das hat ja wirklich alles Auswirkungen auf die Stimme, ob ich jetzt irgendwie so rumhänge oder gerade stehe. Du hast da dieses menschliche Stimmpult oder dieses Mischpult, stimmliche Mischpult so war es definiert. Kannst du das kurz mal erklären? Weil das fand ich wahnsinnig spannend.
Dr. Monika Hein: Ja, also dadurch, dass die Stimme für viele so ein bisschen kryptisch ist, habe ich irgendwann gedacht okay, hey, hier muss irgendwie was Eingängiges her, hier muss was her, wo jeder ganz konkret weiß, was mache ich denn? Und was macht es für einen Effekt, wenn ich was tue? Jetzt hast du schon Körpersprache erwähnt. Der Körper ist unser Instrument und immer dann, wenn ich stark klingen will, sollte der Körper auch einigermaßen stark sein. Das heißt, ich brauche eine Körperachse, ich brauche eine Aktivität, ich brauche ein bisschen Muskelunterstützung für dieses ganz kleine Kästchen hier im Hals. Und letztlich denken wir immer, das ist hier, Stimme ist nur das. Aber für mich ist Körper ein ganz wichtiger Bestandteil, Körperaktivität und Stabilität. Das ist der erste Regler. Und diese Idee vom Mischpult ist tatsächlich, dass du alle Regler wie in der Musik auch betätigen kannst. Und du hast einen Effekt auf den Klang. Das heißt, wenn ich dich aufbaue und groß mache, habe ich schon einen Effekt, ohne dass ich viel machen muss, weil hier anfängt, alles Mögliche zu vibrieren. Und das heißt, wir nutzen unseren Körper wirklich als Instrument. Das ist der erste wichtige Regler und mit dem verbringe ich auch viel Zeit mit meinen Klientinnen und Klienten. Und dann geht es weiter zur Atmung. Das ist der zweite wichtige Regler, also die Atmung ist sozusagen die treibende Kraft. Wir sprechen auf dem Ausatem. Das ist vielen gar nicht so bewusst. Wir geben Luft ab und damit reden wir. Es geht nicht anders. Und wenn wir dann aufgeregt sind, dann atmen wir vielleicht in Räume in unserem Körper, wo es nicht so ganz günstig ist. Wir kennen alle so eine Schnappatmung, so ein schnelles, aufgeregtes Atmen, weil wir jetzt gerade vor einer großen Gruppe Menschen stehen oder die Situation vielleicht knifflig ist, weil jemand was Komisches gesagt hat. Dann fangen wir an, lustig zu atmen. Und diese, diese, ja, die Atmung, die kann man regulieren, Man kann sein Nervensystem damit regulieren und damit natürlich ganz, ganz massiv seine eigene Stimme. Und deswegen ist die Atmung der Regler zwei also wirklich noch mal zugehörig zum Körper natürlich, aber eine Basisfunktion für die Stimme und der Regler drei erst ist wirklich hier im Kehlkopf drinne. Also dass du wirklich weißt, okay, wenn meine Stimmlippen, die also die im Hals sind, entspannt sind, dann kann meine Stimme auch voll tönen. Wenn die verspannt sind, dann fange ich an rumzudrücken und dann produziere ich ne Menge komischen scharfen Klang und der ist halt super unangenehm für meine Kunden und Kundinnen zu hören. Von daher kann ich mich da selber regulieren und jeder von uns kann das. Und so geht es weiter. Es gibt insgesamt sieben Regler, die man bearbeiten kann und sehr, sehr konkret bearbeiten kann. Das heißt, wenn ich weiß, okay, ich spreche manchmal zu schnell, dann sind meine Regler zum Beispiel Regler vier, das ist die Aussprache und Regler fünf, das ist die Satzmelodie, also kürzere Sätze zu bauen zum Beispiel. Und das erfordert alles ein bisschen Aufmerksamkeit, Achtsamkeit. Ich muss erst mal kennenlernen, was mache ich überhaupt? Und das kann man mit diesem Mischpult total gut analysieren und dann durcharbeiten.
Gretel Niemeyer: Ja, Wahnsinn, Du hast ja, also du hast ja auch auf deiner Seite stehen, so dass du dafür sorgst, dass Schluss ist mit verschüchternden Tönen. Schluss mit Ähm's, die ganze Zeit und Schluss mit dem Gefühl, immer zu leise zu sein. Und das fand ich auch wieder sehr interessant, weil gerade auch beim Thema Verkaufen, was ja so mein Thema ist, habe ich ganz oft, kriege ich ganz oft das Feedback so, na ja, ich weiß dann nicht so richtig, was ich sagen soll und ob das, ob das das wirklich wert ist. Und hm, ich habe das ja ganz schnell gemacht. Vielleicht, na ja, kann der andere das ja gar nicht so wertschätzen. Und oft ist es tatsächlich so, wie du sagst, es geht gar nicht darum, dass der andere das nicht wertschätzen kann, sondern dass wir selber diejenigen sind, die das Problem haben oder sind. Und da finde ich es ganz spannend, dass du ja auch mit dem Konzept der inneren und der äußeren Stimme arbeitest. Da gibt es diesen ganz wunderbaren Talk von dir auf Spotify. So besiegst du massive Selbstzweifel. Kann ich wirklich jedem Hörer, jeder Hörerin nur ans Herz legen, weil du da so eindrucksvoll dieses Zwiegespräch von innerer und äußerer Stimme ja auch einfach darstellst. Kannst du das noch mal erklären, was es damit auf sich hat?
Dr. Monika Hein: Ja, in dem Talk rede ich über das Imposter-Phänomen. Ich glaube, das kennen viele von uns. Diese innere Stimme, die immer sagt das ist noch nicht genug und eigentlich kannst du auch gar nichts. Also diese massiven inneren Abwertungen, die wir so vornehmen, und ich glaube, viele von uns kennen das, dass wir irgendwie den Eindruck haben, das reicht irgendwie nie. Bevor ich jetzt die Stimme erhebe, muss es doch irgendwie reichen. Und ich habe damit auch lange zu tun gehabt und auch klar, so was geht ja nicht weg. Wir lernen, damit umzugehen und andere Strategien zu finden. Aber tatsächlich ist es schon so ein Phänomen, dass wenn du dein Instrument zum Klingen bringst, also wirklich starke Töne kreierst, dann ist das erst mal Schritt eins und ein wichtiger Schritt. Aber die innere Stimme, die sollte mitkommen und wir sollten uns dessen bewusst sein, weil wenn ich stark sprechen kann, aber meine innere Stimme sagt dauernd Na ja, also der ist ja nicht so super, dann wird das Ganze wenig nachhaltig. Das heißt, ich bin dann einfach laut, aber der Rest ist irgendwie nicht dabei. Und ich stehe sehr darauf zu sagen wir müssen ganzheitlich denken. Und Stimme ist für mich auch ein großer Teil Mindset und ein großer Teil Selbstmanagement. Also wie gesagt, einfach nur laut werden funktioniert halt nur bedingt. Wir machen gute Erfahrungen damit. Wir können damit auch Glaubenssätze aushebeln, weil wir lernen, wir sind nicht nur leise, sondern eben auch mal kräftig und voll mit unserer Stimme. Aber letztlich, wie gesagt, muss das Innere mitkommen und das Innere spricht letztlich durch die äußere Stimme, davon bin ich überzeugt.
Gretel Niemeyer: Ja, es ist ja, in der Psychologie gibt es ja auch so dieses Konzept, dass du sagst, okay, du kannst deinem Körper auch ein bisschen was vorgaukeln oder deinem Gehirn was vorgaukeln und dadurch auch Selbstbewusstsein sozusagen aufbauen. Ganz lapsch gesagt gibt es ja auch den Satz Fake it until you make it. Du sagst jetzt aber in puncto Stimme ist das nur bedingt wahr. Also du kannst zwar im Außen selbstbewusst auftreten, aber du solltest es dir auch glauben. Ich kann mir vorstellen, dass es uns unheimlich viel Energie zieht. Oder wenn du nach außen so tust, als wärst du mega selbstbewusst und hättest Ahnung und dir aber im Inneren immer sagst "Oh Gott, jetzt hast du mir wieder eine Show hingelegt und das glaubt dir doch keiner. Morgen macht jemand das Licht an und alle werden sehen, dass du gar nichts kannst."
Dr. Monika Hein: Ja, ja, also ich glaube schon, dass dieses fake it until you make it. Und es gibt ein wunderbares Buch von Richard Wiseman dieses "Machen nicht denken". Also es geht wirklich. Es gibt diesen Ansatz auch in der Psychologie zu sagen, ich verhalte mich als ob, der nennt das Als-Ob-Prinzip und man kann so sprechen als ob. Das ist kein Problem, das können wir alle lernen und das geht auch bis zu einem gewissen Grad. Und ich glaube auch, dass unser Inneres sich bedingt dadurch ändern lässt. Aber diese ganz massiven, tiefen Glaubenssätze, die wir so haben, die gehen davon halt nicht weg. Und wenn die immer noch da sind, und wenn die jede Coachingstunde, die wir geben oder jedes Verkaufsgespräch, das wir führen, immer noch so eine Stimme da ist, von na ja, der wird schon merken, das ist nicht so überzeugend oder der findet bestimmt jemand besseren oder was der Geier was. Also da sind wir, da müssen wir ehrlich sein zu uns selber. Wenn das der Fall ist, dann gilt es diese innere Stimme auch zu beachten, weil die von alleine nicht weggeht. Wir müssen die immer wieder mal anhören und auch mal gucken, was brauche ich jetzt gerade. Und die Strategien sind ganz häufig so, dass wir entweder dann ins over doing kommen, also so perfektionistisch werden und alles abgleichen, noch mal, noch mal und kommen überhaupt nicht ins Tun, weil wir alles absichern, damit bloß keiner mitkriegt, dass wir ja vielleicht doch nicht so super sind. Und das ist natürlich, da reiben wir uns auf und es kostet unfassbar viel Energie. Oder das Gegenteil davon ist under doing. Also ich mach halt nix, weil wenn ich nix mache, werde ich nicht sichtbar und dann kann mir auch nix passieren, weil dann bemerkt mich ja auch keiner. Und diese beiden Strategien, die sind halt beide nicht zielführend. Und natürlich ist es gut, wenn wir gründlich arbeiten. Es ist auch gut, wenn wir Dinge überprüfen, aber beides dann bis zum Exzess kommen wir nicht dazu, unsere Stimme zu erheben. Und deswegen ist es so wichtig, beides im Kopf zu haben. Ich lerne Stimmtechnik, aber ich wachse auch innerlich und sage Okay, guck mal, da ist der Kritiker wieder. Was mache ich mit dem jetzt?
Gretel Niemeyer: Ja, ja, das ist es ganz super auch sich tatsächlich immer nochmal dieses innere Team vielleicht auch vor Augen zu rufen und zu sagen okay, da ist jetzt der innere Kritiker ist okay, du bist da, ich seh dich, ich fühl dich. Aber jetzt habe ich gerade keine Zeit für dich, sondern jetzt kümmere ich mich gerade um die selbstbewusste Business Person meiner selbst und wir kümmern uns später um das, was du da gerade zu Wort kommen möchtest.
Dr. Monika Hein: Ja genau.
Gretel Niemeyer: Und sag mal, du nutzt eine Methode, die lautstark Methode und ich habe gelesen, es ist eine Mischung aus Handwerk, Selbstempathie und Empathie. Was darf man sich darunter vorstellen?
Dr. Monika Hein: Ja, also diese Mischung hat sich tatsächlich bewährt. Das ist im Prinzip das, was wir jetzt besprochen haben. Die lautstark Methode ist entstanden, schon vor vielen Jahren, als ich anfing, mit dem inneren Team zu arbeiten, also wirklich zu kreieren, zu gucken, wenn ich performe, was passiert da eigentlich in mir und was wer quatscht da mit mir rum? Und wenn wir uns dessen bewusst werden und eine Aufstellung wählen und auch Einflüsse wählen, die uns kraftvoll macht, ganz bewusst, dann wird die Stimme automatisch auch mit kraftvoll klingen. Und die Erfahrung mache ich mit meinen Klientinnen und Klienten immer wieder, dass wenn wir innerlich aufgeräumt sind mit dem inneren Team, das heißt selbst empathisch werden. Ich höre, was da los ist, ich nehm's auch ernst und ich höre meine Bedürfnisse und weiß aber, dass ich da auch diszipliniert sein darf. Weil natürlich ist es sehr verlockend zu sagen "na nee, ich mach es lieber nicht, weil dann kann auch nix passieren". Das ist unsere Komfortzone die, die da führt nix hin. Aber wenn ich hin höre und sage: Was befürchtest du denn? Was ist denn da los, wenn du sichtbar wirst? Was könnte im schlimmsten Fall passieren und was brauchst du dafür, damit du dich da safe fühlst? Das sind alles Schritte, die gemacht werden sollten. Das heißt, Selbstempathisch hinhören, ganz ehrlich sein und dann auch diszipliniert mit diesen Dingen umzugehen. Weil eine Sache ist zu wissen, ja, das wäre eigentlich gut für mich, ich müsste mal lauter werden, lauter in Anführungszeichen. Ich rede eigentlich immer lieber von Resonanz, aber ich müsste mal, funktioniert halt nicht. Also da machen wir es nicht. Und wenn wir es dann wirklich angehen, dann ist es eine andere Energie und dann ist es eine andere Arbeit. Und dafür muss ich das Innere erst mal hören. So, und die Empathie, die geht nach draußen. Also tatsächlich ist es immer etwas Ambivalentes. Stimme geht immer nach außen. Sowohl von der Resonanz, von der Schwingung her geht es nach innen, meine ich natürlich, einmal nach innen und dann nach außen. Und das heißt, ich höre nach innen rein und ich finde meine inneren Schwingungen, das ist der Prozess nach innen rein und nach außen den richtigen Ton zu treffen, erfordert auch Empathie. Das heißt, ich kann natürlich auch Leute kraftvoll sprechen lassen, wenn die nicht merken, wann ist denn das überhaupt dran? Wann ist es denn der richtige Ton? Bin ich jetzt um jeden Preis laut? Nee, lieber nicht. Wir haben so viele verschiedene Stimmpersönlichkeiten in uns und auch Stimmrollen. Es wäre total Quatsch, mit dem Liebsten am Strand irgendwie zu sagen "Haha, ich bin die Performerin im Herrn", der würde denken, was los jetzt Genau. Also wenn ich ganz eng bin mit jemandem, dann brauche ich jetzt nicht so eine Megastimme in dem Moment, dann kann ich auch mal leiser, da kann ich auch mal flöten, da kann ich alles Mögliche machen. Und das ist das Tolle bei der Stimme, dass wir flexibel sind und den richtigen Ton zu wählen erfordert, dass ich hin spüre. Was braucht der andere, was braucht die Situation? Sowohl im Job, Umfeld als auch privat zu gucken? Okay. Hm, höre ich mich gerade so, dass ich glaube, dass das die Situation gut gestaltet und das ist das Empathische daran. Und wenn das alles zusammenkommt, dann werden wir sehr klar und sehr authentisch. Und das ist halt ein Prozess, tatsächlich einerseits Kommunikation nach außen, andererseits nach innen.
Gretel Niemeyer: Und sag mal, jetzt schwirrt mir schon die ganze Zeit ein Wort im Kopf und das ist eigentlich, weil ich kenn das von mir. Eigentlich spreche ich ganz gerne. Eigentlich bin ich auch ganz selbstbewusst. Eigentlich treffe ich oft die richtigen Töne, würde ich sagen. Und trotzdem, wenn ich zum Beispiel vor zwei Wochen einen Workshop habe, bei dem ich nicht so richtig weiß, was mich erwartet, wenn ich in eine Situation komme, die vielleicht ungewohnt ist, dann habe ich natürlich auch Lampenfieber. Ich bin aufgeregt. Ich merke, dass mein Gesicht vielleicht rot wird, dass mein Herz schneller schlägt und dann ist es super schwer, diese ganzen Sachen, die man eigentlich ja weiß, anzuwenden. Wie geht das? Wie macht man das?
Dr. Monika Hein: Also da kommt das Handwerk uns zugute. Also wenn ich wirklich weiß, wie ich atmen kann, wenn ich weiß, wie ich mich halten kann, wenn ich weiß, wo meine Stimme am besten klingt, dann kann ich das einfach einsetzen in dem Moment. Tatsächlich einfach. Es geht einfach. Das ist kein Hexenwerk. Also Stimmtechnik ist etwas, was jeder Mensch lernen kann. Das heißt, in dem Moment, wo ich das merke, dann muss ich wieder selbstempathisch rein horchen, was passiert hier gerade? Oh, meine Stimme wackelt. Aha, es gibt noch diese optimale Sprech Stimmlage aha. So, und dann kann ich die einsetzen, obwohl ich aufgeregt bin, weil am Ende des Tages geht es ja keinem was an so, denn das ist so ein bisschen im Streit mit dem Wort authentisch, weil man immer denkt ja mei, das man kann doch ja alles zeigen und Verletzlichkeit ist auch zu einem gewissen Maße total gut und richtig. Wenn es mir aber schadet, in dem Moment, wo ich ein Ziel habe, wo ich mich gut präsentieren will, dann schadet mir diese Authentizität. Und dann stehe ich mehr auf das Wort selektiv-authentisch. Dann greife ich zur Technik und sage Okay, das ist jetzt gerade wichtig, dass ich sicher wirke, weil dies und das davon abhängt, weil sonst kann ich der Welt nicht dienen. Wenn ich jetzt meine Stimme nicht erhebe, werde ich nichts verändern. Und deswegen ist es immer eine Entscheidung, auch zu sagen okay, ich spüre das zwar, aber ich nutze jetzt eine Technik, damit das Ganze kraftvoller klingt, weil ich einen Fokus habe, weil ich ein Ziel habe. Und ja, das ist dann eine eigene Entscheidung, Handwerk zu nutzen. Wie gesagt, ist für jeden machbar. Und diese längerfristige Arbeit ist wirklich die Beschäftigung dann mit den inneren Stimmen.
Gretel Niemeyer: Ja, ich finde das absolut legitim, weil es ist ja tatsächlich so, dass uns dann unsere eigene Aufregung oft einfach im Weg steht, dass wir unsere Professionalität irgendwie unterwandern und unterlaufen. Und wir müssten uns wahrscheinlich vorher auf diese Situation besser vorbereiten, um dann dieses Handwerk nutzen zu können. Weil wenn du in dem Moment sitzt und dir denkst, das kann doch nicht wahr sein, dass das jetzt schon wieder losgeht. Ich habe mich… Ich weiß das doch alles. Und dann ärgerst du dich und wäre du dich ärgerst, kommst du dann in so eine Spirale rein, die die ganze Sache nur noch schlimmer macht. Und das ist, wie du sagst, sehr ärgerlich, gerade wenn man eigentlich was zu sagen und zu geben hat. Und ja, das sehen wir bei unseren Coachies auch sehr, sehr oft. Deswegen letzte Frage Monika, wie kann man denn mit dir arbeiten? Was gibt es für Möglichkeiten an der Stimme zu arbeiten? Vielleicht auch digital online? Was bietest du da an?
Dr. Monika Hein: Ich biete unterschiedliche Formate an, also tatsächlich Basisgruppen-Kurse. Die laufen jetzt gerade für das erste Halbjahr aus. Das heißt, die gibt es erst wieder im Herbst. Ich werde demnächst wahrscheinlich einen Kurs nur für Frauen starten und für Frauen diese inneren kritischen Stimmen. Das wird also eine Kombination sein aus Arbeit an der Stimme und mit der inneren Stimme. Das wird das nächste sein, was im Juni launchen wird. Also gerne auf meine Homepage immer mal gucken oder den Newsletter abonnieren, dann kriegt ihr alle Infos. Und ansonsten gibt es eins zu eins Packages. Also immer wenn man gerade was vor sich hat, vielleicht eine Präsentation, dann lohnt sich das wirklich, eins zu eins noch mal hinzugucken und vielleicht ein kleines Paket zu buchen, wo man sagt okay, ich probier es ganz gezielt und die längeren Programme, die eins zu eins, die sind immer wirklich für eine Transformation. Also wenn du tiefergehend arbeiten willst, dann lohnen sich die längerfristigen Programme, die eins zu eins oder Gruppenkurse. Also das ist immer eine Frage von dem Stand und dem Bedarf, den man gerade bei sich spürt. Und was ich gerade noch sagen wollte, weil du das gerade so schön beschrieben hast, wir haben ja tatsächlich Trigger, Situationen, die wir kennen, die wir immer mehr kennenlernen. Okay, wenn der und der im Raum ist, dann macht meine Stimme lustige Dinge. Oder wenn ich aufgeregt bin, weil mehr als fünf Leute im Raum sind, dann passiert das und das. Und ich habe ein Freebie auf meiner Homepage, wo du wirklich anfangen kannst, dich selber zu beobachten. Dafür brauchst du mich gar nicht. Das ist dann wirklich eine Möglichkeit selber zu gucken, Was sind denn meine Trigger, was sind die Situation und was passiert da? Wie kann ich so einen Bodyscan machen in dem Moment? Wie kann ich horchen? Was habe ich für einen Eindruck, wie klingt meine Stimme jetzt gerade? Und wenn du das schon weißt, das ist ein super Startpunkt zum Arbeiten und da weißt du genau Aha, für die Situation brauche ich mein Handwerk.
Gretel Niemeyer: Super, dann werden wir dir auf jeden Fall oder wir werden hier unter den Talk auf jeden Fall diesen YouTube Talk verlinken, den ich so großartig finde. So besiegst du deine massiven Selbstzweifel und auch dein Freebie und sowieso deine Webseite. Ich kann es euch wirklich sehr ans Herz legen. Großartige Newsletter, großartige Themen und ja, tatsächlichen ein Thema, mit denen wir uns alle gerade als Selbstständige, aber auch in privaten Situationen auseinandersetzen sollten. Wie sprechen wir? Wie wirkt unsere Stimme? Ja, Monika, ich danke dir vielmals für deine Zeit, für diese tollen Einblicke und wünsch dir alles Gute! Ja, danke dir. Danke für die Einladung.
Foto Gretel: Kareen Kittelmann Fotografie
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